LIMITLESS – Roger Küffer

Wir werden tagtäglich von unterschiedlichsten Hindernissen im Leben ausgebremst. Wie wir damit umgehen, ist alleine unsere Entscheidung. Überwinden wir sie, oder bleiben wir vor ihnen stehen? Sind wir mutig oder haben wir Angst?

LIMITLESS erzählt von Sportlerinnen & Sportlern, die sich für die erste Variante entschieden haben. Sie wollen grenzenlos sein… und arbeiten jeden Tag hart, um ihren Zielen ein Stück näher zu kommen.

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Roger Küffer, 46 Jahre, Triathlet

Wer jetzt denkt, dass Roger schon sein Leben lang Triathlonwettkämpfe bestreitet, liegt falsch. Seine sportliche Laufbahn sah nämlich sein halbes Leben lang ganz anders aus. Roger war Profifussballer, spielte unteranderem für die BSC Young Boys, den FC Lausanne-Sport und zuletzt auch für den FC Thun. Der Fussball war sein Leben. Er verdiente damals jedoch nicht genügend Geld, um seine junge Familie mit dem Lohn und den Prämien ernähren zu können, weshalb er nebenbei den «Semer» absolvierte und als Lehrer, später auch als Informatiker, jobbte. Der Fussball war jedoch schon immer seine grosse Liebe und den grossen Durchhaltewillen hat er definitiv vom Fussball. Sich Tag für Tag neu beweisen zu müssen, erforderte stets einen grossen Ehrgeiz. Immer wieder wechselten Trainer, Staffmitglieder, Präsidenten, aber auch Mitspieler. Sich nicht nur den Wetter- und Platzbedingungen, sondern auch dem sich stets verändernden Team anzupassen, erforderte eine gewisse Flexibilität. Genau das war aber auch die so spannende Challenge. Stets das Beste aus dem Gegebenen machen.

Nach 300 Spielen in der Nationalliga und nach über zehn Jahren als Profifussballer beendete Roger 2004 seine Karriere. Die Fussballschuhe hängte er jedoch noch nicht ganz an den Nagel und spielte nach drei Jahren Unterbruch weitere dreieinhalb Jahre für den FC Muri Gümligen in der 2. Liga. Obwohl es vom Profi- zum Amateurfussball eine riesige Umstellung war, bereitete ihm das Training und die Spiele immer noch grosse Freunde und deshalb spielte er noch so lange weiter, wie es ihm seine Gesundheit noch zugelassen hat. Nach einem Handgelenksbruch in der Saison 2011 war es aber dann wirklich Zeit, zu gehen. Für Roger begann ein neuer Lebensabschnitt und er konnte sich von nun an auf Dinge konzentrieren, für welche er in den letzten Jahren einfach keine Zeit hatte.

Heute, 10 Jahre später, ist Roger immer noch so sportlich und ehrgeizig wie früher. Fussballspiele gibt es heute jedoch nur noch im Fernseher zu sehen. Sein Herz schlägt nun auch noch für eine zweite Sportart. Den Triathlon. Roger schwamm schon immer gerne und setzte sich auch ab und zu gerne einmal aufs Velo und fuhr um den Thunersee. Eines Tages packte ihn aber diese Sportart und er trainierte fortan auch für die Laufstrecke. Sein grosses Ziel: einmal einen Ironman-Wettkampf bestreiten! Das dieses Ziel aber noch viel Arbeit bedeutet, war ihm von Anfang an klar. Ausserdem gehört diese Sportart zu den wohl anstrengendsten Sportarten die es überhaupt gibt. Roger dokumentiert jedes seiner Trainings auf seiner Instagram-Seite und hatte auch schon einmal die Idee, eines Tages ein Buch über seinen Weg vom Fussballer zum Ironman zu schreiben. Tagtäglich schuftet Roger für seinen Traum und kommt ihm so auch Stück für Stück näher.

Und dann kam der Lockdown. Ab sofort durften keine Triathlonwettkämpfe mehr bestritten werden und auch Trainings in Gruppen ab 5 Personen waren verboten. Roger, welcher jeweils mit weiteren Athleten seine Velotrainings absolvierte, stand plötzlich vor grossen Fragezeichen. Ist es sinnvoll, weiterhin in der Gruppe zu trainieren? Welchen Nachteil hat das Training alleine? Damals, während der ersten Welle, wussten wir alle noch nicht so genau, was auf uns zukommen wird und wie wir uns zu verhalten haben. Viele von uns hatten Angst und wussten nicht, ob sie ein grosses Risiko eingehen würden, wenn sie sich draussen mit anderen Personen zum Sport treffen. Roger trainierte also fortan erst einmal alleine. Für die Lauftrainings war das ja sowieso kein Problem. Und auch zum Schwimmen war es nun langsam genug warm, um in den See zu gehen. Ausserdem entdeckte Roger im Internet die Virtual Runs. Man konnte sich für ein virtuelles Rennen anmelden, erhielt kostenpflichtig eine Startnummer und konnte dann an dem Tag, an dem das Rennen stattgefunden hat, die Strecke dort absolvieren, wo man eben gerade war. Damit alles mit rechten Dingen zu und her ging, musste man mit einer Sportuhr alles tracken. Wenn man wollte, konnte man sich danach auch noch eine Medaille und ein Finisher-Shirt zukommen lassen.

Bei Beginn der zweiten Welle kamen Roger aber plötzlich andere Gedanken. Ist es noch sinnvoll, aufs Rad zu steigen und auf den Gurnigel zu fahren? Was, wenn ich mich verletze und dann ins Spital muss? Gibt es noch genügend Betten, wenn etwas Schlimmes passiert? Das Risiko war ihm plötzlich zu gross. Jedoch war das kein Grund, das Training auf Eis zu legen! Er verlegte das Velo-Training einfach nach drinnen, kaufte sich Rollen und ausserdem ein Occasion-Laufband! Nur das Schwimm-Training musste er bis heute auf Eis legen. Jedoch gehört das Schwimmen definitiv zu seinen stärkeren Disziplinen und deshalb ist das nur halb so schlimm.

Seinen Traum vom Ironman ist vielleicht ein Stück weit in die Ferne gerückt, jedoch ist dieser Traum und dieses Ziel immer noch da. Roger wurden Grenzen gesetzt, jedoch machen ihn gerade diese so grenzenlos, wie noch nie zuvor!

(hil)

Ideenfindung

Ich liebe Emotionen. Noch mehr liebe ich es aber, Emotionen bildlich festzuhalten oder darzustellen. Ich liebe ausserdem den Sport und so lag es auf der Hand, dass ich irgendeinmal diese beiden Leidenschaften verfliessen lassen werde. Ich will mit LIMITLESS Geschichten erzählen. Geschichten von Sportlerinnen und Sportlern aus unterschiedlichsten Sportarten. Geschichten von Sportlerinnen und Sportlern, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Überall finden wir Grenzen vor. Und vor allem in der Sportwelt werden wir immer öfters Zeuge davon, dass Grenzen überschritten werden. Auch solche, welche man nie für möglich gehalten hat. Und genau diese Momente, will ich festhalten, oder wieder aufblühen lassen. Sie sind es mehr als Wert, der Welt gezeigt zu werden! LIMITLESS erzählt Geschichten von Menschen, welche Unglaubliches geleistet haben oder in ihrer Sportart eine neue Liebe gefunden haben. Sport bringt uns alle zusammen und lässt uns die schlechten Dinge im Leben für einen kurzen Moment vergessen. Eine Eigenschaft, welche gerade in diesem schwierigen Jahr umso wichtiger wurde.

Ich machte mich also auf die Suche nach Sportlerinnen und Sportlerin, die etwas Besonderes zu erzählen haben. Mir war sofort klar, dass ich zuhause mit meinem Vater den perfekten Sportler für diese Serie gefunden habe. Er sagte mir für dieses Projekt zu und freute sich schon von Anfang an riesig auf das Video!

Konzeption / Vorbereitungen

Mein Ziel war es nicht, einen Werbespot oder irgendetwas Ähnliches zu erstellen. Und doch kam ich auf die Idee, da ich eigentlich einen Nike Werbespot drehen wollte. Das Ganze entwickelte sich dann aber in eine ganz andere Richtung und ich wollte plötzlich nur noch die Geschichte meines Vaters erzählen. Deshalb setzte ich mir auch kein Zeitlimit. Ich erstellte jedoch einen «Shotplan», damit wir so grob wussten, was wir drehen wollten. Die Dreharbeiten wollten wir unbedingt noch im Sommer durchführen, da man dann noch jede Disziplin drehen konnte.

Realisation

Am ersten Drehtag drehten wir die Schwimm- und die Veloszenen. Früh morgens machten wir uns auf nach Thun. Da für den heutigen Tag 32 Grad gemeldet waren, wollten wir die Dreharbeiten so früh wie nur möglich durchbringen. Da ich aber bis zu den Knien im kühlen Thunersee stand, war die erste Aufgabe sehr angenehm zu meistern. Ich musste nur aufpassen, dass meine Kamera nicht ins Wasser fiel oder mir ein Schwan in die Quere kam.
Am späteren Nachmittag fuhren wir dann noch in Richtung Gurnigel, da es dort eine Strasse gibt, welche nicht sehr befahren war. Ich drehte ein paar Drohnenvideos mit meiner DJI Mavic Mini und filmte aus dem fahrenden Auto raus. Meine Mutter, welche am Steuer sass, hatte zwar nicht unbedingt grosse Freude, dass ich im Kofferraum sass, jedoch machte sie schlussendlich doch mit 😛 Und die Ergebnisse waren es dann auch wirklich wert!

An einem zweiten Drehtag wurden noch die finalen Laufszenen gedreht. Diese waren dann wesentlich unspektakulärer als die Aufnahmen zuvor. Nach diesen zwei Drehtagen hatte ich enorm viel Material, welches nun in aller Ruhe gesichtet werden musste. Ich suchte mit auf Artlist die passende Musik und fing mit dem Schnitt an. Ich bin mit dem Endprodukt nun mehr als zufrieden und auch sehr stolz!

Den Off-Text nahm ich, bzw. mein Vater, mit meinem Rode NT-USB und Adobe Audition auf. Ich wusste nun zum Glück ein bisschen besser Bescheid, wie man einen coolen Off-Text aufnimmt und deshalb ging das schon wesentlich schneller, als beim letzten Mal.

Die Untertitel habe ich in Englisch hinzugefügt, da es professionell aussieht und die Sportwelt so international ist! So kann Roger das Video nun auch persönlich für alle möglichen Sachen weiterverwenden.

Digezz-Beitrag

Ich wollte das fertige Video nicht einfach auf Digezz stellen, sondern die Geschichte auch textlich festhalten. Deshalb habe ich mich mit meinem Vater zusammengesetzt und die letzten Jahre «niedergeschrieben».

Learnings

  • Übung macht den Meister! Bei meiner zweiten LIMITLESS Episode ist nun schon sehr vieles sehr einfacher gewesen, da ich bei der Realisation der ersten Episode schon sehr viel gelernt habe!
  • Jedoch habe ich dieses Mal wesentlich länger für die Storyline und den Off-Text gebraucht, da ich nicht «in der Sportart drin» war, so wie bei der Leichtathletik. Fürs nächste Mal merke ich mir darum, dass ich mir mehr Zeit dafür nehmen sollte, zu verstehen, wie die Sportart «funktioniert».
  • Beim Off-Text bin ich nicht ganz zufrieden, da ich bei den Aufzählungen lieber ein paar mehr genommen hätte. Nun wirk es ein bisschen «leer»…
  • Alles in allem habe ich für das Video wieder mindestens 25 Stunden gebraucht (Konzeption, Vorbereitungen, Dreh, Schnitt, Postproduction, Off-Text, Untertitel). Es hat sich für mich aber wieder einmal mehr als gelohnt! Trotzdem finde ich es immer wieder imposant, wie viel Zeit man schlussendlich für ein «so kurzes Video» wirklich braucht! Und doch hat man am Schluss ein Video, welches eine, grosse Freude bereitet und welches man nur allzu gerne in sein Portfolio nimmt!