How to: Online Secondhandshop

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Zu viele Kleidungsstücke auf Kleiderbügeln im Dunkeln meines Kleiderschrankes, welche absolut zu selten getragen werden. Dieses Problem beschäftigt mich schon eine Weile, deshalb entschied ich mich den Kleidern eine zweite Chance und somit ein neues Leben zu schenken. Mit dem Gedanken die Kleider secondhand zu verkaufen und sie somit besser zu nutzen, als sie im Kleiderschrank verstauben zu lassen, versuche ich einen Online Thriftshop zu erstellen. Doch wie soll das gehen?

Diese 6 Steps helfen, um die Sache anzugehen:

1. Einen passenden Namen finden und ein Logo entwerfen.

2. Ein Corporate Design festlegen.

3. Die Artikel einheitlich und passend zum CD fotografieren.

4. Einen Überblick der Artikel verschaffen.

5. Treffende Angaben und Beschreibungen zu den Artikeln finden und einen Preis festlegen.

6. Die Artikel online stellen.

Beginnen wir ganz am Anfang. Als Erstes muss man sich bewusst sein, was man überhaupt verkaufen möchte und auf welcher Plattform oder in welchem Format man seinen Onlineshop erstellen will. Wenn diese Frage geklärt ist, kann man anfangen, sich selbst zu Fragen wie das ganze schlussendlich aussehen und funktionieren sollte. Dabei helfen die sechs oben genannten Schritte.

Step 1: Um einen Secondhandshop online zu eröffnen, wird wie auch in der realen Welt, zuerst ein Name benötigt. Es ist hilfreich wenn die potenzielle Kundschaft, welche den Secondhandshop noch nicht kennt, sich etwas unter dem Namen vorstellen kann.

Step 2: Es ist wichtig, dass der Shop einen Wiedererkennungswert hat, damit die Kundschaft den Shop wahrnimmt und Vertrauen aufbaut. Kein Kunde und keine Kundin möchte etwas auf einer Seite kaufen, welche nicht vertrauenerweckend ist. Damit man einen Wiedererkennungswert herstellen kann, benötigt man ein Corporate Design. Dieses muss nicht zwingend ein dickes Handbuch sein. Es genügt völlig, die wichtigsten Punkte, Gestaltungselemente, Farben und Schriftarten in einem kompakten Manual festzuhalten, um sie immer präsent zu haben.

Step 3 und 4: Natürlich muss man selbst immer den Überblick über die Artikel behalten und alle Angaben zu den Artikeln bereithalten, falls es zu Anfragen von einem Kunden oder einer Kundin kommt. Am besten gelingt dies mit einer Tabelle, in der man eine Artikelbezeichnung, die Grösse, zusätzliche Informationen und den Preis auflistet. So hat man stets eine Übersicht und ein Nachschlagewerk bei Fragen.

Step 5: Die Artikel sollten im besten Licht präsentiert werden, damit sie bei der Kundschaft das Interesse wecken. Wenn man aber nicht nur das Interesse wecken will, sondern auch die Kundschaft zum Kauf animieren will, dann muss der Kunde oder die Kundin den Artikel besser in seiner Form wahrnehmen können. Es hilft also, verschiedene Ansichten des Artikels zu fotografieren und Referenzbilder (Fotos von den Kleidungsstücken, getragen an einer Person) beizufügen.

Step 6: Nun können die Artikel online gestellt werden. Um es möglichst angenehm für den Kunden zu gestalten, sollte auf einen klaren und strukturierten Aufbau der Präsentation in der gewählten Onlineplattform geachtet werden. Die gleiche Abfolge der Artikelbilder und die gleiche Struktur der Beschreibung der Kleidungsstücke unterstützt die Kundschaft beim Durchstöbern des Onlineshops, finden von Informationen und animiert zum Kauf.

Durch Befolgen dieser sechs Schritte habe ich meinen eigenen Online Secondhandshop 2ndChance auf Instagram eröffnet und konnte bereits einige Kleidungsstücke weitergeben und ihnen somit zu einer zweiten Chance, besser benutzt zu werden, verhelfen.

Impressionen des Online Secondhandshops 2ndChance auf Instagram

(eli)

Die allererste Frage war, wie ich den Online-Secondhandshop nennen sollte. Durch Brainstorming, Recherche und guten Gesprächen mit meinen Freunden konnte ich mich nach einiger Zeit für den Namen «2ndChance» entscheiden. Ich fand 2ndChance vereint einerseits meinen Grundgedanken den Kleidern eine zweite Chance zu geben und andererseits ist es ein Wortspiel mit Secondhand. Es gefiel mir gut, den 2ndChance-Secondhandshop in Angriff zu nehmen und einen Onlineshop zu erstellen.

Mein nächster Schritt war es, ein Logo zu gestalten und ein kleines Corporate Design Manual zu erstellen. Ich recherchierte viel, doch fand nichts, woran ich mich orientieren wollte, weshalb ich etwas komplett Neues schuf, obwohl ich nicht einmal wusste, ob diese Gestaltungsidee zu einem Secondhandshop wirklich passen würde. Doch als die Gestaltungsidee langsam Form annahm und sie die Werte widerspiegelte, die ich mir gewünscht hatte, war ich zufrieden und ich freute mich, die Gestaltung in der Praxis anwenden zu können.

Endlich konnte ich mich ans Ausmisten der Artikel machen. Es dauerte mehr als einen Tag, das ganze Haus und vor allem meinen Kleiderschrank auf den Kopf zu stellen. Zusätzlich erhielt ich einige Kleidungsstücke von Freundinnen, welche diese ebenfalls weitergeben wollten. Es stapelten sich mehr als 5 Kisten mit Schuhen, Accessoires, Jacken, Mützen, Hosen und vielen weiteren Kleidungsstücken an, weshalb es langsam schwierig wurde, den Überblick zu behalten.

Um den Überblick zurückzuerlangen, erstellte ich eine Exceltabelle und listete alle zu verkaufenden Artikel auf. Zusätzlich notierte ich mir eine Artikelbezeichnung, die Grösse, eine Beschreibung mit diversen Angaben zum Artikel und einen Preis. Ich kategorisierte die Artikel in Untergruppen und markierte jeweils eine Gruppe mit einer Farbe. Dieser Prozess vereinfachte es mir, die Artikel danach geordnet und mit vollständiger Bezeichnung online zu stellen.

Das Fotografieren der Artikel bereitete mir grossen Spass, auch wenn es aufwendiger war als gedacht. Beim Aufbau des Setups galt es vieles auszuprobieren, denn einerseits sollte das Ergebnis einheitlich und schnell erstellbar sein. Andererseits musste es ein Setup sein, welches rasch auf- und abbaubar ist, denn zu Hause habe ich keinen Platz, an welchem ich es einfach stehen lassen könnte.

Wie in dem Gestaltungsmanual festgehalten, wollte ich zusätzlich die Artikel mit Übertiteln auf dem Instagram Feed gruppieren. Dafür musste ich aber für jede einzelne Artikelgruppe ein Übertitel festlegen und den Schriftzug in Illustrator gestalten und ihn in drei Teilen ausspielen, um ihn passend auf dem Feed zu posten.

Das Posten der Artikel auf Instagram funktionierte dank der Vorbereitungen gut. Die Schwierigkeit war, festzustellen, wenn es kleine Unstimmigkeiten bei der weissen Hintergrundfarbe gab oder auf die Gesamtkomposition der Anordnung der Artikel zu achten. Dank des Feedbacks meiner Freunde konnte ich durch kleine Anpassungen an den einzelnen Bildern, den gesamten Instagram Feed einheitlich und geordnet gestalten. Als ich alle bisherigen (129) Artikel gepostet hatte, war ich sehr glücklich über das Ergebnis und wie ich die einzelnen Hindernisse meistern konnte.

Nun galt es abzuwarten, bis sich jemand melden würde, der einen Artikel kaufen möchte. Ich war sehr gespannt, ob dies überhaupt der Fall war, doch zu meinem Erstaunen dauerte es nicht einmal eine Woche, bis ich bereits den ersten Artikel verkaufen konnte. Innerhalb der ersten drei Wochen schwand der Onlineshop um 22 Artikel, davon gingen 4 Artikel an Freunde, 6 Artikel an Bekannte/Familienmitglieder und 12 Artikel konnte ich an völlig Fremde verschicken. Obwohl es eine aufwendige Sache ist, die Artikel in Paketen zur Post zu bringen und sie zu verschicken, bereitete mir diese Aufgabe grosse Freude.

Bisher läuft mein Online-Secondhandshop 2ndChance besser als gedacht. Ich bin überglücklich, dass sich Leute melden, denen ich die Artikel weitergeben kann und die Kleidungsstücke somit eine zweite Chance haben, besser genutzt zu werden, als bei mir im Kleiderschrank zu verstauben. Weiterhin bin ich gespannt, wie sich dieses Projekt entwickelt und wie es seinen Lauf nimmt. Obwohl ich mich im Nachhinein frage, ob ich es mir wohl besser überlegen hätte sollen, ob ich dieses Digezzprojekt wirklich umsetzten sollte, denn nun habe ich einen kleinen fast schon Fulltimejob, der rund um die Uhr präsent ist und nicht einfach endet, sobald das Semester vorbei ist.