Tabuthema: Mental Health im Spitzensport

«Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass ich keine Schwäche zeigen darf. Andere Spitzensportler machen das auch nicht, denen geht es gut. Die beklagen sich auch nicht – wieso darf ich dann? Ich hatte Angst davor, von der Gesellschaft abgestempelt zu werden, dass ich aufgrund der nicht mehr vorhandenen Leistung eine Ausrede suche.»
Florian Schneider

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Im Spitzensport ist die Psyche genauso, wenn nicht fast noch wichtiger, als das Physische. Das heisst, die Leistung und die Karriere von Athletinnen und Athleten wird nicht nur durch das körperliche, sondern auch sehr stark durch das Psychische beeinflusst. Viele Athleten und Athletinnen leiden deshalb unter mentalen Problemen. So auch Florian Schneider, welcher sich getraut hat, sich vor der Kamera mit mir über seine Zeit als Spitzensportler und seine Depression zu unterhalten.

(eli)

Motivation
Bereits im Herbstsemester hatte ich diese Idee, ein solches Interview zu diesem spannenden Thema «Mental Health im Spitzensport» zu führen wollen. Doch leider haben mir immer wieder die angeschriebenen Sportler und Sportlerinnen oder deren Management abgesagt oder überhaupt nicht geantwortet. Doch ich liess mich nicht unterkriegen und recherchierte weiter und weiter, um einerseits mehr über dieses Thema zu finden und so hoffentlich auch auf weitere Namen zu stossen. So gelang es mir dann auch Ende Dezember, Florian Schneider ein ehemaliger Profi Orientierungsläufer zu finden, der bereit war, sich dazu zu äussern.

Pre Production
Nach der Zusage hörte ich lange nichts mehr von Florian und hatte bereits die Befürchtung, er könnte wieder abgesprungen sein. Doch nach einigen Mails meldete er sich wieder und wir einigten uns auf ein Drehtermin. Da ich noch keine Ahnung hatte, wie man so ein Interview vorbereitet, geschweige wer schlägt die Location und alles vor, ergab sich im Austausch, dass ich bei ihm zu Hause das Interview drehen würde. Nachdem die Location gefixt war, stellte für mich die Frage wie oder wer filmt das ganze, denn ich kann nicht gleichzeitig vor und hinter der Kamera sein. Zu meinem Glück erklärte sich ein Kollege von mir bereit, das Interview zu filmen und so hatte ich eine bewegte und eine statische Kamera. Genau, wie ich es mir vorgestellt hatte. So musste ich mich jetzt auf das Interview vorbereiten, indem ich einerseits, das Buch, welches Florian Schneider geschrieben hat, gekauft habe (das leider so massiv Lieferverzug hatte, dass es erst nach dem Interviewtermin angekommen ist) und alles andere, was ich zu seiner Person finden konnte. Als Letztes schrieb ich mir noch einige wichtige Fragen auf, die ich ganz sicher im Interview beantwortet haben wollte und schaute noch ein paar Interviews, damit ich auch in etwa weiss, was mich etwa erwarten kann.

Dreh
Der Dreh lief super ab, Florian lieferte super zufriedenstellende Antworten und ich konnte mich wirklich auf das Gespräch mit ihm fokussieren und musste gar nicht erst die ganzen Antworten aus seinem Mund ziehen. Nach dem Interview wollte ich noch ein paar B-Roll Shots, für welche wir dann nach draussen gegangen sind, wo er mit seinem Hund am Spazieren und für uns noch ein paar Meter gerannt ist. Es war ein sehr tolles Erlebnis, ein solches Interview gefilmt zu haben

Post Production
Ich dachte, der Grossteil der Arbeit sei mit dem Organisieren und Filmen des Interviews gemacht und in wenigen Tagen hätte ich das Interview zusammengeschnitten. Falsch gedacht, ich merkte, wie zeitaufwändig es bereits war, das Audio im Audition fein säuberlich aufzubereiten. Daneben versuchte ich mir einen roten Faden zusammenzustellen, um das Interview zu sortieren und dann aneinander zu hängen. Denn schlussendlich hatte ich über 40min Interviewmaterial ohne B-Roll. Nachdem ich einen ersten Rohschnitt im Premiere hatte, ging es darum, das ganze nochmals fein säuberlich zu einer schönen Geschichte zu verarbeiten. Nach weiteren unzähligen Stunden hin und her schieben, ergab sich für mich langsam eine schöne Geschichte, mit welcher ich zufrieden war.

Fazit

Der Videodreh für das Interview war herausfordernd, aber lehrreich und hat mir viel Spass gemacht. Das Sortieren und Schneiden des Materials alleine hat zwar viel Zeit in Anspruch genommen, aber ich habe wertvolle Lektionen darüber gelernt, wie man ein qualitativ hochwertiges Video produziert. Ich hatte die volle kreative Kontrolle über das Projekt und konnte meine eigene Vision umsetzen. Trotz der Schwierigkeiten bin ich zum Schluss begeistert an die Arbeit gegangen und habe meine Fähigkeiten verbessert. Insgesamt war es eine wertvolle Erfahrung, die mir gezeigt hat, dass egal wie aussichtslos oder überfordernd der Arbeitsaufwand aussieht, wenn man es will, dass es auch klappt.