Hautnah – Geschichten über kleine Narben

Grosse Narben ziehen meistens sehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Man erwartet eine spannende, schreckliche oder faszinierende Geschichte dazu. Hier geht es um die kleinen Narben, die Alltagsnarben und die kurzen Geschichten dahinter, denn auch diese können spannende Stories erzählen.

Die Geschichten von Léonie, Lisa, Rebeka, Emma und Nicolas erzählen kurze Geschichten über kleine Narben, die ihre Körper schmücken. Wie kam es dazu und wie gehen sie jetzt damit um? Die einen Geschichten sind lustig, die anderen ärgerlich oder nervig. Jede Story ist allerdings spannend. Ihre Stories kannst du auf der Webseite lesen.

(mou)

Idee

Wann mir die Idee zu den Narben kam, weiss ich nicht mehr. Irgendwann stand sie einmal auf der Liste von Notizen für mögliche Digezz Projekte. Die eigentliche Idee war allerdings ein Video von Narben, den Geschichten und den Gesichtern dahinter. Als ich noch ein Digezz Projekt brauchte, entschied ich mich für diese Idee, setzte sie aber etwas anders um.

Umsetzung und Hürden

Ich hatte keine Zeit mehr für ein Video, nach einem Coaching entschied ich mich aber, die Narben zu zeichnen.

Schnell wurde ausserdem klar, dass nicht alle ihre Gesichter zu den Narben zeigen wollen und das manche Leute keine extremen Stories hinter ihren Narben haben. Ich entschied mich, genau diesen Weg einzuschlagen – Alltagsnarben. Ich fragte also Freund:innen, ob sie Narben hätten, die eine Geschichte erzählen, wobei es keine krasse Geschichte sein musste. Ein paar Nasen kamen zusammen und ich fotografierte ihre Narben. Dabei kamen alltägliche, lustige und weniger lustige Geschichten zusammen. Jede Geschichte war allerdings spannend.

Nachdem ich die Narben mit einer Kamera fotografiert hatte, verlor ich die Daten allerdings bei einem Transfer von einem anderen Laptop – eine ziemlich komplizierte Geschichte.
Ich machte die Fotos also noch einmal mit der iPhone XS Kamera und bearbeitete sie mit Photoshop, um die Narben prominenter darzustellen.
Auch wenn es mit den neuen Fotos nicht mehr so aussieht, konnte ich mich an Fotografie wagen, was ich vorher nie gemacht habe und konnte also ein weiteres Mal dieses Semester etwas neues ausprobieren. Die Fotos der zweiten Runde, die mit dem iPhone gemacht wurden, sollten allerdings nur als Vorlage für die Zeichnungen dienen, weshalb das Resultat des Fotos mich nicht mehr gleich stark interessierte.

Ich konnte ein weiteres Mal digital zeichnen dieses Semester, was mich ziemlich froh machte. Mit SketchBook malte ich sie also in einem «fleckigen» Stil, den ich zwar nicht genau beschreiben kann, man erkennt es aber wahrscheinlich sehr gut, wenn man sich die Bilder anschaut.

Léonies Bein malte ich als erstes. Ich schlug dort noch einen etwas anderen Stil ein. Die Zeichnung sah etwas Comicmässiger aus. Nach der Zeichnung von Lisas Narbe hatte ich aber meinen Stil gefunden und wendete ihn bei allen Zeichnungen an. Ich überlegte lange, ob ich Léonies Zeichnung lassen sollte wie sie war, um meinen Prozess aufzuzeigen. Ich entschied mich aber doch die Zeichnung neu zu machen, damit alles einheitlich aussieht.

Parallel zu den Zeichnungen legte ich auch eine Seite mit HTML und CSS an, auf der die Bilder und die Transkripte der Geschichten abgebildet werden. Diese ist für Desktop und für Mobile optimiert.

Fazit

Wie bereits erwähnt, machte mir das digitale Zeichnen sehr viel Spass. Auch der Stil, wie ich die Zeichnungen machte, mit vielen verschiedenen Ebenen und den «Hauttonflecken» gefiel mir sehr gut; nicht nur in der Umsetzung, sondern auch das Resultat.

Das Fotografieren machte mir auch sehr viel Spass. Ich habe aber gemerkt, dass ich dabei noch sehr viel mehr Übung brauche. Ich hatte während dem Prozess sehr viele spannende Gespräche zu den Narben, was auch sehr toll war.

Bei der Erstellung der Seite hatte ich weniger Spass. HTML, CSS und ich werden uns wahrscheinlich nie anfreunden können. Ich probierte lange herum und gab mich mehrmals fast geschlagen. Endlich ist die Seite aber fertig, responsiv und sieht sie meiner Meinung nach ganz ordentlich aus.

Die Arbeit diente zuerst nur als Mittel zum Zweck, also einer weiteren Digezz Arbeit, wurde aber mit der Zeit immer mehr zu einem Herzensprojekt. Ich hatte (meistens) sehr viel Spass beim Umsetzen der Arbeit und bin schlussendlich ziemlich stolz darauf.