«…macht euch die Erde Untertan.»

«Herrschen heisst nicht einfach machen, was man will. Herrschen in biblischen Zeiten hiess, Verantwortung übernehmen.» Diesen Satz bekommen die jungen LagerteilnehmerInnen in Vicosoprano im Bergell mit auf den Weg.

Das Lager ist kein normales Ferienlager, sondern eine Intensivwoche, in der das Theaterensemble Johannes zwei Jahre nach «Exodus» sein neues Stück probt.

Um die Nachricht von begrenzten Ressourcen, steigenden Temperaturen und einer gefährdeten Erde zu verbreiten, betrachtet das Ensemble in seinem aktuellen Stück nicht eine Geschichte aus der Bibel, sondern ein aktuelles Stück Weltgeschichte.

Die Aufführungszeiten von «Genug geredet, steht jetzt auf!» findest du hier. Obwohl der Eintritt frei ist, empfehle ich dir eine Reservation, damit du auch ganz sicher einen Sitzplatz hast.

Wenn du mehr über mein Engagement in dem Stück erfahren möchtest, suchst du mich auf der Bühne vergebens. In einem «Let’s try this»-Move habe ich mich hinter das Lichtpult gestellt und zum ersten Mal in meiner noch jungen Lichtbringer-Karriere eine Theaterbeleuchtung geplant und umgesetzt. Falls du mehr dazu lesen möchtest – Erfahrungen, lehrreiche Momente und Dramen – wirst du nach Ende der Spielzeit auf meinem Blog fündig werden.

(hil)

Die Vorbereitungen

Mein Involvement mit dem Theaterensemble Johannes begann zum Jahreswechsel 2020/21, als ich mich auf einen Newsletter-Aufruf meldete. Es wurden DarstellerInnen gesucht. Dazu sei ich zu alt und meine Erfarungen auf der Bühne zu lange her, schrieb ich zurück, falls sie jedoch noch jemanden hinter, vor oder neben der Bühen, gerade auch für Bühnenbild und Technik brauchen könnten, sei ich dabei. Die Antwort kam prompt: Der Lichttechniker sei dieses Jahr anderweitig beschäftigt – ich könne diese Aufgabe übernehmen.

Im April fand das erste Welcome-Meeting über Zoom statt. Im Sommer dann die Intensivprobewoche im Bergell. Ich fuhr für drei Tage hin, um mir ein besseres Bild von dem Stück machen zu können. Während des Gesamtdurchlaufs am Ende der Woche skizzierte ich die Farbgebung der einzelnen Szenen.

Zu Hause machte ich mich daran – mit Hilfe des Saalplans und eines mit Vermerken des Regisseurs gespickten Theaterskripts – einen Lichtplan zu schreiben, ein Lichtskript, ein… ich hatte schnell den Überblick verloren. Und dann das schwer zu lösende Problem, mit einem Uralt-Beamer ein sehr kleines Bild scharf über grosse Distanz zu projizieren…

Schlussendlich schaffte ich es gut einen Monat vor der Hauptprobe doch, trotz leichtem Gefühl der Überforderung, eine Bestellung bei einem Materialverleih aufzugeben: 26 Lampen, eine Nebelmaschine, einen Strobo. Das Beamer-Problem liess sich nach einigen Nachfragen im Freundeskreis durch ein Teleobjektiv – auch aus dem Freundeskreis – lösen.

Bis zur Riggingwoche, in der sämtliches Licht angeliefert, aufgehängt, ausgerichtet und programmiert wird, wäre es nun also noch rund einen Monat hin, in dem ich Zeit hätte, mir über einen optimalen Patchplan, abgestimmt auf die beschränkte Anzahl Dimmersteckplätze, Gedanken zu machen. Ob ich das gemacht habe…

Ich will diese doch recht eintönige Kritik nicht ewig in die Länge ziehen. Deswegen verweise ich auch hier noch einmal auf meinen Blog, auf dem ich meine Theaterlicht-Erfahrung als Ganzes noch in schillernden Farben darlegen werde, sobald der letzte Vorhang gefallen ist. Inklusive Riggingwoche und Dimmer-Hustle.