Instagram Account von 0 auf 100

Praktisch jeder hat heute ein Account auf Instagram. Ja sogar mein Vater hat sich vor einem Monat nun trotzdem entschlossen, dass er sich nun doch mitreissen lässt. Auch Unternehmen aller Art und Organisationen und sogar Haustiere sind auf Social Media zu finden. Doch nur wenige schaffen es, mit ihrem Account Erfolg zu haben und Reichweite erzielen zu können.

Genau dieser Aufgabe habe ich mich im Auftrag eines Gourmet Restaurants in Bern gestellt. Und das mit dem Glauben, das kann doch nicht so schwer sein. Oder doch?

Einen Instagram Account für ein Unternehmen oder in diesem Fall für ein Restaurant von Anfang an aufzubauen, wird oftmals unterschätzt. Oft wird diese Aufgabe in einem kleinen Unternehmen nebenbei gemacht und nur sehr unregelmässig bewirtschaftet. Wie kann mal also mit minimalen Ressourcen den grösstmöglichen Erfolg erzielen?

Mit diesen 4 Tipps klappt es bestimmt:

1. Erstelle ein Konzept

Klingt banal, ist aber sehr wichtig. Gerade wenn du ein Social-Media-Kanal ohne jegliche Vorgaben lancieren möchtest, ist es wichtig, dass du dir vorgängig einige Sachen überlegst. Dabei bilden zwei wichtige Frage die Grundlage.

Was möchte ich mit Social Media erreichen? Und wen möchte ich mit meinen Inhalten ansprechen? Diese beiden Fragen musst du zuerst für dich beantworten können, bevor du mit Layout und Design Ideen loslegst.

Als weiterer Schritt kannst du dir überlegen, was deine Zielgruppe genau sehen möchte und interessieren könnte. Halte die Ideen, zusammen mit deinen Vorstellungen, wie du den Grid planen möchtest, fest. Falls der Account auf einem bestehendem CD basiert, baue das Layout darauf auf. Ein einfaches Konzept könnte so aussehen: Konzept

2. Plane deine Posts

Nichts ist mühsamer als dich jeden Abend daran zu erinnern, dass du ja noch einen Post lancieren solltest. Noch schlimmer, du musst zuerst noch das passende Bild suchen und auf Knopfdruck einen kreativen Kommentar aus dem Ärmel zu schütteln. Es gibt viele Möglichkeiten, deine Post vorgängig vorzubereiten. Anfangs reicht schon eine einfache App, mit der du deine Instagram Posts planen und vorbereiten kannst. Hier zwei Möglichkeiten, die sich bewährt haben.

3. Plane deinen Feed

Es kommt nichts besser an, als ein aufgeräumter und stimmiger Instagram Feed. Die Bilder können noch so gut sein, wenn jedes Bild einen völlig anderen Charakter hat. Wenn du den Content selbst erstellst, schaue darauf, dass du immer im gleichen Set Up, mit möglichst den selben Lichtbedingungen, fotografierst. So verhinderst du, dass jedes Mal eine völlig neue Stimmung auf den Bildern zu erkennen ist und der Instagram Feed schlussendlich chaotisch wirkt.

Lege dir ausserdem einen Filter oder ein Lightroom Preset zurecht. mit dem du dann alle Bilder bearbeitest. Wenn du dich einmal entschieden hast, dann versuche dabei zu bleiben und nicht bei jedem zweiten Post den Filter wieder zu ändern.

Auch der Feed lässt sich mit den oben genannten Plattformen wunderbar planen. So siehst du immer, wie dein Feed gesamtheitlich wirkt. Vertraue da einfach auf dein kreatives Auge.

4. Habe Geduld

Zu guter Letzt: habe Geduld. Du wirst nicht gleich nach dem ersten Post hunderte von Follower erreichen können. In der Kontinuität liegt der Erfolg. Wenn du immer fleissig mit Hashtags und Markierungen arbeitest und stetig versuchst, deinen Followers spannenden Content zu bieten. So wirst du sehen, dass die Reichweite kontinuierlich wachsen wird.

Hätte ich die Tipps schon von Beginn an ernster genommen und diese Fehler nicht gemacht, wäre die Anzahl Follower vielleicht auch schon etwas höher.

Hier der Instagram Account des Äusseren Standes, welcher ich lanciert und aufgebaut habe und stetig versuche zu optimieren.

(hil)

Projekt

Auf die Anfrage, ob ich das Social Media für das Restaurant zum Äusseren Stand aufbauen möchte, habe ich das als eine grosse Chance empfunden und mich der Herausforderung gestellt. Bislang wurde Social Media und da rede ich von Instagram, Facebook und GoogleMyBusiness sehr sporadisch und nur bei wichtigen Information genutzt. Einen Instagram Account hatten sie noch gar nicht. Meine Aufgabe war es also die 3 Plattformen zu administrieren und zu bewirtschaften. Dabei ist auch das erstellen des ganzen Contents ein Teil meiner Aufgabe. Somit ist dieser Beitrag nur ein Ausschnitt aus dem, was ich in diesem Semester auf die Beine gestellt habe.

Motivation

Als ich das Angebot bekommen habe, die drei Social Media Plattformen zu übernehmen, habe ich gross zu wissen, was genau das an Arbeit bedeutet angenommen. Der Grund, wieso ich die Aufgabe angenommen habe, ist zum einen, weil mich die Gourmet Küche schon immer begeisterte und zugegeben, auch schon die eine oder andere Kochserie geschaut habe. Zum einen ist es also die Branche die mich überzeugt hat, auch, weil Food bekannterweise sehr instagramable ist und gut in Szene gesetzt werden kann. Zum anderen bietet es ein grosses Spektrum an verschiedenen Aufgaben, die parallel ausgeführt werden müssen. Dieser Herausforderung wollte ich mich unbedingt stellen. Doch der Respekt vor dieser Aufgabe war dennoch vorhanden, gerade weil ich auf mich alleine gestellt war und mir vollständiges Vertrauen geschenkt wurde.

Herausforderung

Wie bereits angetönt musste ich mich einigen Herausforderungen stellen, mit denen ich zu Beginn nicht gerechnet habe. So habe ich also die ganze Aufgabe etwas unterschätzt, weil ich dass Gefühl hatte, dass wenn ich meinen eigenen Account auch mehr oder weniger stimmig auf die reihe bekommen, auch einen Account eines Restaurants stimmig realisieren können. Das war aber leichter gedacht als gemacht. Dabei haben mir zwei grosse Herausforderungen vor allem zu schaffen gemacht.

Konzeption

Zuerst habe ich mich stark mit dem Erarbeiten eines Konzepts auseinandergesetzt. Schon bei der Recherche habe ich gemerkt, dass hinter einem social Media Account so viel mehr steckt, als man eigentlich denkt. Die vielen Tipps und Empfehlungen waren etwas überwältigend und stimmten auch nicht immer überein. Gerade, weil es für ein Unternehmen war, dachte ich, dass ich das jetzt systematisch angehen und schon vieles als einen Rahmen festlegen muss, an den ich mich dann halten kann. Dass sollte dann die Grundlage bilden, an die ich mich dann kontinuierlich halten kann. Ich habe unzählige Restaurant Accounts auf Instagram angesehen und mich an Foodinfluencern orientiert. Ich habe mir einige Beispiele heraus gesucht, die sich nicht hätten umsetzten lassen. So hatte ich ein völlig falsche Erwartungen und ein falsches Bild/Ziel vor Augen. Zudem war ich zeitlichem Druck ausgesetzt und musste gleich nach dem ersten Foodshooting, den ersten Post lancieren, obwohl die Bilder nicht so herausgekommen sind wie ich mir das vorgestellt hatte. Mit der Zeit habe ich dann aber mein Konzept laufend geändert und nach jedem Foodshooting wieder über Board geworfen. Von «ich möchte nur Foodcontent», zu «es muss ein gesamt Bild des Restaurants erkennbar sein» und je länger je mehr hatte ich weitere Ideen. Sehr professionell ist da nicht und das ist mir auch bewusst. Für ein nächstes Mal würde ich mir mehr Zeit in das Konzept investieren und auch die Foodshootings dementsprechend planen. Seit den letzten Wochen finde ich jedoch langsam einen roten Faden, der aber immer noch um einiges optimiert werden kann.

Fotografie/Video/Verarbeitung

Eine weitere grosse Herausforderung stellte für mich das Fotografieren von Food dar. Für mich war es das erste Projekt, bei dem ich mit künstlichem Licht fotografiert habe. Deshalb haben mir unzählige Tutorials geholfen das richtige Licht, Objektive und weiteres Equipment so gut wie möglich auszuwählen. Mit jedem Shooting habe ich wieder aus meinen, teilweise beinahe katastrophalen Fehlern gelernt. Von grauen, unscharfen, über- und auch unterbelichteten Bildern war alles dabei. Ich erlaube mir aber zu behaupten, dass die Lichtverhältnisse im Restaurant erschwert sind und wenig Tageslicht vorhanden ist und es mit einem Licht eher schwierig ist gute Lichtverhältnisse zu konstruieren. Viele der Bilder und auch Videos waren schlussendlich unbrauchbar. Aber mit jedem weiteren Versuch sind die Bilder besser geworden und ich habe Equipment gefunden, dass mit der Location zusammen funktioniert.

Aber auch in Punkto Content erstellen, gibt kann noch so viel herausgeholt werden. Dafür fehlt mir aber schlicht die Erfahrung. Aber ich sehe bereits schon einen Fortschritt, auf dem ich in Zukunft aufbauen kann. So dass nicht mehr nur die einzelnen Bilder, sondern der Überblick über den ganzen Account etwas hergibt.

 

Learnings

Dieses Projekt hat mir persönlich ganz viel mitgegeben und wird mir auch in Zukunft noch eine grosse Bereicherung sein. Dadurch, dass ich alles von Beginn an von null auf selber aufbauen musste, ohne keinerlei vorgaben und ohne jegliche Hilfe. Auch was die Foodfotografie und allgemein das Fotografieren mit künstlichem Licht und verschiedene Objektiven anbelangt, habe ich selbst erarbeitet, wodurch der Lerneffekt umso grösser war.

Diese Dinge werde ich auf jeden Fall mitnehmen:

  • sich nicht zu stark an anderen orientieren, sondern die eigene Möglichkeiten analysieren und daraus ein umsetzbares Konzept entwickeln
  • nicht gleich erwarten, dass man alles perfekt machen kann. Sondern kontinuierlich optimieren und verbessern
  • Knowhow in Sachen, Licht, Objektive, Foodfotografie, Video
  • Bearbeiten mit Lightroom