nach der nacht

Die Zeit scheint angehalten und die Welt unendlich gross. Die magische Stunde, in der die Nacht zum Morgen wird. Diese Stunde, in der alles möglich ist.

Das Gefühl, das man hat, nachdem man eine Nacht lang durchgetanzt hat und sich nun kurz vor der Morgendämmerung auf dem Nachhauseweg befindet, ist einzigartig – man ist unglaublich müde, weil man schon eine gefühlte Ewigkeit auf den Beinen steht und gleichzeitig von der Musik und den besten Freunden immer noch auf einem Hoch schwebt.

Eine gute Freundin von Nina versuchte genau diese Situation und diese Gefühle mit einem geschriebenen Text in Worte zu fassen. Inspiriert durch die Worte versuchten wir, diesen Text visuell festzuhalten. Dabei haben wir uns für den Dreh noch Unterstützung von unseren Mitstudenten Katharina und Dominik geholt. Die beiden standen vor die Kamera und verliehen dem Video den idealen Charakter. Wie das schlussendlich aussieht, könnt ihr hier sehen:

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Der Text geschrieben von Lily:

ich glaube, es gibt nichts, was sich annähernd so anfühlt wie vom verrauchten raum aus in die dunkelheit ausgespuckt zu werden endlich ist alles ruhig, die zeit scheint angehalten und die welt unendlich gross die magische stunde, in der die nacht zum morgen wird diese stunde, in der alles möglich ist. grössenwahnsinn und rausch lassen langsam nach und wir bleiben davon übrig – nachts, allein unterwegs. gehen auf dem warmen teer mitten auf der strasse, kopf in den nacken gelegt um die sterne zu sehen, gedanken türmen sich, schichten sich über empfindungen der nacht, spüren den kuss auf den lippen oder das wummern des basses noch immer tief in uns drin, sind zugleich unendlich schwer von der müdigkeit und trotzdem herrlich beschwingt von der leichtigkeit der nacht als die dämmerung vor uns ersichtlich wird

(bas)

Idee

Wir möchten unsere Videoproduktion-Skills zu verbessern und gute Erfahrungen sammeln. Für dieses Digezz setzten wir uns zum Ziel, ein kurzes Video von A bis Z selbstständig umzusetzen und dabei den Fokus auf die «Cinematografie» und das Colorgrading zu setzen.

Auf dem Instagramaccount “gedankenvomletztensommer” veröffentlicht Lily, eine Freundin von Nina, ihre Poesie. Von einem Gedicht auf der Instagramseite inspiriert, haben wir sie gefragt, ob sie einen darauf basierenden Text für uns schreiben könnte. So entstand der Text “Nach der Nacht”, welchen wir visuell umsetzen wollten.

 

Umsetzung und Produktion

Um das beschriebene Gefühl des Textes einzufangen, haben wir uns lange ausgetauscht, um die bestmöglichen Bilder dafür kreieren zu können. Unser Fokus lag dabei klar auf einem “cinematischen” Ergebnis, also mussten wir uns damit auseinandersetzen, was das überhaupt bedeutet. Das Colorgrading war das erste, das uns einfiel, gefolgt vom Licht. Spannende Bildkompositionen sind natürlich auch wichtig, jedoch waren uns das Grading und das Licht deutlich wichtiger, da wir damit noch nicht so viel Erfahrung hatten.

Wir haben uns passende Locations überlegt und einen roten Faden geschrieben. Aus diesem ergab sich anschliessend eine ungefähre Shotlist, welche uns den Dreh um einiges vereinfachte. Mit den Aufnahmen im Kasten setzten wir uns an den Schnitt und kreierten mithilfe von Tutorials und eigenem kreativen Ausleben einen Look.

Die letzte Frage vor dem Abschliessen des Projektes war, ob wir den Text als Voiceover über das Video legen möchten, oder ob wir den Text schlicht am Ende einblenden. Ausserdem stellte sich die Frage, ob eine tiefe männliche oder eine leichte weibliche Stimme besser geeignet ist.


Learnings

– Produktion:

Wie bereits im letzten gemeinsamen Digezz festgestellt, ist die Planung das A und O der gesamten Produktion. Auch hier konnten wir durch frühzeitiges Planen viel Zeit an den Drehtagen sparen. Dennoch mussten wir feststellen, dass man nichtsdestotrotz besser mehr Zeit oder sogar mehrere Drehtage einplant. Verbesserungswürdig wären ausserdem extensivere Lichttests. Durch diese Faktoren waren wir schlussendlich bei der Postproduction etwas eingeschränkter.

– Licht: 

Die Positionierung des Lichts kann die Stimmung um 180° ändern. Ebenfalls wichtig ist die richtige Lichtstärke, was im negativen Extrembeispiel zu Clipping beim Grading führen kann. Was natürlich nicht vergessen werden darf, ist die korrekte Materialmiete, bei der die Batterieanforderungen der Lampen im Voraus geprüft werden sollten.

– Grading: 

Davinci Resolve ist nicht nur eine subjektiv gesehen bessere Schnittalternative zu Premiere Pro, sondern auch der Industriestandard für Colorgrading. Anhand dieses Projektes haben wir uns mit Davinci als Schnittprogramm vertraut gemacht und vor allem einen eigenen Look kreiert, was von Anfang an unser Ziel war. Wir mussten uns anfangs ziemlich umgewöhnen und herausfinden, mit welchen Tools wir zu unserem gewünschten Endergebnis gelangen.

Fazit

Unser Ziel, Poesie visuell umzusetzen und dabei einen möglichst “cinematischen” Look zu schaffen, haben wir erreicht. Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial, jedoch wissen wir klar, wo unsere Schwächen in der Produktion gelegen haben und können mit diesen beim nächsten Projekt besser umgehen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Endergebnis und konnten bei der ganzen Produktion profitieren und haben viel gelernt für zukünftige Projekte.