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Kleidungsstücke anziehen, mit dem eigenen Design? Mit genau deinem Geschmack und deinen Vorstellungen? Für mich jetzt kein Problem mehr.

Als meine Mutter mir bei einem Abendessen erzählte, dass sie von einem Verkäufer ein Angebot für eine etwas ältere und günstige Transferpresse erhalten hat, war ich sofort davon begeistert. Eine Transferpresse erinnert an ein grosses Bügeleisen, welches einem ermöglicht, mittels Folie Textilien zu bedrucken. Nach kurzer Überzeugungsarbeit war die Maschine dann auch schon gekauft.

Während ich gespannt auf die Transferpresse gewartet habe, musste ich mich zuerst überhaupt noch in das Thema einarbeiten. Nach einigen YouTube Videos und Recherchen im Internet war ich bereit, das Ganze einmal auszuprobieren. Ich habe mich daran gesetzt, verschiedene Designs in Adobe Illustrator umzusetzen. Diese habe ich dann auf die Folie geplottet und schon konnte ich mit dem Druck meiner Arbeiten beginnen.

In der folgenden Galerie sind einige Bilder zur Entstehung meiner Arbeiten aufgeführt.

Untenstehend sind einige Bilder meiner Arbeiten.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich die Kleiderstücke für mich oder als Geschenk an Freunde und Familie produziert. Doch wer weiss, wohin sich das Ganze noch entwickeln wird. Ich habe auf jeden Fall noch genügend Folie und Designs auf Lager, um weiter Kleidungsstücke oder Taschen zu bedrucken.

(ash)

Vorbereitung
Bevor ich überhaupt mit meiner Idee starten konnte, musste ich mich zuerst einmal informieren, was es alles braucht, um Textilien bedrucken zu können. Damit ich mich in die Thematik einarbeiten konnte, recherchierte ich auf diversen Seiten im Internet und schaute mir einige Tutorials auf YouTube an. Nachdem ich mir einigermassen sicher war, was ich da mache, musste ich mir zuerst noch Folie bestellen. Für den Anfang habe ich mich dazu entschieden einmal Weiss und Anthrazit zu bestellen, um zu sehen, ob das Ganze überhaupt so funktioniert wie ich es mir vorgestellt habe. Bei der Folie habe ich mich für eine Flexfolie entschieden, da diese gedruckt aussieht als wäre es auf das Kleidungsstück gemalt worden. Im Katalog waren auch noch einige Exemplare einer Flockfolie abgebildet. Flockfolie sieht im Gegensatz zur Flexfolie eher aus, als wäre es Stoff. Ich persönlich finde es allerdings schöner, wenn der Druck aussieht als wäre dieser aufgemalt, weshalb ich mich am Ende, dann für die Flexfolie entschieden habe. Nachdem die Folie eingetroffen ist, kam dann eine Woche später auch die Transferpresse an. Da meine Mutter gelernte Werbetechnikerin ist und ihr Büro bei uns Zuhause hat, hatte ich bereits die nötigen Hilfsmittel, um mit dem Projekt starten zu können. Sie erlaubte mir für einige Zeit ihr Büro in Anspruch zu nehmen und einmal mit einem Testversuch loszulegen.

Designs
Meine Designs habe ich in Adobe Illustrator erstellt. Im Web habe ich nach Inspirationen für mögliche Designs geschaut und mich dann daran gesetzt diese Umzusetzen. Dabei habe ich mit Entwürfen gestartet und diese dann weiterbearbeitet, bis es für mich die finale Version war. Insgesamt habe ich noch mehr Designs erstellt, welche ich bis zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht gedruckt habe. Ich bin immer wieder daran, diese umzusetzen und die Designs noch fertig zu optimieren. Illustrator bietet so viele tolle Möglichkeiten, weshalb ich mir hier meiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Sei es etwas spezielles mit der Schrift oder eine gezeichnete Illustration, hier waren mir keine Grenzen gesetzt. Bei dem Ganzen Prozess war es wichtig, geschlossene Figuren bzw. Objekte zu erstellen. Da der Plotter alle Linien schneidet die in Illustrator erstellt wurden, müssen diese geschlossen sein, so dass ich die restliche Folie abziehen kann und nur noch das Objekt steht. Die einzelnen Pfade müssen im Illustrator in eine Konturlinie umgewandelt werden und Schriften müssen gepfadet werden. So kann sichergestellt werden, dass die Linien schön ausgeschnitten werden (In der Galerie im Beitrag zu sehen). Nachdem die Datei fertig aufbereitet ist, muss sie im Flexisign noch für den Plotter fertig gestellt werden. Mittels des Programms kann es dann dem Plotter zugestellt werden. Bei diesem Arbeitsschritt hat mich meine Mutter unterstützt, da das zu ihrer Täglichen Arbeit gehört. Sie hat mir alles gezeigt und erklärt und wir konnten das Design freigeben. Nachdem der Plotter alles geschnitten hat, war der nächste Schritt das Entgittern der Folie. Das heisst alle Stücke, welche nicht zum Design gehörten, mussten entfernt werden. Nachdem alles schön aufbereitet war, konnte ich es auf das Kleidungsstück legen und mit einem Massband die Seitenränder abmessen. So konnte ich sicherstellen, dass es auch schön zentriert war. Nachdem ich alles erledigt hatte, konnte ich nun mit dem Druck loslegen.

Druck
Der Druck ist im Grunde genommen nicht sehr schwierig. Ich lege das Kleidungsstück mit dem Aufdruck in die Transferpresse und schliesse dann den Deckel. Diese lassen ich dann bei 150 Grad 15 Sekunden lang zu. So drücke ich die Folie auf dem Stoff fest, so dass sie optimal haftet. Zum Abschluss lege ich nochmals für 5 Sekunden ein Backpapier zwischen den Stoff und die Presse und drücke es nochmals runter. Dieser Schritt habe ich jeweils gemacht, um sicherzustellen, dass es auch richtig hält. Anfangs war es ein Ausprobieren, bis ich die ungefähre Dauer herausgefunden habe. Wenn alles fertig ist, sollte man das Kleidungsstück ca. 24 Stunden ruhen lassen, bevor man es das erste Mal wäscht. So wird sichergestellt das die Folie auch sicher haften bleibt.

Learnings
Auch bei diesem Projekt konnte ich wieder einiges dazu lernen. Das grösste Learning für mich war, dass es wichtig ist keine zu dünnen Linien zu gestalten, bei den Designs. Der Grund dafür ist, dass je kleiner die Konturen sind, desto schwieriger wird es diese schön zu entgittern und auf den Stoff zu bringen. Da ich das vorher noch nicht kannte, war es sehr schwierig solche dünnen Linien schön zu entgittern. Deshalb ist es wichtig, sich das immer im Hinterkopf zu behalten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass das Design im Flexisign Seitenverkehrt aufbereitet werden muss, da es ja am Schluss gedreht wird, wenn man es auf das Kleidungsstück legt. Zudem konnte ich noch einiges dazu lernen, was die Handhabung mit einem Plotter angeht. Das Projekt hat sehr viel Spass gemacht und ich freue mich selbstbedruckten Kleider anzuziehen.