Was schmeckst du?

Essen. Tagtäglich nehmen wir es zu uns. Verschlingen es. Werden satt. Und daneben läuft, unserer Meinung nach, zu oft Netflix oder YouTube. Geniessen wir unser Essen noch? Nehmen wir es überhaupt noch bewusst war? 

Wie schmeckt eine Banane, ein Apfel, eine Gurke? Wir wollen mit unserem Projekt darauf aufmerksam machen, Essen bewusst wahrzunehmen. Wie riecht es, was für Erinnerungen kommen hoch? Was für eine Konsistenz hat das Essen?

Wir haben 7 Student*innen dazu befragt. Aber schau’s dir gerne selber im Video unten an.

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(hil)

Idee

Wir wollten endlich einmal das Studio für ein eigenes Projekt nutzen. Unser Ziel war es, schöne Interviewsituationen zu kreieren und über ein Thema zu sprechen, mit dem sich jede:r identifizieren kann.

Wir einigten uns recht schnell auf das Thema Essen. Anhand dieses Themas entschieden wir uns dazu, ein “Experiment” durchzuführen, bei dem wir Personen Essen probieren lassen. Zunächst waren wir noch unschlüssig mit der konkreten Umsetzung der Idee, waren uns nach einigen Brainstorming-Sessions schnell einig und fanden eine passende Idee. Ganz generell funktionierten wir als Team ziemlich gut und hatten eine ähnliche Vorstellung betreffend dem Endprodukt.

Drehtag

Wir buchten das Studio in Chur für einen ganzen Tag. Zum Glück nahmen wir uns am Anfang genug Zeit, das Studio mit allen Lichtern, Mikrofonen und Kameras einzurichten. Beim ersten Testdurchlauf merkten wir nämlich, dass eine Kamera nicht richtig funktionierte. Nach mehrmaligen checken der Einstellungen, brachten wir die Kamera aber zum Laufen. Ansonsten waren wir dann soweit eingerichtet, dass die Tester:innen nur noch auf den Stuhl sitzen mussten und unser Essen geniessen (und kommentieren) konnten.

Die Aufnahmen gefielen uns sehr, da sie einfach gehalten waren. Jedoch bemerkten wir erst beim Sichten des Materials am Computer, dass wir bei einer Kamera eine zu offene Blende (1.4) verwendet hatten und somit nur ein kleiner Teil der Person scharf war. Beim nächsten Mal werden wir das auf jeden Fall berücksichtigen.

Lichttechnisch arbeiteten wir mit einem weichen Licht von Vorne, einem Aufheller von links hinten und zuletzte einem Pointing-Light, welches hinter den Studierenden stand und die Wand dahinter erhellte. Dadurch hebten sich die Testpersonen visuell stärker ab. Leider hatten die beiden grossen Lichter nicht die gleiche Wärme, was sich aber erst beim Color Grading zeigte.

Schnitt

Wir teilten uns das gedrehte Material auf und schneideten jeweils gute Zitate heraus. Beim Rohschnitt versuchten wir (Anfangs etwas planlos) die guten Aussagen zu bündeln. Zuerst sortierten wir diese nach Lebensmittel. Wir merkten aber recht schnell, dass dies eher langweilig wirkte. Also verwarfen wir diese Version wieder und starteten mit Aussagen Querbeet. Der Film hatte eine ganz andere Wirkung. Um dem ganzen aber trotzdem noch einen Roten Faden zu verleihen, sortierten wir die Aussagen nach Geruch, Geschmack, Konsistenz und Erinnerung. Dies war ein Prozess, welcher etwas Zeit in Anspruch nahm und eventuell mit einer besseren Planung effizienter hätte durchgeführt werden können. Aber der Prozess ist ja bekanntlich genauso wichtig. 

Colorgrading

Da wir mit zwei unterschiedlichen Kameras gedreht haben, stellte das Color Grading eine kleine Herausforderung dar. Zwar hatten wir versucht beim eigentlichen Dreh den gleichen Weissabgleich einzustellen, wirkte das Bild am Ende farblich sehr unterschiedlich. Da wir die Aufnahmen mit einem Picture Profile gemacht habe, arbeiteten wir hier mit einem konkreten LUT, wobei wir je nach Kamera noch einige Anpassungen machen mussten.

Learnings

  • Nicht einfach planlos drauflos schneiden! 
    • Ein nächstes Mal, wäre es sinnvoll sich eine konkretere Struktur bereits festzulegen, nach der man schneiden kann. Bei diesem Projekt war es kein grosses Problem, da wir eine übersichtliche Anzahl Clips hatten. Bei einem anderen Projekt, müssten wir das Schneider stärker ins Konzept einbeziehen. 
  • Studio ausprobieren – Testdurchlauf!
    • Unser Testdurchgang dauerte einen kurzen Moment. Es lohnt sich hier mehr ZEit einzuplanen, insbesondere wenn man keine grosse Erfahrung mit dem Studio hat. 
  • Nach dem Testdurchlauf, Material am Computer sichten! 
    • Hinsichtlich den Lichtverhältnissen und der Kameraeinstellung, wäre uns ein kurzes Check des Materials sehr entgegengekommen. 

Schlussendlich durften wir mit diesem Projekt einiges dazulernen. Sei es in der Nutzung der Kameras, diverser Lichtquellen oder dem Aufbau einer schönen Interviewsituation. Ausserdem merkten wir selbst, dass wir unser Essen nur selten achtsam und ohne Ablenkung geniessen – etwas, dass wir zukünftig versuchen anders zu machen.