Göttliche Bilder

Auf der Suche nach den Gottheiten Helios, Selene und Eos begaben wir uns in die Berner und St. Galler Alpen. Hier wollten wir uns, unter anderem, auch mit der Fotografie von Sternen vertiefter auseinandersetzen.

Das Universum fasziniert und begeistert seit Jahrtausenden die Menschheit. Ob Wissenschaftler, Astronomen, Künstler oder Menschen wie du und ich – sie alle richten immer wieder ihren Blick in die unendliche Weite und in das für uns so Ungewisse. 

Die Sternbilder beschäftigten und beeinflussten auch die griechische Bevölkerung. Daraus entstanden ist unter anderem die Odyssee. Diese ist eine der einflussreichsten Dichtungen um die Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert v. Chr. Sie erzählt die Geschichte der griechischen Gottheiten. In diesem Beitrag nehmen wir die Gottheiten Helios, Selene und Eos genauer unter die Lupe. Gemeinsam lenken sie den Lauf der Himmelskörper.    

Helios

Helios erstrahlt so hell, sollte er einem Menschen zu nahe kommen, würde er diesen gleich in Asche verwandeln: Er ist der Gott der Sonne. In einem Wagen, der von goldenen Pferden gezogen wird, überquert er jeden Tag das Himmelszelt.

Helios steht in einem angespannten Verhältnis zu Zeus. Gerne würde Helios Zeus stürzen, aber es fehlen ihm die Mittel dazu. Der Sohn von Zeus, Apollon, wird nämlich zum Ärger von Helios ebenfalls als Sonnengott verehrt. Helios hat zwei Schwestern: Selene und Eos. 

Selene

Selene ist die Göttin des Mondes. Mit einer von silbernen Pferden gezogenen Kutsche fährt sie über den Nachthimmel. Sie ist mit dem sterblichen Endymion verheiratet, welcher durch einen Zauber in einem ewigen Schlaf liegt. Die Legende besagt, dass sie Endymion auf ihrer Fahrt über den Himmel auf der Erde entdeckte und sich in ihn verliebte. Sie besucht ihren schlafenden Geliebten jede Nacht, woraus fünfzig Töchter hervorgingen.

Eos

Eos kündet mit ihrem Erscheinen den Tag an. Sie ist der Inbegriff des rosafarbenen Himmels am Morgen früh. Sie fährt ihrem Bruder Helios bei dessen Reise über den Himmel voraus und bringt den Menschen das Licht nach der dunklen Nacht. Auch ihr Wagen wird von Pferden gezogen, «dem Glänzenden» sowie «dem Hellen». Am Mittag verwandelt sich Eos in das Licht des Tages, auch Hemera genannt und am Abend in den Sonnenuntergang auch Hesperide genannt.

Die Gottheiten, sowie die Magie des Universums, inspirierte auch uns dazu, die untenstehenden Bilder aufzunehmen. Dabei mussten natürlich einige technische Details beachtet werden. Wir haben dir deshalb ein Cheatsheet für die Fotografie des Nachthimmels zusammengestellt.

Sollte dich die griechische Mythologie genauso interessieren wie uns, empfehlen wir dir den Roman «Ich bin Circe» von Madeline Miller. Auf 500 Seiten erfährst du alles über die wichtigsten Gottheiten und deren Geschichten. Vom Minotaurus bis hin zur Schlacht von Troja wird alles in verständlicher Art und Weise geschildert. 
Ein wirklich fesselndes Buch, um ein Verständnis für die griechische Mythologie zu entwickeln!

(spu)

Am 21. Dezember 2020 war es soweit: Jupiter und Saturn standen sich so nah wie schon seit 1981 nicht mehr. Wir wollten dieses Naturspektakel auf dem Betelberg hautnah miterleben. Die Kamera gepackt, machten wir uns auf den vierstündigen Weg ins Berner Oberland. Leider waren die Götter nicht auf unserer Seite und das Wetter liess uns gnadenlos im Stich. Es war so bewölkt, dass in der Schweiz das Spektakel nirgends zu bewundern war. Lediglich in Italien war die Sicht klar und wir verfolgten das Naturphänomen via Livestream des Naturkundemuseums Deutschland, leider nur vom Hotelzimmer aus.

Doch noch gaben wir nicht auf. Wir wanderten in den frühen Morgenstunden auf den höchsten Punkt des Berges, um den Sonnenaufgang und die damit verbundene Morgenröte (Eos) zu beobachten.

Im Verlaufe des Tages brachte uns die Gondel zurück ins Tal und es gelang uns, Helios vor einer wunderschönen Bergkulisse einzufangen.

Eine Woche später zeigte sich dann in Amden doch noch ein relativ klarer Sternenhimmel und unsere Idee den Nachthimmel einzufangen, konnte endlich umgesetzt werden. Leider ohne die spezielle Konstellation von Jupiter und Saturn, dafür auch hier mit einer atemberaubender Naturkulisse.

Das Buch «Ich bin Circe» motivierte uns zu dem ganzen Projekt. Unsere Idee die Gottheiten in Form der Himmelselemente Sonne, Mond, Nacht und Morgenröte einzufangen, basierte auf diesem Buch. Doch wir mussten leider feststellen, dass nicht immer alles in unsere Karten spielt. Wir haben das Beste daraus gemacht und sind stolz auf die doch noch entstandenen Bilder.

Quellen 

Die griechische Mondgöttin Selene. (2012, 16. Januar). Vollmond. https://www.vollmond.info/de/blog/mondgoettin-selene.html

Eos – Griechische Göttin der Morgenröte, des Sonnenaufgangs. (o. D.). Artedea. Abgerufen am 14. November 2020, von https://artedea.net/eos-die-fruherwachende/

 Helios – Titan und griechischer Sonnengott. (2020, 19. August). Die Götter. https://www.die-goetter.de/helios-titan-und-griechischer-sonnengott

Miller, M. (2019). Ich bin Circe. Back Bay Books.