Werbevideo Livestream Kathedrale

In der Kathedrale herrscht andächtige Stille. Im schummrigen Licht der Kerzen haben sich ein paar Leute versammelt. Im vorderen Teil der Kathedrale sieht die Situation anders aus: eine Gruppe von Leuten ist fleissig dran, alles für den sonntäglichen Livestream vorzubereiten.

Seit Frühling 2020 überträgt die Kathedrale St. Gallen jeden Sonntag einen Gottesdienst per Livestream. Da infolge des Coronavirus keine öffentlichen Gottesdienste mehr gefeiert werden konnten, hat man den «Online-Gottesdienst» ins Leben gerufen. Eine Gruppe von Freiwilligen hilft wöchentlich mit, dass der Gottesdienst in die Wohnzimmer der Menschen gesendet werden kann. Mikrofone werden aufgestellt, Kameras platziert, das Audio gemischt und Bilder werden live am Regiepult geschnitten. Das Angebot des Livestreams wird vorläufig noch weiterbestehen – deshalb sucht die Kathedrale nach weiteren Freiwilligen, um das «Livestream-Team» zu vergrössern. Ich wurde angefragt, ein kleines Werbevideo für die Webseite und Social Media Kanäle zu produzieren.

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(bas)

Pre-Production: Vor der Produktion habe ich mit dem Verantwortlichen ein grobes Drehbuch erstellt. Er nannte mir seine Wünsche und Vorstellungen für das Video, worauf ich eine Shotlist erstellte und die Textbausteine für die Einblendungen vorbereitete. Weiter lieh ich mir entsprechendes Material aus der Ausleihe aus (externer Monitor, Mikrofon und zusätzliches Licht).

Dreh: Für den Dreh plante ich einen halben Tag ein. Vor dem Gottesdienst realisierte ich die Aufnahmen, die die Vorbereitungen für den Livestream zeigen. Da ich alleine arbeitete, war es zeitweise etwas stressig, da der Ablauf auch für mich neu war und ich nicht viel Zeit hatte, die Räumlichkeiten auszuleuchten. Es wäre besser gewesen, wenn ich mehr Licht dabei gehabt hätte, da es in der Kathedrale relativ dunkel war. Da wir unter Zeitdruck standen, hatte ich auch nicht viel Zeit, die Vorbereitungen des Livestreams zu filmen, weshalb ich mit gewissen Aufnahmen / Einstellungen nicht wirklich zufrieden war. Während dem Gottesdienst und dem Livestream konnte ich mir für die Aufnahmen dann aber mehr Zeit nehmen, da auch viele repetitive Handlungen vorkamen, die ich dann auf verschiedene Arten filmen konnte. Nach dem Gottesdienst realisierte ich noch ein paar Detailshots der Kathedrale und filmte auch die Kameras, die installiert waren. Ein paar Aussenaufnahmen waren für den Einstieg ins Video auch eingeplant. Leider regnete es an diesem Tag, wodurch die Aufnahmen nicht sehr schön gewirkt haben – vor allem der Himmel war sehr trist.

Post-Produktion: Zuerst ordnete ich das Material und begann eine Select Reel zu erstellen. Ich hatte mehr als 1h Aufnahmen, die ich auf ein ca. 1.5min Video kürzen musste. Nachdem das Musikstück festgelegt wurde, begann ich mit dem eigentlichen Schnitt. Anschliessend widmete ich mich der Farbkorrektur und animierte am Schluss in AfterEffects die Textbausteine, um die Platzhalter-Texte im Schnittprogramm zu ersetzen. Da der Himmel in den Aussenaufnahmen sehr «ausgeschossen» war, versuchte ich mich an einem Sky-Replacement. «Fix it in Post» war aber gar nicht so einfach. Da ich in den Aufnahmen einen Kamera-Schwenk hatte, war es nicht möglich, den eingefügten Himmel mit der Kamera zu tracken. Also versuchte ich einen andere Herangehensweise und arbeitete mit Keyframes. Diese Methode war leider sehr ungenau, was man im fertigen Ergebnis auch sehen kann.

Learnings:

Licht: für ein nächstes Mal muss ich mich besser vorbereiten und die Location wenn möglich vor dem Dreh besichtigen, damit mir allfällige Beleuchtungsprobleme schon vorher auffallen.

Teamwork: Es wäre auch einfacher gewesen, wenn wir für den Dreh zu zweit gewesen wären. Vor allem, da für die Aufnahmen der Vorbereitung wenig Zeit zur Verfügung stand.

Wetter: Das Wetter kann zwar nicht immer geplant werden – aber für die Aussenaufnahmen wäre ein «freundlicher» Tag durchaus besser gewesen. Ansonsten hätte ich bei den Aufnahmen auch diverse Einstellungen machen können, was allenfalls das Sky-Replacement vereinfacht hätte.

Fazit: Während dem Projekt hatte ich mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen (Lichtverhältnisse, Wetter, Zeitdruck), die mit einer besseren Planung eventuell hätten vermieden werden können. Für ein nächstes Mal wäre es besser, für den Dreh wieder zu zweit zu sein. Auch für die Textanimationen müsste ich mehr Zeit investieren, sodass mehr Dynamik ins Video kommt. Ansonsten bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.