Etikettendesign Berglibräu

Das Ziel meines Projekts war es, passende Etiketten für einen kleinen Bierbrauverein zu erstellen. Ich wollte unbedingt ein Projekt im Produktdesign machen. Da kam es mir gerade gelegen, dass der Brauverein in meinem Dorf noch keine eigenen Etiketten für ihre Biersorten hatte.

Der Verein Berglibräu braut bereits seit 2016 sein eigenes Bier in Montlingen. Mittlerweile haben sie auch vier unterschiedliche Biersorten, Pale Ale, Weizen, Scholla und Ladykiller. Das Bier wird nur in kleinen Mengen abgefüllt, weshalb es auch nicht verkauft wird. So wird das Bier unter den Vereinsmitgliedern aufgeteilt und mit Familie und Freunden genossen.

Bei der Gestaltung hatte ich keine Einschränkungen, ausser dass ein wiedererkennbares Element aus dem Dorf enthalten sein soll und ich die bereits für jede Biersorte festgelegten Deckelfarben berücksichtige. Nach langem Ausprobieren von unterschiedlichen Entwürfen, habe ich mich für ein minimalistisches Design entschieden. So trifft es den Geschmack der meisten und ist trotzdem modern. Damit das Design auch zu den farbigen Bierdeckeln passt, habe ich mich dazu entschieden, jeder Sorte eine passende Grafik in der entsprechenden Farbe im Hintergrund hinzuzufügen. Im Logo habe ich die Dorfkapelle St. Anna eingefügt, wodurch die Verbindung zum Dorf entstanden ist.

Für die Sorte Ladykiller habe ich ein Stop-Motion Video gedreht.

Bitte akzeptiere die statistik, Marketing Cookies um diesen Inhalt zu sehen.

(abb)

Erstellung Logo
Für das Erstellen des Logos habe ich mit Adobe Illustrator gearbeitet. Es war für mich recht schnell klar, dass ich das Logo gerne in Form eines Kreises gestalten möchte. Ich habe zur Inspiration viele Biermarken recherchiert, und das für mich klassische Design hat mich am meisten angesprochen. Da die Kapelle eines der wiedererkennbarsten Objekte im Dorf ist, habe ich auf unterschiedlichen Wegen versucht, sie in das Logo einzubinden. Zuerst habe ich versucht, ein Bild der Kapelle mit der Illustrator-KI in einen nachgezeichneten Stil umzuwandeln. Das hat jedoch auch nach viel Herumprobieren nicht funktioniert. Ich habe dann mit ähnlichen Prompts in Adobe Firefly versucht, das Bild umzuwandeln, was mir jedoch ebenfalls nicht gefallen hat. Als Nächstes habe ich es mit ChatGPT versucht und nach mehreren Anpassungen eine Illustration erhalten, mit der ich etwas anfangen konnte. Diese PNG-Datei konnte ich dann in Adobe Illustrator in einen Pfad umwandeln. Dabei wurden einige Linien nicht korrekt übernommen, die ich anschliessend manuell angepasst habe. Auch die Hopfen-Illustration habe ich mithilfe einer Bildvorlage in Illustrator erstellt und leicht angepasst. Dann ging es nur noch um die Schrift rund um die Kapelle. Ich habe nach einer passenden Schrift gesucht und mich dann ziemlich schnell für Bernard MT Condensed entschieden, da sie mich direkt an eine Biermarke erinnert hat.

Umsetzung Etiketten
Für die grafische Umsetzung habe ich hauptsächlich mit Adobe Illustrator und Adobe InDesign gearbeitet. Erste Skizzen und Designideen habe ich in Adobe Fresco festgehalten. Anfangs fiel es mir schwer, eine klare Vorstellung vom endgültigen Design zu entwickeln. Ich hatte viele Einfälle, aber keiner liess sich so umsetzen, dass er mich vollständig überzeugte. Besonders herausfordernd war es, alle nötigen Informationen wie Name, Alkoholgehalt, Sorte und Zutaten übersichtlich auf der Vorderseite unterzubringen, da kein Rücketikett vorgesehen war- Ebenso eine Möglichkeit, das jeweilige Abfülldatum einfach anzugeben. Mit der Zeit habe ich durch Ausprobieren und Überarbeiten eine Lösung gefunden, die nicht nur funktional war, sondern auch gestalterisch überzeugt hat. Jedes Etikett funktioniert als eigenständiges Design, aber man erkennt auch, dass sie zusammengehören. Das Feedback des Vereins war durchweg positiv, was mich sehr gefreut hat.

Umsetzung Video
Um die Veränderung von den alten zu den neuen Etiketten zu zeigen, habe ich ein Video produziert. Ich wollte gerne ein Stop-Motion-Video machen und habe mir zunächst einen groben Plan überlegt, wie es am Ende aussehen soll. In der Brauerei konnte ich ein Bierfass und Gerstenmalz für die Aufnahmen ausleihen. Da die Etiketten noch nicht gedruckt waren, habe ich selbst ein Prototyp-Etikett für die Fotos ausgedruckt und auf die Bierflasche geklebt. Da ich ziemlich spontan entschieden habe, an diesem Tag die Aufnahmen zu machen, habe ich einiges vergessen und zu wenig gut geplant. Als ich mein Stativ aufbauen wollte, fiel mir auf, dass mir die Schnellwechselplatte fehlte, um die Kamera zu befestigen – sie befand sich noch in Chur in meinem Kamerarucksack. Ich musste daher improvisieren und mir ein provisorisches Stativ bauen. Ebenso hätte ich gerne noch ein anderes Objektiv ausprobiert, hatte es aber nicht dabei, da ich dachte, ich würde es nicht brauchen. Beim nächsten Mal würde ich mir auch noch ein Licht ausleihen. Da es den ganzen Tag geregnet hat, war das Licht draussen nicht besonders gut, und ich hatte im Nachhinein mehr Aufwand, die Bilder zu bearbeiten.

Fazit
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich konnte ein vollständiges Designkonzept für ein reales Produkt entwickeln, umsetzen und in Szene setzen. Die Arbeit mit den Adobe-Programmen hat mir nicht nur Spass gemacht, sondern auch meine gestalterischen Fähigkeiten weiter verbessert. Das Projekt hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Ideen zu testen, zu verwerfen, zu überarbeiten und dabei offen für neue Lösungen zu bleiben. Auch das Stop-Motion-Video war eine wertvolle Erfahrung. Beim nächsten Mal würde ich allerdings mehr Zeit in die Planung und technische Vorbereitung investieren und lieber zu viel als zu wenig Equipment mitnehmen.