Von Krach zu Bach
Zum Musizieren braucht es Instrumente, und genau deshalb verzichteten wir auf deren Einsatz: Wir produzierten einen Track, bei dem wir lediglich selbst aufgenommene Töne aus dem Alltag zu einem Musikstück verarbeiteten. Ob wir damit wirklich den Klassikern von Bach das Wasser reichen können, musst du für dich selbst entscheiden.
Begeistert von Audioproduktionen wollten sich fünf Churer Studenten einer Herausforderung stellen. Wir wollten zwei Songs produzieren, die nur aus selbst aufgenommenen Samples aus unseren WG’s bestehen. Keine Instrumente, nur ein Zoom und viel Fantasie. Wie schwierig ist das?
Mit all den Modulations- und Bearbeitungsmöglichkeiten, die Programme wie Ableton Live, Logic Pro und FL Studios heutzutage bieten, eröffnen sich durchaus spannende Möglichkeiten.
Die Samples wurden anschliessend im WG-Wohnzimmer aufgenommen. Die Soundqualität war überhaupt nicht optimal, da das Wohnzimmer nicht wirklich studiofähige Klangqualität bieten kann. Mit den vorhandenen Mitteln haben wir uns aber bestmöglich zu helfen gewusst. So nutzten wir einen Verbund aus Sofa und Decken dazu, die Aufnahmen so trocken wie nur möglich zu gestalten.
Mit denselben Samples wurden zwei verschieden Songs produziert. Wir setzten uns bezüglich der Nachbearbeitung keine Grenzen und schickten die Samples durch alle möglichen Effekte. Wir nutzten beispielsweise Equalizer, Delays, Reverbs, Distortion und auch einen Vocoder, um die rohen Aufnahmen in musikalisch brauchbare Klänge zu verwandeln.
Anschliessend stellten wir diverse Patterns zusammen, welche wir zu zwei Songs arrangierten. Zu guter Letzt nahmen wir uns die Songs in je einer Mixing und Mastering-Session vor, um das letzte Quäntchen Qualität aus den Audiospuren zu quetschen. Parallel editierten wir zu einem der Tracks noch ein Video.
Es braucht erstaunlich wenig, um einen ausgewogenen Track aus Dingen zu erstellen, die eigentlich gar nicht für die Musikproduktion vorgesehen sind. Wir brauchten mehrere Sessions, um die Samples aufzunehmen, zu sortieren und sie danach zu slicen. Im Anschluss arbeiteten wir separat an den einzelnen Klängen. So überlagerten wir bis zu drei Samples, um daraus einen neuen Ton zu machen.
Unter dem Strich sind wir mit den Resultaten sehr zufrieden.
Viel Spass beim Reinhören!
Hier nun unsere Endergebnisse:
Unten findest du noch einige Vorher / Nachher Vergleiche:
(ash)
Bei einer erneuten Ausführung des Projektes würden wir folgendes anders umsetzten:
- Samples mit einem Mono-Richtmikrofon aufnahmen
- Wir konnten leider nur mit einem Zoom H6 – Stereomikrofon aufnehmen, sodass wir alle Spuren zuerst auf Mono schalten mussten, bevor wir sie bearbeiten konnten.
- Aufteilung der Arbeiten im Team besser verteilen und somit Effizienz sicherstellen
- Oftmals waren wir zu viert oder sogar zu fünft vor einem Bildschirm und bearbeiteten einzelne Samples viel zu detailliert. Um diese Ansammlungen zu verhindern haben wir uns leider erst gegen Ende des Projektes unsere Aufgaben aufgeteilt.
Ansonsten sind wir echt zufrieden mit den Resultaten.