Gilado – Corporate Design

Die Aufgabe eines Corporate Designs ist es, von Anfang bis Ende einen roten Faden aufzuweisen, um von aussen als stimmige Einheit wahrgenommen zu werden und einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Der Versuch, den roten Faden eines Start-ups zu generieren.

Mein Mitbewohner hat im letzten Jahr zusammen mit einem Freund ein Start-up gegründet. Zusammen verkaufen sie indischen Kaffee aus nachhaltigem Anbau. Ein Start-up mit Potenzial. Nur fehlt ihnen das nötige Händchen für Corporate Design. So basteln sie beispielsweise ihre Social-Media-Posts mithilfe einer Online-Software zusammen. Von einem roten Faden fehlt jede Spur. Keine wiederkehrenden Farben und kein einheitliches Schriftkonzept.

Hier komme ich ins Spiel. Ich habe für sie ein Brand Manual entwickelt, welches ihnen helfen soll, einheitliche Regeln für das Design zu befolgen.

Gerade in der heutigen Zeit ist es unausweichlich, auch auf Social Media präsent zu sein. Auf ihrem Instagram-Kanal laden sie regelmässig etwas hoch. Um auch dort ein einheitliches Look & Feel zu generieren, habe ich Social Media Templates erstellt, die ihnen die Arbeit etwas erleichtern soll.

Um auch im digitalen Marketing-Bereich, abseits von Social Media, etwas zu haben, was beispielsweise in E-Mails versendet werden kann, entstanden diese Flyer.

(dbo)

Ideenfindung

Die Idee, am Corporate Design eines Unternehmens zu arbeiten, habe ich schon lange. Und als ich dann meinen Mitbewohner kennenlernte, war der Fall schnell klar, dass ich es für ihn machen möchte. Von einer Corporate Identity, geschweige denn einem Brand Manual fehlte in seinem Start-up jede Spur. Es gab keine Regeln und keine wiederkehrenden Elemente. Dies wollte ich ändern. Mein Ziel war es, erst eine Grundbasis zu schaffen in Form eines Brand Manuals, um darauf aufbauen zu können.

Brand Manual

Das Einzige, was es bereits gab, war das Logo. Auch in verschiedenen Varianten. Ansonsten war ich völlig frei, was ich sehr genossen habe. Ich habe mich viel mit dem Unternehmen auseinandergesetzt, um zu spüren, welche Werte sie vermitteln wollen und was am besten zu ihnen passt. So habe ich mich viel mit Farbpaletten und Schriftarten herumgeschlagen. Es fand auch ein reger Austausch statt mit meinem Mitbewohner. Immer wieder holte ich sein Feedback ein und er konnte seine Vorstellungen und Wünsche miteinbringen. Beim Endergebnis habe ich mich auf das Wesentliche beschränkt. Das Unternehmen steckt noch in den Startlöchern und braucht kein riesiges Brand Manual. Allerdings war es mir wichtig, Grundpfeiler zu setzen, auf welchen aufgebaut werden konnte.

Social Media

Im Anschluss habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Social Media Templates für Gilado zu erstellen. Auf Social Media ist das Unternehmen sehr aktiv. Allerdings gibt es auch hier keine Regeln und keine Einheit. Bei den Templates habe ich mich am Brand Manual orientiert und viel herumgetüftelt. Verschieden Versionen wurden auf dem Weg ins Ziel über Bord geworfen, bis am Ende beide Seiten zufrieden waren. Mein Mitbewohner hat nun auch ein Konto für Adobe InDesign und kann so die Templates jederzeit selbstständig bearbeiten, exportieren und auf Social Media hochladen.

Flyer

Bei den Flyern habe ich mich ebenfalls an das Brand Manual gehalten und einerseits versucht eine Einheit mit den Social Media Posts zu generieren aber andererseits auch etwas anderes auszuprobieren. Das Motto: schlicht, knackig, auf den Punkt gebracht. Die Flyer werden vor allem im digitalen Bereich und im E-Mail-Marketing ihre Verwendung finden. Ausgedruckt werden sie nur an ausgewählte Personen ausgeben. Allenfalls werden sie auch an Marktständen und co. zum Mitnehmen bereitliegen.

Learnings

Da das Logo das Einzige war, was bereits gefestigt war, habe ich es sehr genossen, völlig frei sein zu können. Mein Mitbewohner hat mir sein ganzes Vertrauen geschenkt und mich einfach machen lassen. Das ist nicht selbstverständlich und ich bin mir sicher, dass das bestimmt eine Seltenheit ist in der «richtigen» Arbeitswelt. Vor dieser Freiheit hatte ich zu Beginn allerdings auch viel Respekt. Ich wollte dem Unternehmen und meinem Mitbewohner unbedingt gerecht werden und habe mich in der Welt der Schriften und Farben manchmal fast ein bisschen verloren. So musste ich mich immer wieder etwas von dem Projekt distanzieren, um «atmen» zu können. Waren die ersten Schritte allerdings geschafft, so lief es mit jeder Aufgabe geschmeidiger.

Zudem habe ich so einiges über die Arbeit zusammen mit «echten» Kunden gelernt. Es wahr eindrücklich zu sehen, wie oft ein Projekt tatsächlich hin und her geht. Die Kommunikation hat allerdings wunderbar geklappt, nicht zuletzt, weil wir ja beide am selben Ort wohnen.

Fazit

Es hat mir sehr viel Spass bereitet, an diesem Projekt zu arbeiten. Ich habe bereits viele Brand Manuals gesehen, allerdings war es Neuland für mich, selbst eines zu erstellen. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass ich selbst etwas zu einer Unternehmensentstehung beitragen konnte. Viele Skizzen und etliches Ausprobieren führte letztlich zu einem Endresultat, mit welchem ich sehr zufrieden bin. Zudem habe ich wieder etwas mehr Erfahrung in der Tasche, welche mich zukünftig bestimmt selbstbewusster an andere Projekte herangehen lässt.