Klassenfoto a là Corona
Ein Klassenfoto. Normalerweise nicht ein grosses Unterfangen. Doch was ist seit Corona schon normal.
Das ist sie. Die Klasse MMP19b – bestehend aus 38 Studierenden. Kennengelernt haben wir uns im Herbst 2019. Zuletzt gesehen haben wir uns im Frühling 2020. Das Wiedersehen ist geplant für Herbst 2021. Von unseren gemeinsamen drei Studienjahren haben wir uns also etwa ein halbes Jahr physisch gesehen.
Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden unser nicht existierendes Klassenfoto halt einfach zu zeichnen! Denn obwohl wir uns nicht physisch sehen durften, haben sich gute Freundschaften entwickelt und trotz allen Widrigkeiten gibt es eine Verbindung zwischen uns allen.
(hil)
Idee:
So gut ich mit dem Distance-Learning auch klar komme, so schade finde ich es, dass die sozialen Kontakte in der Klasse durch Corona ziemlich auf der Strecke geblieben sind. Nur vier Monate durften wir uns wirklich kennenlernen und dann wurden wir für eineinhalb Jahre getrennt. Ein Klassenfoto wie man es kennt, war noch nie möglich zu machen.
Ich habe mich also entschieden, unser Klassenfoto zu zeichnen.
Umsetzung:
Natürlich habe ich für dieses Projekt wieder mein IPad hervorgenommen. Doch bevor es ans Zeichnen geht, habe ich nach geeigneten Formaten und Stilen für das Klassenfoto gesucht. Schlussendlich wurde ich auf Pinterest fündig. Die Bilder von uns sollen in reduzierter Form erstellt werden. Das heisst ohne Augen, Nase oder sonstigen Details. Die Person soll nur mithilfe der Augenbrauen und des Mundes erkannt werden.
Nachdem mir alle ein Foto von sich selbst zugeschickt haben, begann ich also mit dem Zeichnen.
Ich wollte zuerst die Bilder abzeichnen, musste aber schnell merken, dass dies mit meinem zeichnerischen Können keine Option ist, da man uns ja erkennen sollte 😉
Also musste ich die Konturen jeweils durchpausen. Ja das tönt nun nach absolut keinem Aufwand – war es aber doch. Denn dass man die Menschen erkennt mit dem stark reduzierten Stil, für den ich mich entschieden habe, ist auch mit Durchpausen kein einfaches Unterfangen.
Nachdem ich alle 38 Portraits erstellt und exportiert habe, fügte ich alle in Photoshop zusammen und erstellte eine erste Version. Diese musste ich dann erneut exportieren und dann wieder aufs IPad transferieren, um die entstandenen Lücken zwischen den Personen zu füllen.
Als die freien Stellen dann gefüllt waren, konnte ich das Klassenfoto exportieren und allen zustellen😊
Selbstreflexion:
Ich wollte dieses Semester in Digezz etwas für alle tun. Dies ist mir mit diesem Projekt hoffentlich gelungen. Bereits auf meine Idee waren die Reaktionen sehr positiv und das Projekt war wirklich ein Herzensprojekt. Die soziale Distanz war für alle nicht einfach, nicht nur in der Klasse, sondern auch im eigenen Umfeld. Mit meinem Projekt wollte ich etwas geben, was Zusammengehörigkeit schafft.
Das Zeichnen hat mir Freude gemacht und auch das Herausfiltern der einzelnen Erkennungsmerkmale aller meiner Mitstudierenden war spannend aber auch herausfordernd.
Auf uns, MMP19b. Ihr seid toll.