practice makes perfect

Wir reden zwar nicht spezifisch darüber, doch seit Corona uns in den eigenen vier Wänden festhält, haben wir keine Motivation oder Inspiration mehr. Wenn du nicht davon betroffen bist, schön. Aber ich gebe es zu.

Ich bin ein Mensch, welcher gut mit Zeitdruck umgehen kann und eher inspirierter ist, wenn ein enger Zeitplan vorhanden ist. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden – eher fast gezwungen – 14 Tage am Stück kreativ zu bleiben und neuen Content zu bringen. Diesen Content habe ich auf Instagram geteilt, damit ich auch dranbleibe.

Ich muss sagen, an manchen Tagen habe ich an mir gezweifelt, da ich nach langen Unterrichtstagen meist noch drei bis fünf Stunden damit beschäftigt war, etwas zu zeichnen, zu modellieren oder zu animieren. Meist stellten sich einfache Ideen als die kompliziertesten heraus. Doch zusammengefasst waren diese 14 Tage ein Erfolg, weil ich viel dabei gelernt habe.

Doch überzeugt euch auf Instagram selbst: pabi.png

Oder hier ein kleiner Einblick in meine Werke. Für die Animationen müsst ihr aber meinen Instagramkanal besuchen!

(hil)

Idee

Meine Idee war, «endlich etwas durchzuziehen». Ich wollte schon lange wieder kreativer und inspirierter werden, doch konnte es bis jetzt nie richtig umsetzen. Ich bin kein Mensch, welcher gerne meine, meist unfertigen Werke, mit anderen teilt. Vor allem sehe ich die meisten Dinge, die ich erschaffe, nicht als fertig an. Der Druck, meine Sachen über Instagram zu teilen gab mir mehr Mut.

Umsetzung

Ich wollte mich in diesen 14 Tagen mit verschiedenen Programmen auseinandersetzen. Die meisten von diesen kannte ich noch gar nicht richtig, weshalb es von Tag zu Tag eine Herausforderung war.

Ebenfalls habe ich es täglich auf Instagram inkl. dazugehöriger Story gepostet, damit ich mich erstens an die Challenge halte, zweitens auch Inspiration für andere sein kann. Ich habe es manchmal auch über meinen Hauptkanal geteilt, damit Freunde darauf aufmerksam werden.

Learnings

Erstens: Ich kann!

Dann die verschiedenen Programme, welche ich genutzt habe:

Sketchbook from Autodesk

Ich habe viel über das digitale Zeichnen gelernt und konnte verschiedene Pinsel, Arten und Stile kennenlernen.

Ebenso habe ich das «Flipbook» gebraucht, um verschiedene 2D Animationen herzustellen. Bei manchen Animationen sind es bis zu 100 Frames und ich habe mich tatsächlich hinterfragt was ich da mache – doch ich habe es durchgezogen und viel dabei gelernt.


Cinema 4D

Ich komme noch nicht klar mit diesem Programm, die Navigation ist mir noch fremd, doch habe ich verschiedene Funktionen kennengelernt. Meist musste ich mehrere YouTube Tutorials schauen und Sachen fragen wie «Wie wechsle ich in die Kamera-Perspektive?» Schlussendlich habe ich es aber hinbekommen, eine Kugel prozedural zu animieren, MoGraph zu nutzen und Glas-Material zu erschaffen.

Cubase Elements 10

Mit diesem Programm habe ich nur einen kurzen Ton eingespielt für eine Animation, damit ich es ein bisschen ausprobiere.


Blender

Dies ist ein Programm, bei welchem ich intuitiv arbeiten kann, da ich es bereits öfters genutzt habe. Hier habe ich entschieden, mich auf Sachen wie Toon-Shader, Hair System, Volumetrics und Geometry Nodes zu konzentrieren, damit es eine Herausforderung wird. Beim Toon-Shader war die Herausforderung, das richtige Mass an Backface-Culling zu nutzen, damit es richtig aussieht. Das Hair System hat sehr viel Zeit gefordert: alle Haare richtig bürsten (Referenzfoto Katzenpfote), anmalen und in die richtige Länge stutzen. Volumetrics habe ich für meine Ghibli Wolken genutzt, wobei die Herausforderung war, wie die Farbe richtig anzuwenden ist. Geometry Nodes waren ein Spass und sind neu in Blender implementiert worden, hier kann man noch viel erwarten und lernen.


Adobe Illustrator

Dieses habe ich nur für das erste Projekt genutzt, doch mich danach umentschieden. Ich habe früher sehr oft Illustrator gebraucht, weshalb ich sehr vertraut mit dem Programm bin. Ich wollte aber neues lernen, weshalb ich es zur Seite gelegt habe.


Instagram

Ich würde in Zukunft vermutlich auf Instagram verzichten oder Reels nutzen, denn die Qualität von Videos, welche man herstellt, wird von Instagram oft durch den Schredderer geworfen, was die Videos nicht mehr so ansprechend macht. Ich würde anders mit einem solchen Projekt umgehen.


Farben

Ich habe versucht, mehr mit satten, fröhlichen Farben zu arbeiten, doch habe festgestellt, dass es nicht ganz meins ist. Ich mag dunkle Farben, Schwarz/Weiss und Farbakzente, dezente Farben oder Pastell. Auf dies werde ich in Zukunft mehr hören und mehr ich selbst sein.

Fazit

Mit anderen Abgaben aus anderen Fächern kombiniert, war diese Challenge ein rechter Stress. Meist habe ich bis spät in die Nacht an meinen Projekten gearbeitet, damit ich sie als «ansehbar» empfinde. Doch ehrlich gesagt, würde ich es wieder tun. Ich habe so viel neues dazu gelernt – nicht nur über die Programme, sondern auch über mich selbst. Aus diesem Grund würde ich eine solche Challenge allen empfehlen.

Ebenfalls muss ich sagen, dass ich über meinen eigenen Schatten springen musste, solche unfertigen Ideen und Objekte auf Instagram zu posten. Doch irgendwie habe ich es hinbekommen, auch einmal etwas, was ich nicht als fertig oder perfekt bezeichnen würde zu posten – denn Practice makes perfect.