Tennis durch die Linse

Es ist schon komisch, wenn man plötzlich freiwillig am Tennismatch des Bruders steht, obwohl man sich früher kein mühsameres Wochenendprogramm vorstellen konnte.

Als kleine Schwester eines begnadeten Tennisspielers wurde ich jahrelang gezwungen, die Turniere meines Bruders zu besuchen, auch wenn ich mein Malbuch lieber zu Hause eingefärbt hätte. Über die Jahre entwickelte sich meine Leidenschaft für Fotografie, und so kam es, dass ich ohne externer Aufforderung mehrmals auf der Zuschauertribüne eines Tennisturniers anzutreffen war.

Dadurch, dass mein Bruder in einem Tennisclub spielt, konnte ich auch einige unserer gemeinsamen Freund:innen beim Tennisspielen fotografieren. Somit konnte ich mir ein besseres Verständnis für die individuelle Bewegung unterschiedlicher Sportler:innen erarbeiten. Learning by doing halt.

Hier ein paar Einblicke der Fotos, die ich von meinem Bruder, Massimiliano, sowie Alexandra und Lukas gemacht habe.

Ganze Galerie Massimiliano

Ganze Galerie Alexandra

Ganze Galerie Lukas

(pru)

Schon 2023 war ich mit meiner Kamera an einem Tennisturnier meines Bruders und konnte Erfahrungen sammeln. Diesmal machte ich es aber zu meinem Ziel, diese Fotos auch wirklich zu verwenden und richtig zu bearbeiten. Anstelle meines 24-105mm Objektivs, dass ich immer auf meiner Canon EOS 6D Mark II habe, holte ich bei der Ausleihe ein 70-200mm Objektiv. Dieses erlaubte es mir, möglichst nahe ans Geschehen zu kommen, ohne die Spieler:innen abzulenken.

Ich habe diesen eher gelassenen Rahmen genutzt, um mit dem Shutterspeed verschiedene Einstellungen zu testen, um möglichst wenig Bewegungsunschärfe auf meinen Endresultaten zu haben. Nach dem letzten Jahr wusste ich bereits, wie sich mein Bruder auf dem Tennisplatz bewegt, hatte aber keine Ahnung, wie die Bewegungen der anderen Spieler:innen auf der Kamera aussehen würden. Das sorgte dafür, dass ich regelmässig Einstellungen verändern musste, um zufrieden zu sein.

Eine Herausforderung an diesem Projekt war das Wetter. Ich war insgesamt dreimal auf dem Tennisplatz, um Fotos für dieses Projekt festzuhalten. Zwar kümmerte ich mich pro Tag nur um eine:n Sportler:in, doch alleine die Bewegung der Wolken machten mir mit der Belichtung häufig einen Strich durch die Rechnung und ich musste am Ende mehr bearbeiten, als anfangs gedacht.

Sportfotografie ist sehr spannend für mich und ich nehme mir vor, als nächstes Fussballfotografie zu testen. Allerdings muss ich zugeben, dass auch mit einem 70-200mm Objektiv war es schwierig, schon nur gute Fotos vom zweiten Tennisplatz zu machen – welcher nicht ganz vorne liegt.