Hawaii Photobook: Farben, Erinnerungen und Inspiration

Im Rahmen meines Digezz-Projekts wollte ich zeigen, dass es nicht immer professionelle Tools oder grosse Budgets braucht, um ein hochwertiges und persönliches Fotobuch zu gestalten. 
Ziel war es, ein Reisebuch zu erstellen, das nicht nur meine Erinnerungen an zwei unvergessliche Monate auf Hawaii festhält, sondern auch andere inspiriert, ihre eigenen Erlebnisse kreativ aufzubereiten, mit einfachen Mitteln und viel Herz.

Von InDesign zu Canva
Ursprünglich war geplant, das Buch in Adobe InDesign zu gestalten. Doch schnell wurde mir bewusst, dass viele Menschen keinen Zugang zu diesem kostenpflichtigen Programm haben und dass es auch anders geht. Deshalb entschied ich mich bewusst für Canva: ein kostenloses, browserbasiertes Design-Tool, das einfach zugänglich ist und dennoch viele gestalterische Möglichkeiten bietet. Mein Projekt soll ein Beispiel dafür sein, wie man ohne Vorkenntnisse oder Design-Software ein ästhetisches und persönliches Fotobuch umsetzen kann.

Konzept und Gestaltung
Meine Reise führte mich auf mehrere Inseln Hawaiis. Jede Insel davon ist einzigartig in ihrer Natur, Kultur und Stimmung. Um diese Vielfalt visuell hervorzuheben, habe ich jeder Insel eine eigene Farbwelt zugeordnet – inspiriert von den offiziellen Inselblumen Hawaiis:

Das verleiht dem Buch Struktur und gleichzeitig eine stimmige, natürliche Ästhetik. Wichtig war mir ausserdem ein ruhiges, übersichtliches Layout. Die Fotos sollten für sich wirken, ohne von zu viel drumherum abgelenkt zu werden.

Die Party-Seiten im Buch stechen durch ihren Look sofort ins Auge. Bilder vom Partyboot, vom Ausgang oder anderen Nächten habe ich auf dunklem Hintergrund gestaltet, im Polaroid-Stil angeordnet und so eine kleine Nachtgalerie geschaffen. Dieser Kontrast zum restlichen Buch war mir wichtig. Es sind besondere Momente, die auch visuell hervorstechen dürfen.

Persönliche Reise, persönliche Bilder:
Alle Fotos stammen von mir. Die meisten habe ich mit dem Handy aufgenommen, einige auch mit einer analogen Kamera. Bei der Auswahl war mir wichtig, dass nicht nur schöne Landschaften vorkommen, sondern auch alltägliche Momente und gute Erinnerungen. Bearbeitet habe ich die Fotos direkt in der Foto-App, mit Canva oder mit einfachen kostenlosen Tools, immer mit dem Ziel, natürliche Farben und eine warme Stimmung zu behalten.

Mini-Leitfaden: So erstellst du dein eigenes Fotobuch mit Canva

  1. Thema und Struktur festlegen
    Überlege dir zuerst das Konzept deines Fotobuchs: Was willst du erzählen? Eine Reise, ein Event, ein Lebensabschnitt? Definiere die Kapitel oder Kategorien.
  2. Bilder sammeln und sortieren
    Wähle eine Auswahl deiner besten Fotos aus. Achte dabei auf Qualität, Stimmung und Vielfalt. Sortiere sie nach Orten, Farben oder Zeit.
  3. Gestalterisches Konzept entwickeln
    Wähle eine Farbpalette, die zum Thema passt. In meinem Fall habe ich mich an den Blumenfarben der hawaiianischen Inseln orientiert. Achte auf stimmige Typografie (nicht zu viele verschiedene Schriftarten) und einheitliche Layouts.
  4. Layout in Canva erstellen
    Du kannst meine oder andere Canva-Vorlagen benutzen oder beginne mit einer leeren Seite. Ziehe Bilder auf das Layout, verwende grafische Elemente, Icons oder Zitate, um Akzente zu setzen. Achte auf saubere Ränder und genug Weissraum. Wichtig ist dabei, dass du darauf achtest nur kostenlose Canva-Vorlagen zu benutzen. 
  5. Exportieren oder drucken lassen
    Das fertige Buch kann als PDF exportiert, digital geteilt oder über Druckdienste (z. B. Canva Print, Cewe, ifolor) als physisches Buch bestellt werden.

Canva vs. InDesign

Wer ein einfaches, zugängliches Tool sucht, ist mit Canva bestens bedient. Für aufwändige Layouts, komplexe Designs oder professionelle Druckaufträge bietet InDesign aber deutlich mehr Möglichkeiten zu einem entsprechend höheren Preis.

(vha)

Die Arbeit an diesem Projekt hat mir nicht nur gestalterisch Freude bereitet, sondern mir auch neue Perspektiven auf kreative Prozesse eröffnet. Ich habe gelernt, dass gute Gestaltung nicht zwingend teure Programme oder technisches Fachwissen erfordert, sondern vor allem eine klare Idee, ästhetisches Gespür und Mut zum Ausprobieren. Die Herausforderung lag insbesondere in der Reduktion: Welche Bilder schaffen es ins Buch? Wie viel Text braucht es wirklich? Und wie halte ich trotz der Farben und Inselwechsel eine gestalterische Linie?

Besonders stolz bin ich auf die Gestaltung der Spezialseiten mit den Partybildern. Sie zeigen, wie gezielte Layout-Entscheidungen (z. B. dunkler Hintergrund, Polaroid-Stil) bestimmte Inhalte hervorheben und emotional aufladen können.

Ein weiteres Learning: Nicht jedes Projekt muss „perfekt“ oder „hochglanzreif“ sein. Mein Ziel war es, ein ehrliches, inspirierendes und leicht zugängliches Beispiel zu schaffen, das andere motiviert, selbst kreativ zu werden. Canva hat mir dafür genau die richtige Plattform geboten und wer weiss: vielleicht ist dieses Fotobuch der erste Schritt für jemanden, selbst ein Kapitel ihrer oder seiner Reise festzuhalten.

– Melina Gast