Neues TLF für Schwarzenburg
Ein lauer Sommerabend im Schützenhau, ein, zwei Bier und ein Freund bei der Feuerwehr Schwarzenburg: Mehr braucht es nicht, um plötzlich in Recherchen zur Flyergestaltung für Einweihungsevents zu tauchen.
Die Feuerwehr Schwarzenburg erhält also ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF). Wenn das kein Grund für eine öffentliche Einweihungsfeier ist, weiss ich auch nicht! Und um diese so richtig zu bewerben, braucht es Flyer. Einerseits für die Lokalzeitung «Schwarzenburger» und andererseits zum Auflegen an jedem Fest und in jedem Vereinslokal.
Obwohl mir die Thematik und auch das Fest selbst nicht wirklich viel zusagten, habe ich mich trotzdem entschlossen, unseren Lokalhelden unter die Arme zu greifen.
Das Resultat dieser Zusammenarbeit lässt sich aber meiner Meinung nach sehen. Die Tatsache, dass ich meinem Grosi sagen konnte, dass ich die seitenfüllende Anzeige im «Schwarzenburger» gestaltet habe, war das Zückerli meiner Arbeit. 😉
Als kleines Learning für euch alle:
Auch wenn eine Anfrage nicht immer wahnsinnig fancy klingt oder die Thematik nicht ganz eure ist: Mit solchen Projekten könnt ihr wahnsinnig viel lernen – vor allem den Umgang mit Kunden, die nicht wirklich eine Idee haben, dann aber doch ihren persönlichen Geschmack einbringen wollen.
(ash)
Idee:
Visualisieren war und ist nicht unbedingt mein Modul, davon gefällt mir aber Mediengestaltung 2 am besten: konzipieren und erstellen eines CI / CD. Inkl. Plakatgestaltung.
Mit der Anfrage für die Fylergestaltung sah ich eine Chance, mich mit dieser Thematik noch einmal vertiefter auseinander zusetzen und mich in diesem Bereich weiter zu entwickeln.
Konzept:
Zu Beginn musste ich googlen, pinteresten, instagramen – meine Inspiration war nicht vorhanden. Feuer und Wasser sind mir deutlich zu ausgewaschen als Gestaltungselemente. Schnell wurde mir klar, dass dieses TLF, welches im Zentrum des Events stehen soll, auch im Zentrum der Gestaltung stehen soll. Da Schwarzenburg wirklich ein schöner Fleck ist, habe ich mich kurzerhand entschlossen, mit meinem Auftraggeber, alias einem guten Kollegen, das TLF auszufahren und ein Fotoshooting zu organisieren. Wir hatten dabei grossen Spass und richtiges Wetterglück. Ein so grosses Auto in Szene zu setzen war aber zugegeben gar nicht so einfach.
Zudem entwickelte ich einige Layout- und Gestaltungselementvorschläge, die ich mit dem Auftraggeber reflektierte und ausarbeitete. Ich schlug verschiedene Schriftarten und Farben vor.
Die Feuerwehr Schwarzenburg hat kein richtiges CI / CD, was mir natürlich eine gewisse Gestaltungsfreiheit gab.
Umsetzung / Zusammenarbeit:
Ich arbeitete verschiedenen Vorschläge aus, das grosse Problem war, die Textmenge. Die Herren konnten sich nicht für eine Kürzung der Texte / Inhalte durchringen, daher musste ich pragmatisch entscheiden, wo ich Buchstaben und Zeichen sparen konnte und wo ich akzeptieren musste, dass wir nicht so viel Weissraum haben werden.
Auch die persönlichen Präferenzen mit den Gestaltungsregeln zu vereinbaren war nicht ganz einfach.
Versionen:
Das tolle war, dass sie von meinen Entwürfen sehr beeindruckt waren und sich sogar zwischen zwei nicht entscheiden konnten. Daher habe sie isch für einen finalen Entwurf als Anzeige im «Schwarzenburger» und einen finalen Entwurf als Flyer entschieden. Mein Konzept-Ich fand das nicht optimal. Wir arbeiteten mit zwei ziemlich verschiedenen Erscheinungsbilder, der Wiedererkennungswert geht dadurch verloren. Im Gespräch mit den beiden Entscheidungsträger konnte ich sie dann doch davon überzeugen, dass wir uns für eine Version entschieden. Es freute mich sehr, dass sie mit der Zusammenarbeit und meinen Ideen so zufrieden waren.
Learnings:
Auch wenn Thematik / Produkt nicht den persönlichen Interessen entsprechen können spannende Projekte entstehen, bei denen man sehr viel lernen kann.
Sobald verschiedenen Entwürfe im Raum stehen, sollte man unbedingt die Präferenzen schärfen und in eine Richtung weiter arbeiten, ansonsten entstehen wie bei diesem Projekt, zu verschiedenen Endprodukte. Der Wiedererkennungswert leidet darunter stark.
Zusammensitzen! Feedbackmails sind super, wenn es aber um finale Entscheide und Diskussionen geht, sind Gespräche aber meist zielführender und bieten mehr Platz für Erklärungen.
Offen und neugierig bleiben: Nicht alle (oder wohl die wenigsten) Kunden haben das gleiche Gestaltungsverständnis wie du! Offenheit und Kooperationsbereitschaft machen die Zusammenarbeit angenehm und führen zu einem best möglichen Ergebnis.