ZwischenZeilen – Liebesbriefe an dich und deine Freund:innen

Wie kann sich persönliche Kommunikation digital anfühlen? «ZwischenZeilen – Liebesbriefe an dich und deine Freund:innen» ist ein Projekt, das genau diese Frage beantworten und ein Gegenstück zu schnellen Chats oder klassischen Social-Media-Formaten darstellen soll.

Projektbeschrieb
„ZwischenZeilen“ ist ein Projekt, das langfristig zu einer interaktiven, virtuellen Plattform für handgeschriebene Gedanken und digitale Nähe werden soll. Nutzer:innen sollen sich auf der Website einloggen können und einen eigenen virtuellen Bibliotheksraum erhalten. In diesen Räumen können Freund:innen Texte lesen, die dort hinterlegt wurden oder eigene kleine Briefe für die Raumbesitzer:in hinterlassen. Das Ziel ist ein begehbarer 3D-Raum, den ich selbst mit Blender gestalten möchte.

Aktueller Stand
Momentan befindet sich das Projekt in einer frühen Prototypenphase. Die Website besteht aus einem Einstiegsbildschirm mit einem Briefumschlag in Papieroptik, der sich beim Klick animiert öffnet. Danach wird man in einen (noch zweidimensionalen) virtuellen Bibliotheksraum weitergeleitet. In diesem Raum lassen sich verschiedene Regalbereiche „anhovern“, woraufhin kleine 💌-Icons erscheinen. Beim Klick auf ein solches Symbol öffnet sich ein Brief in Pop-up-Form, in dem ein Text angezeigt wird.

Um zumindest ansatzweise zu vermitteln, dass der Raum später in 3D begehbar sein soll, habe ich mit Parallax-Layern gearbeitet, die dem Bild Tiefe verleihen und eine Bewegung simulieren. Die Inhalte der Briefe sind aktuell in einem JSON-File hinterlegt und werden zu einem späteren Zeitpunkt per JavaScript dynamisch geladen.

Technischer Hintergrund
Die Grundkenntnisse in HTML, CSS und JavaScript, welche ich bisher im Modul Interaktive Medien gesammelt habe, haben mir den Einstieg erleichtert, da ich dadurch z. B. wusste, dass ich Textinhalte über ein JSON abrufen und per JavaScript anzeigen lassen kann. Trotzdem waren meine Vorstellungen von diesem Projekt von Anfang an deutlich komplexer als das, was wir in den Interaktiven Medien bisher umgesetzt haben.

Die vielen Funktionen, die ich mir vorgestellt habe, vom Zoomen im Parallax-Raum über das punktgenaue Einblenden der Briefe bis hin zu Animationen, erforderten eine viel tiefere logische Planung als erwartet. Vor allem die Interaktion zwischen Zoom-Effekten, sichtbaren Hover-Elementen und dynamisch generierten Pop-ups hat sich als grosse Herausforderung entpuppt.

Oft hatte ich das Gefühl, fast fertig zu sein, nur um dann festzustellen, dass eine Logikschleife alles zerschiesst. Es gab Tage, an denen ich 8 Stunden gearbeitet habe, nur damit die Seite am Ende des Tages exakt gleich funktioniert und ausgesehen hat wie auch schon am Morgen.

Das alles hat mich jedoch nicht davon abgehalten, mir die einzelnen Schritte mühsam durch Probieren beizubringen.

Ausblick
Als nächstes möchte ich mir Blender beibringen und erste 3D-Modelle für die Bibliotheksräume gestalten. Die Seite soll dann so erweitert werden, dass man sich aktiv durch den Raum bewegen kann, idealerweise mit einer intuitiven Steuerung.

Langfristig möchte ich:

  • ein Login-System integrieren, sodass Nutzer:innen ihre eigenen Räume gestalten können,
  • eine Freundes-Funktion einbauen, über die man die Räume anderer betreten darf,
  • und eine einfache Möglichkeit schaffen, selbst Texte zu verfassen oder Briefe zu verstecken.

Es soll dabei ein interaktiver Raum entstehen, der mit einem sozialen Netzwerk vergleichbar ist.

Hier geht’s zum bisherigen Prototypen: zwischen-zeilen.ch

(vha)

Das Projekt hat mir gezeigt, dass Programmieren nicht nur aus Code besteht, sondern sehr viel mit logischem Denken und Planung zu tun hat. Ich bin mit viel Intuition gestartet und habe schnell gemerkt, dass das nicht reicht, besonders bei komplexeren Interaktionen. Erst als ich begann, jede Funktion einzeln zu skizzieren und zu durchdenken, wurde es leichter und die Frustration geringer.
Ich habe keine Vorerfahrungen mit Programmieren, habe mir aber trotzdem von vornherein das Ziel gesetzt, die Umsetzung des Projektes selbst zu machen und sie bewusst nicht an jemanden auszulagern, der bereits vertraut ist mit Coden. Diese Einstellung und dieses Ziel vor Augen hat jedoch dazu geführt, dass ich versucht habe, mir wirklich alles selbst beizubringen, was rückblickend zwar viele Learnings mit sich gebracht hat, aber auch sehr viel Zeit und Nerven gekostet hat.

Die Grundlagen aus den Interaktiven Medien waren hilfreich, aber nicht ausreichend, um alles umzusetzen, was ich vorhatte. Ich habe gelernt, meine Vorstellungen herunterzubrechen, Schritt für Schritt zu denken und geduldig zu bleiben, auch wenn es erstmal nicht sichtbar vorwärtsgeht.

Trotz (oder gerade wegen) dieser Schwierigkeiten freue ich mich, diesen Prozess weiterzugehen und meiner Website Schritt für Schritt weitere Funktionen hinzuzufügen und bestehende zu erweitern.