Kleines Event, gross gedacht

Wie es so ist mit Freunden, man macht schnell mal etwas zusammen ab, und führt es dann noch schneller durch. Abgesehen von einem Doodle ist da nicht viel Organisation notwendig. Auch in der Kommunikation läuft da meist nicht viel, schade eigentlich. Da sah ich meine Gelegenheit, mich mal in Illustrator aus zu toben

Flat Sight Seeing

Die Idee habe ich geklaut. Jemand hat mir vor einer Weile erzählt, sie habe ein Flat Sightseeing mit einigen Mitstudierenden gemacht. «Ein was?» fragte ich zurück. Das Konzept ist einfach: man trifft sich und geht auf eine Sightseeing-Tour. Doch statt die Attraktionen einer Stadt zu begutachten, geht man zu jedem nach Hause. Ich fand die Idee lustig, die Zimmereinrichtung kann mehr über Menschen verraten als jedes Social-Media-Profil. Also streute ich die Idee mal leise unter meinen Mitstudierenden, und die Idee fand bald Anklang. Also let’s go: Die Organisation ist simpel, Doodle erstellen, Datum finden und los kanns gehen.

In einem ähnlichen Zeitraum sitze ich in einer limitiert spannenden Vorlesung, und Klicke in Adobe Illustrator herum. Die Adobe Programme sind grösstenteils Neuland für mich. Ich habe aber schon viele coole Dinge gesehen, die mit Illustrator erstellt wurden. Ich wollte also mal damit herumspielen, doch mir fehlte ein Use Case dafür. Da kam mir das Flat Sightseeing in den Sinn. Es ist zwar kein besonders grosser Event, doch irgendwie ist es ein Event, und einem Event hat ein kleiner Flyer noch nie geschadet.

Die Idee stand schnell, und so pröbelte ich darauf los. Es ist ein bisschen wie laufen lernen: Welches Tool kann was? Wo finde ich welches Menu, etc. Doch irgendwann hatte ich den Dreh langsam raus. So bastelte ich vor mich hin. Der Flyer ist bestimmt kein Meisterwerk, doch er erfüllt den Zweck, und ich habe mich mal in Illustrator austoben können. Das Flat Sightseeing fand bald darauf Statt und der Flyer hat bestimmt den einen oder anderen Schmunzler geerntet.

Domodossola

Bald darauf verabredeten wir uns für einen Tagestrip nach Domodossola. Domodossola gehört noch zum Netz des GAs dazu, befindet sich jedoch hinter den Alpen in Italien. Das heisst die meisten von uns kommen gratis hin und es gibt in einer Bar wunderbaren Aperol Spritz zu italienischen Preisen. Bei der Organisation des Ausflugs gab es einen leichten Seitenhieb an mich: Den Flyer würde ich dann schon noch erstellen. «Challenge accepted». Auch hier stand die Idee schnell. Auf einem A5 Papier kritzelte ich mal einen Grobentwurf hin. Danach setze ich mich wieder an Illustrator.

Ich habe gesehen, dass Illustrator ein 3D Tool anbietet. Das will ich ausprobieren. So entschied ich mich, die Zug Wagons auf dem Weg Richtung Berge in 3 Dimensionen zu erstellen. Die Arbeit mit dem 3D Tool fiel mir anfangs noch etwas schwer, da ich allgemein noch etwas unbeholfen unterwegs war. Mit dem Produkt bin ich jedoch zufrieden. Die Instruktionen für diesen Ausflug hielten sich beträchtlich kürzer als bei dem Flat Sightseeing, also verzichtete ich grösstenteils auf Text. Das Glas Aperol auch noch mit Illustrator zusammenzubauen, traute ich mir nicht zu – beziehungsweise gingen meine Entwürfe zünftig in die Hose. Also nahm ich da Adobe Firefly zu Hilfe. Auch hier hat der Flyer wohl wenig zur Kommunikation des Happenings beigetragen, aber geschadet hat es wohl auch nicht. Auch kleine Events dürfen mal etwas grösser gedacht werden.

(abb)

Der ganze Ablauf verlief mehr Spontan als geplant. Diese Arbeitsweise funktionierte nur da es sich um zwei relativ kleine Projekte handelte. Für mich ging es wirklich in erster Linie darum mal irgendetwas in dem Tool zu machen ohne grossen Sinnhaftigkeits- oder Qualitätsanspruch. Mit den beiden Events hatte ich aber einen Anlass, etwas zu tun und auch einen gewissen Nutzen an dem ich mich richten konnte.

Vor allem am Anfang hatte ich meine Mühe mit dem Tool. Meine grafische Erfahrung beschränkte sich zuvor auf Powerpoint präsentationen. Ich fand jedoch schnell gefalen daran, wie gut ich meine Visionen umsetzen konnte. Ich habe bewusst eher einfachere Designs gewählt, damit ich am Ende nicht enttäsucht bin wenn das Produkt nicht meinen Vorstellungen entspricht. Speziell gechallenged hat mich die idee mit den 3D Wagons, für erfahrene Grafiker vermutlich ein Klacks für mich doch noch eine Übung. Das 3D Tool von Illustrator ist sehr hilfreich, doch damit es halbwegs nach etwas aussieht muss man doch noch etwas daran herumschrauben.

Mir ist klar, dass die beiden Grafiken keine Preise gewinnen werden. Ich habe aber einige neue Werkzeuge kennen gelernt und freue mich diese in Zukünftigen Projekten wieder zu verwenden.