Tize.ch – Die Jubiläumsausgabe

Im August 2020 wurde das Online-Jugend-Magazin tize.ch fünf Jahre alt. Ich habe eine kleine Auswahl der meines Erachtens besten und kreativsten Beiträge ausgesucht und in Form einer digitalen und gedruckten Jubiläumsausgabe zusammengestellt.

Als Redakteurin und Coach durfte ich die Entwicklung des grössten Jugendmagazins in der Deutschschweiz mehr als vier Jahre lang aktiv mitgestalten. Als heute ehemaliges Mitglied sah ich in diesem Projekt nicht nur eine gute Übung, sondern ein persönliches Abschiedspresent an die gesamte Redaktion.

Das Endresultat kannst du dir hier ansehen.

(spu)

Idee 

Mitte dieses Jahres entschied ich mich aufgrund mangelnder Zeit meine Rolle als Redakteurin und Coach beim Jugendmagazin Tize.ch abzugeben. Tize war massgebend für meinen Weg in die mediale Welt. Mit der Jubiläumsausgabe möchte ich Tize.ch etwas kleines zurückgeben für die gesamte Erfahrung und Erlebnisse, die ich während der letzten 4.5 Jahren sammeln durfte.

Kill Your Darling

Im Juni sammelte ich zunächst einige inspirierende Layoutdesigns im Internet, machte ein zwei Mockup Sketchte und wählte dann bereits erfolgreich ziellos einige Beiträge, die mir persönlich gut gefallen und gestaltete eine erste Version der geplanten Jubiläumsausgabe. Nach knapp 10 designten Seiten, wurde mir jedoch bewusst, dass wenn ich einen potentiellen Nervenzusammenbruch vermeiden möchte, gezielter und geplanter vorgehen musste. Zudem war das Layout zwar schön, aber auch ungemein mühselig, pingelig und raubte mir bereits nach wenigen Seiten den letzten Nerv.

Also verwarf ich das Ganze und begann nach den Semesterprüfungen von neuem.

Ein Plan muss her

Nach dem ersten Scheitern folgt ein kurzes Pausenloch und dann der Sommerhochschwung. Die Inspiration behielt ich, die Mockup Sketche erweiterte ich. Dann fragte ich möglichst unauffällig (das Ganze sollte ja schliesslich eine Überraschung sein) einige Redaktionsmitglieder, welche Beiträge ihnen am besten gefallen. Ich tat mich schwer, die gesamte Auswahl an Beiträgen selbst zu treffen, da diese doch sehr subjektiv ausfallen würde. Den Projektleiter weihte ich zudem in die Überraschung ein, woraufhin er mir einige Tipps und Vorschläge gab und Entscheidungen dankend abnahm. Bald gestaltete ich einen ersten Probebeitrag und versah diesen mit einer passenden Font (‹Lato›), Zwischentitel und Bildern. Da auch Tize.ch beinahe ausschliesslich für die Bebilderung von Beiträgen auf unsplash.com und pixabay.com zurückgreift, entschied ich mich, das gleiche zu tun. Zudem sollte das Magazin jung und frech, aber auch simpel und klar gestaltet werden.

An diesen ersten paar Seiten tüftelte ich einige Wochen. Ich ergänzte, löschte, fügte hinzu und entfernte. Keinesfalls wollte ich ein Layout nach 70 Seiten nochmals neu anpassen.

Zuletzt hatte ich ein beinahe definitives Layout gestaltet und stand nun vor der Entscheidung: «Welche Beiträge kommen ins Magazin, welche nicht?»

Zum einen wollte ich allen Mitgliedern die Chance bieten ihren Beitrag in einem Magazin zu sehen (schliesslich tragen allesamt ihren Beitrag zu Tize.ch bei). Andererseits würde das Jubiläumsmagazin aus allen Nähten platzen, wenn ich knapp 30 Mal ca. 2-3 Seiten für einen Beitrag gestalten würde. Zudem wollte ich auch bereits ausgetretene Mitglieder, die jahrelang zum #TeamTize gehört hatten, mit aufnehmen. Was folgte: ein akuter Gewissenskonflikt.

Auf Rücksprache hin mit dem Projektleiter von Tize.ch wählte ich eine kleine Auswahl an Beiträgen von aktuellen ehemaligen Redakteur*innen aus und fing nun definitiv mit dem Layouten des Magazins an.

Vom unkontrollierten Layouten

Obwohl ich die ersten 2-3 Beiträge als Vrolage für die restlich folgenden gestaltet hatte, stellte sich heraus, dass ich jede einzelne Seite trotzdem individuell anpassen musste. Dies insbesondere weil alle Beiträge eine unterschiedliche Länge hatten, nicht alle einen Lead oder dann eine unterschiedliche Anzahl an Zwischentiteln aufwiesen. Ich entschied mich deshalb dass nur folgende Punkte auf allen Seiten durchgehend gleich aussehen: Schriftbild, Position des Titels, Gestaltung der Zwischentitel, Seiten und Quellenangaben. Bis zuletzt merkte ich, dass die 70 unterschiedlichen Seiten Tize.ch ohnehin am besten repräsentieren. So wild und kunterbund, wie das Magazin wirken mag, so geht es auch in der Redaktion zu und her.

Offene Fragen

Zwischenzeitlich stellten sich folgende Fragen während dem Layouten, die ich im Verlauf des Layout-Prozess beantwortete, bei einem nächsten Projekt aber versuchen werde von Beginn an zu beantworten bzw. ins Brainstorming miteinzubeziehen: Verlinkungen auf den Originalbeitrag? Verlinkung von Quellen? Wie sollen Links angezeigt werden?
Aufgrund der ausschliesslichen Onlinepräsentation von Tize.ch war es zeitweise schwierig eine saubere analoge Lösung zu finden. Tize.ch nutzt viele Links und Einbettungen, das war in einem gedruckten Magazin beinahe unmöglich (ich löste es an gewissen Orten mit einem QR-Code), musste mich aber zu Beginn stark umgewöhnen und an die reelen Bedingungen von Papier gewöhnen.

Beim nächsten Mal & was ich lernte

Erstelle ich ein Stylesheet! Und spreche das geplante Projekt frühzeitig mit einer Bezugsperson. In diesem Fall hatte ich vergessen die Akzentfarbe der Webseite von Tize.ch miteinzubinden und durfte diese im Nachhinein noch einbauen. Ein mühseliger und zeitfressender Prozess. Grosse layoutbasierte Änderungen hätten sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr gelohnt, obwohl es vielleicht wünschenswert gewsenen wäre.

Am Ende der groben Layoutarbeit, folgte die Finessenarbeit. Nebst dem Lektorieren (Silbentrennung!), kontrollierte ich, dass überall das Abschlusszeichen eines Beitrages vorhanden und alle Quellenangaben korrekt waren. Zwar nutzte ich die Bilder von unsplash.com, was mich urheberrechtsmässig absicherte, als ebenfalls freischaffende Fotografin, schätze ich es, wenn man als Fotograf*in durchgehend namentlich erwähnt wird.

Den grössten Nervenzusammenbruch erlitt ich am Entscheid, welche Beiträge nun ins Magazin aufgenommen werden und welche nicht. Der «Erfolg» von Tize.ch basiert auf einem starken Teamgeist und Zusammenhalt. Dies sollte auch in der vorliegenden Jubiläumsausgabe so dargestellt werden.

Der Druck

Als Buchliebhaberin war es seit langem schon ein eigenes Magazin zu drucken. Gedacht, getan suchte ich nach einer passenden Druckstelle (die sich aufgrund von sehr hohen Ausgaben leider in Deutschland befand) und druckte für alle aktiven und ehemaligen Mitglieder von Tize.ch ein Exemplar der Jubiausgabe. Auch hier werde ich bei einem nächsten Druckversuch ein grösseres Augenmerk auf potentielle Druckfehler legen (es gab so einige).

All in all…

… bin ich sehr zufrieden mit dem Endresultat. Das Jubiläumsmagazin repräsentiert Tize.ch auf eine gute Art und Weise und der Projektleiter, wie auch die restlichen Teammitglieder meldeten mir – als sie das gedruckte Büchlein erhielten – einen sehr positiven Eindruck zurück. Durch dieses Sommerprojekt, durfte ich weitere wertvolle Erfahrungen im gestalterischen und layoutbasierten Bereich sammeln und lernte das Programm Adobe InDesign und Illustrator ein gutes Stück besser kennen.