Reportage: Ein Alltag in der Betreuung von Beeinträchtigten

Berufe in der Pflege und der Betreuung werden immer wichtiger. Was steckt hinter unseren Vorstellungen von einem Beruf in der Betreuung? Wir konnten einen Fachmann in seinem Arbeitsalltag mit der Kamera begleiten.

Mit der aktuellen Pandemie und der vergangenen Pflegeinitiative rückten Berufe in der Pflegebranche nach und nach mehr ins Rampenlicht. Zu Recht. Oft erhalten gerade die wichtigen Berufe zu wenig Wertschätzung und die Arbeitenden kämpfen mit schlechten Arbeitsbedingungen. In einer Serie auf Snacc geben wir Einblicke in verschiedene Pflegeberufe. Neben diversen Pflegefachleuten durften wir Livio Nänni, Behindertenbetreuer, bei seiner Arbeit begleiten.

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Zusätzlich haben wir ein Reel und interaktive Stories zum Thema produziert und auf dem Kanal von Snacc veröffentlicht.

(mou)

Ideenfindung

Das ganze Projekt wurde anfänglich [von Philomena und Elea] im Rahmen unseres Majors «Journalismus Multimedial» entwickelt. Wir wollten ein Thema aufgreifen, das uns wichtig ist und am Herzen liegt. Im Jahr 2021, aktueller denn je durch die Pandemie und die Pflegeinitiative, stellten wir in einer Videoserie verschiedene Pflegeberufe vor. Als Plattform diente das im Major entwickelte Social Media Magazin Snacc.

Bei der Recherche und auf den Drehtagen haben wir viel gelernt. Da uns das Thema als wichtig erscheint und uns die Arbeit auch viel Spass bereitete, hatten wir schlussendlich sehr viel Material zusammen, dass den Rahmen unseres Major-Projektes sprengte. Trotzdem wollten wir unsere gesammelten Erkenntnisse weitergeben und Einblicke teilen. So produzierten wir ein letztes Social Media Paket im Rahmen von Digezz, nutzten aber dennoch die Snacc-Plattform für die Distribution. Dort hatten wir über das vergangene Semester auch schon eine spezifische Zielgruppe erarbeitet.

Vorbereitung

Elea und Philomena stellten den Interviewleitfaden zusammen und definierten den Aussagewunsch. Dank einem vorbereiteten Szenenplan wussten wir schon ungefähr, was wir erreichen und welche Mitteilung wir den Zuschauenden mitgeben möchten. Den Protagonisten Livio Nänni konnten wir über private Kontakte für dieses Projekt gewinnen. Nach einigen Abklärungen hatten wir die Drehgenehmigung an seinem Arbeitsort, in der HPV Rorschach. Wichtig war uns und dem Protagonisten, dass die Bewohner:innen und Klient:innen der HPV dabei nicht im Mittelpunkt stehen oder im Bild vorkommen. Wir setzten unseren Fokus auf den Protagonisten Livio und seinen Beruf.

Die ganze Technik organisierte Jan: Reservation und Abholung in der Technikausleihe, Akkus aufladen und Testdurchgänge.

Umsetzung

Vor Ort kannte jeder genau seine Rolle und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Uns war es wichtig, dass die Aufnahmen möglichst authentisch werden und spannende, echte Einblicke gewonnen werden können.

Im Bereich Audio ergaben sich zwei Probleme. Zum einen hatten wir ein Problem mit der AVX-Funkstrecke. Am Abend vor dem Dreh fiel uns auf, dass beim Einstecken des Ladekabels an den Empfänger nicht immer das LED aufleuchtete. Wir platzierten das Gerät so auf dem Tisch, dass es den Ladefortschritt anzeigte. Am nächsten Morgen sahen wir dann, dass der Akku nur ein paar Prozent geladen wurde. Da wir die Situation sowieso nicht ändern konnten, fuhren wir zum Drehort. Dort haben wir alles aufgebaut und den Protagonisten verkabelt und sogleich festgestellt, dass zwischen Sender und Empfänger Verbindungsprobleme besteht. Nach kurzer Inspektion viel uns auf, dass das Akkupack nicht bündig auf dem Empfänger aufliegt und dass das vermutlich schon für einen Wackelkontakt ausreichte. Dies führte dazu, dass das Gerät sich immer wieder einschaltete und von neuem die Verbindung suchen musste, was zu kurzen Audio-Aussetzern führte. Vielleicht hätte schon eine Rolle Klebeband im Gepäck geholfen. Von nun an werden wir dies sicher nicht mehr vergessen mitzubringen und haben nun einmal mehr gelernt, wie wichtig es ist, das Material sehr gut anzuschauen, bevor man es ausleiht.

Das andere Problem trat beim Zoom F6 auf. Das Display zeigte den Hinweis, dass die Hold- Funktion aktiviert sei. Wir dachten zuerst, dass das etwas mit der vollen SD-Karte zu tun haben muss, da wir vergessen hatten, diese vom Vortag zu formatieren. Nach kurzer Recherche haben wir dann aber herausgefunden, dass die Tastensperre durch Druck auf das Rad für Lautstärke des Kopfhörers aktiviert wurde.

In der Post Production fiel es uns anfangs schwer, einen roten Faden zu finden und das Video auf die wichtigsten Aussagen zu reduzieren. Anfangs wollten wir ein Video in Form einer Reportage schneiden. Wir bemerkten dann aber, dass es dynamischer wirkt, wenn wir das Video in mehrere Blöcke aufteilen und den Tagesablauf nicht chronologisch erzählen. Zusätzlich haben wir ein Reel produziert, dass sowohl als Teaser aber auch als eigenständiges Produkt auf dem Instagram Kanal veröffentlicht wurde.

Wir arbeiteten mit:

  • Sony a6500 mit 18-35mm Objektiv als Hauptkamera
  • Sony a7III mit 28mm-70mm Objektiv als Zweitkamera
  • Zoom F6 mit 1xRode NTG3 Richtmikrofon
  • 1x Funkstrecke Sennheiser XSW
  • 1x Funkstrecke Sennheiser AVX
  • Adobe Premiere Pro
  • Adobe After Effects
  • Instagram

Learnings und Fazit

Ein weiteres spannendes Projekt, dass uns allen gezeigt hat, wie wichtig eine gute Organisation vor dem Dreh ist. Hinzu kommt, dass man nicht zu fest an den eigenen Vorstellungen vom Endprodukt festhalten soll. Anfangs hatten wir spezifische Vorstellungen,

doch manchmal ist eine anderes Format die passendere Art eine Geschichte bestmöglich zu vermitteln. Flexibilität ist da nie schlecht. Die Einblicke in den Arbeitsalltag eines Behindertenbetreuer waren für uns alle sehr spannend, da wir sonst in unserem Leben kaum Berührungspunkte mit diesem Beruf haben. Ein herzliches Dankeschön an Livio Nänni und die HPV Rorschach, die uns das ermöglicht haben.