MMP goes blue Cinema

Jedes Jahr investieren Multimedia Production Studierende im Rahmen des Moduls “Audiovisuelles Erzählen” sowie “Digezz” viel Herzblut, Mühe und Aufwand in zum Teil hollywoodreife Filmproduktionen. Aufgrund der hohen Qualität haben es die Werke verdient, auf der grossen Kinoleinwand gezeigt zu werden. Deshalb wurde die MMP Movie Night erneut ins Leben gerufen – aber nicht im Medienhaus, sondern im Kinosaal des blue Cinema in Chur.

Nachdem unser Jahrgang ein ganzes Semester damit verbracht hatte, spannende Menschen mit ihrem “Wendepunkt” zu porträtieren, kam die Frage auf, ob und wo wir unsere Werke am Ende eigentlich zeigen können. Das mühsame Tonangeln, die akrobatischen Verknotungen für den perfekten Lichtwurf und die stundenlangen Detailarbeiten in der Postproduktion können ja nicht ausschliesslich für die Semesternote gewesen sein. Tatsächlich gab es vor der Corona-Pandemie eine Movie Night, bei welcher man Filme von Studierenden zeigte – leider wurde der Event seither nicht mehr organisiert und die Studentenprojekte haben somit keine Bühne erhalten, um ihre tollen Arbeiten zu zeigen.

Nachdem das Thema in der Klassensprechersitzung aufkam und die Studiengangsleitung den Zuspruch für eine Wiederbelebung der Movie Night gab, beschlossen wir kurzerhand, dieses Event in die Hand zu nehmen. Doch statt wie früher im Medienhaus auf einem Beamer die Filme zu zeigen, wollten wir das ganze auf ein neues Level heben. Unsere Filme haben nicht nur einen Beamer, nein, sie haben den richtigen Kinosaal verdient!

Gesagt, getan! Innerhalb von vier Wochen gelang es uns unter grossem Zeitdruck und dank der Mithilfe von allen beteiligten Filmteams, Roland Köppel und Marcel Näf am Donnerstag, 1. Juni 2023 mit rund 90 Personen das 2.5 stündige Spektakel der Movie Night zu geniessen.

Zum Film des Abends wurde der Film “Robert Yarber – A Bartender in Spitsbergen” von Andri Bros de Puechredon, Caetano Chappuis, Dominik Bolsinger und Nina Berger via Publikumsvoting gekürt. Für die vier talentierten Filmschaffenden gab es als Gewinn je einen Kinogutschein für das blue Cinema.

Hier findet ihr noch einige Impressionen des Abends, festgehalten von Andrin Schärli:

(bas)

Umsetzung

Organisationsteam

Als wir uns dazu entschieden haben, die Movie Night zu organisieren, musste alles ganz schnell gehen. Beim Versand des “Save the Date” wussten wir noch nicht, ob wir genug Filme erhalten, wo wir die Movie Night durchführen können und ob überhaupt das Publikum erscheinen wird.

Dank hilfreichen Tipps von Roland Köppel achteten wir darauf, die Erwartungen für das Event immer realistisch zu halten. Das heisst zu Beginn, sollte das Kino lieber noch nicht erwähnt werden, solange dies als Veranstaltungsort noch nicht sicher war. Erst nach und nach gaben wir dann die tollen Details (Kinosaal, Popcorn, Kinogutscheine für “Gewinner”) als “Zückerli” bekannt, um noch mehr Leute anzulocken.

Dank der finanziellen Unterstützung der FH Graubünden und natürlich der grosszügigen Preisanpassung des blue Cinema konnten wir das Event dann tatsächlich im neuen Kino durchführen. Nur hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch zu wenig Inhalt für die Leinwand.

Einen Tag vor Einsendeschluss standen wir nämlich mit vier Filmen da und bangten darum, ob das Event überhaupt stattfinden kann. Also versendeten wir einen Reminder nach dem anderen. Whatsapp, Instagram, E-Mail, überall streuten wir erneut die Anfrage. Am Folgetag hatten wir dann tatsächlich 18 Projekteinreichungen und standen vor einer erneuten Herausforderung: Wie sollen wir alle diese Filme ins Programm einbauen? Nach einem kurzen Brainstorming kategorisierten wir die Filme nach Thema, Dauer und Stimmung. Diese Übersicht half uns später, zwei möglichst ausgeglichene und abwechslungsreiche Halbzeiten zu erstellen. 

Nun mussten wir die verschiedenen Dateien nicht nur von MP4 in DCP-Files umwandeln, sondern auch in Sachen Tonpegelung und Qualität dem Kinoformat anpassen. 

Bei zwei Stunden Filmmaterial nahm das ganze dann doch mehr Zeit in Anspruch als erwartet. Nach circa neun Stunden Umwandlung war der Computer dann glücklicherweise noch rechtzeitig fertig und die Datei konnte pünktlich ans Kino weitergegeben werden.

Um die letzten Kinoplätze zu füllen, durften wir dann auf dem Intranet der FHGR noch einen kleinen Beitrag schalten und versuchten durch Flyer in lokalen Schulen auch potentielle StudieninteressentInnen anzusprechen.

Damit die studentischen Filmschaffenden die Möglichkeit haben, diesen Kinoauftritt als “Visitenkarte” nutzen zu können, fragten wir separat bei den Dozierenden des Moduls “Audiovisuelles Erzählen” an, ob sie die Einladung an Personen aus der Filmbranche weiterleiten können. Tatsächlich durften wir dann am Eventtag unter anderem einen freischaffenden Schweizer Regisseur im Publikum begrüssen.

Fotograf

Ich habe von dem Auftrag in unserem Klassenchat erfahren. Léonie und Leah haben dort gefragt, ob jemand während der Movie Night fotografieren möchte. Da ich motiviert war und gerne mehr über Fotografie lernen wollte, habe ich mich dazu bereit erklärt, den Auftrag zu übernehmen.
Um die Fotos zu machen, habe ich mir eine passende Kamera aus der Technikausleihe geliehen. Um genau zu wissen, was Leah und Léonie fotografiert haben möchten, habe ich mich vorher mit ihnen getroffen, um dies kurz zu besprechen. Nach dem Fotografieren habe ich die aufgenommenen Bilder dann noch in Photoshop bearbeitet und dabei von meinem Wissen aus dem Visualisieren-Modul profitiert.

 

Learnings

Organisationsteam

Für den kurzen Zeitrahmen sind wir mit dem Outcome der diesjährigen Movie Night grundsätzlich sehr zufrieden, jedoch haben wir einige Ideen, wie man das Event erweitern und verbessern kann.

Bereits ohne die Rückmeldungen aus dem Feedbackbogen haben wir gemerkt, dass mehr Vorlaufzeit für die Studierenden von Vorteil wäre. Dies einerseits für die Filmteams, damit sie die Fertigstellung der Filme pünktlich zum Einsendeschluss fertiggestellt haben und andererseits auch für unsere Audioanpassungen und die zeitintensive Kinoumformatierung.

Vielleicht könnte man bei mehr Vorlaufzeit auch ein wenig mehr AVE DozentInnen ins Kino bringen sowie weitere Personen aus der Filmbranche. Die Studierenden könnten sich bei einem anschliessenden Apéro untereinander sowie mit eingeladenen Filmschaffenden weiter unterhalten und austauschen. Einige aus dem 1. Semester empfanden die Filme nämlich als sehr inspirierend für eigene Projekte und hätten gerne noch mehr über die Entstehung erfahren.

Rückmeldungen BesucherInnen

Um zu evaluieren, ob die Filme im Vorhinein aussortiert werden sollten und das Programm mit weiteren Punkten wie Kommentare vom Filmteams und Hintergrundinformationen ergänzt werden soll, führten wir im Nachgang noch eine Umfrage bei den Teilnehmenden durch. folgendes Feedback konnten wir daraus ziehen:

Insgesamt ist die Resonanz zu dem Event erfreulich. Die Dauer sowie die Kommunikation seitens Organisation rund um wurden sehr positiv bewertet. Punkto Vorselektion der gezeigten Filme gehen die Meinungen auseinander. Circa die Hälfte der Teilnehmenden würden Filme gerne nach Thema, Qualität und Dauer vorsortieren, um Doppelspurigkeiten und «zu lange» Beiträge zu vermeiden. Natürlich spricht für ein Zeitlimit, dass eine grössere Anzahl von Filmen gezeigt werden kann und ist eine Überlegung wert.

Zusätzliche Informationen zum Rahmen der Projekte sowie Q&A Sessions mit den Produzierenden wurden ebenfalls vereinzelt als Zusatzpunkte erwähnt.

Viele BesucherInnen wären zudem daran Interessiert, das Event im Punkt Networking zu erweitern. So sollten wir bei einer nächsten Ausgabe definitiv von Anfang an darüber informieren, dass auch aussenstehende Personen teilnehmen dürfen (haben wir in diesem Jahr erst kurzfristig entschieden) damit auch aktuelle sowie potentielle Arbeitgeber eingeladen werden könnten.

Wir freuen uns, dass das Event, das gratis Popcorn und einfach die Präsentationsfläche für die eignen Filmprojekte so geschätzt wurde und sind sicher, dass wir mit den erhaltenen Rückmeldung und etwas mehr Vorlauf zeit auch im nächsten Jahr eine noch bessere Movie Night auf die Beine stellen können 🙂

Fotograf

Obwohl ich stolz auf viele der Bilder bin, gibt es einige Punkte, die mich stören und auf die ich in Zukunft achten werde. Mir ist passiert, dass die Fotos direkt im JPG-Format statt im RAW-Format gespeichert wurden, was die Nachbearbeitung erschwert hat. Anfangs hatte ich auch eine zu lange Belichtungszeit verwendet. Beim nächsten Mal würde ich auch Serienbilder aufnehmen, da ich viele Fotos mit Personen erwischt habe, bei denen die Augen geschlossen waren. Ich konnte aus dieser Erfahrung enorm profitieren und habe gelernt, dass ich vor dem Fotografieren die Einstellungen der Kamera überprüfen sollte. Ich habe auch gelernt, aus welchen Winkeln Bilder besser aussehen und wie ich den Zoom und die verschiedenen Fokusarten einsetzen kann. Ich freue mich auf das nächste Mal, wenn ich fotografieren kann.