Musikvideo SIRODOGGYD – HDBF

Heb de Ball Flach
Ein Musikvideo kann vieles sein: visuelles Kunstwerk, narrative Mini-Story oder einfach eine Bühne für den Künstler. Beim Song HDBF war unser Ziel klar – wir wollten eine epische Atmosphäre schaffen. Der Zuschauer sollte Siro nicht nur performen sehen, sondern auch einen jungen Kampfsportler begleiten, der zwischen Wut, Training und innerem Kampf schwankt.
Konzept & Vorbereitung
Nach einem ersten Call mit Siro war die Richtung klar. Gemeinsam mit ihm und seinem Manager scouteten wir verschiedene Locations – bewaffnet mit der Sony A7 IV, um direkt erste Bilder und Eindrücke einzufangen. Neben Stilfragen, wie dem gezielten Einsatz von Low Shutter für die Story-Szenen planten wir akribisch: Wer steht wann wo, welches Equipment brauchen wir, was muss organisiert werden?









Planungspunkte:
- 4 Drehtage
- Locations: Fussballplatz, Studio, Parkplatz, Schulhausplatz, Wald, Hauseingang
- Rollenverteilung, Requisiten, Shotlisten
- Technik: Sony FX6 (Stativ/Handheld), A7 IV (Gimbal), Licht, Nebelmaschine
Produktion
Drehtag 1 – Performance auf dem Fussballplatz
Mit Gimbal und A7 IV, unterstützt vom vorhandenen Flutlicht, entstanden dynamische Aufnahmen. Drohnenshots fielen im finalen Schnitt zwar weg, aber verschiedene Takes sorgten für vielfältige Perspektiven.
Drehtag 2 – Rage Room
Ein gemieteter Raum wurde zur Bühne für eine zerstörerische Szene: Tisch, Vasen und ein alter Fernseher mussten dran glauben – alles begleitet von Nebel, gezieltem Licht und Slow Motion für maximale Wirkung.
Drehtag 3 – Parkplatz & Schulhaus
Wir kombinierten Performance mit Street-Vibe. Deckenlicht, ein geparktes Auto, Statisten im Hintergrund – alles diente dem Aufbau einer authentischen, urbanen Stimmung.
Drehtag 4 – Vitaparcours & Blaulicht-Drama
Trainingsszenen im Wald mit Kamerakran, Springseil und Pratzen; danach Polizeikontrolle mit Fake-Zivilfahrzeug. Besonders diese Szene verlangte Planung – aber die Bilder waren es wert.
Postproduktion
Zuerst sortierten wir das Material nach Ort und Szene (Performance vs. Story). Danach synchronisierten wir alle Takes mit dem Song in einer Premiere-Timeline und strukturierten sie in Subsequenzen. So konnten wir fokussiert mit fünf Videospuren arbeiten – erst Performance, dann Storytelling-Elemente gezielt einfügen.
Color Grading
Einheitliche Farbbalance bei zwei Kameras, Hauttöne angleichen, Rauschen in Low-Light minimieren – das Color Grading war eine eigene Herausforderung. Ziel war ein grünlich-kühler Look mit dystopischem Touch. Unterstützt durch gezielte LUTs, HSL-Tools und Rauschreduzierung entstand der finale Bildstil, der die rohe Energie des Songs visuell verstärkt.
Promo-Material
- Spotify Canvas
- YouTube Thumbnail & Banner
- Cover & Trailer
- Instagram „Out Now“-Snippets
(vha)
Nicht alles lief reibungslos – vor allem der Zeitdruck an einzelnen Drehorten zeigte, wie entscheidend eine noch präzisere Planung ist. Auch das Bildrauschen in dunklen Szenen bleibt eine technische Herausforderung.
Ein weiteres Problem war, dass wir ursprünglich ein stark Story-getriebenes Musikvideo umsetzen wollten. Allerdings passte der Songtext nicht vollständig zu dieser Erzählform. Wir mussten daher viele narrative Elemente umstrukturieren, was Zeit und Energie kostete. Für künftige Projekte nehmen wir uns vor, von Anfang an darauf zu achten, dass die visuelle Storyline besser zum Songtext passt.
Trotz allem sind wir stolz: Das Video transportiert genau die Energie, die wir einfangen wollten.