Eine Sommerliebe

Viertes Semester – über die Hälfte des Studiums ist um. Für mich ein passender Moment für einen Rückblick. Erstaunlich, was wir schon alles angeschaut, gelernt und in wie viele Projekte wir Zeit, Energie und Liebe gesteckt haben. Doch nebst den vielen Arbeiten, die ich froh bin, abgegeben zu haben und nicht mehr auffrischen zu müssen, gibt es auch zwei, drei Themen, an die ich mich noch einmal wagen will. Und so entstand mein diesjähriges Digezz-Projekt.

Visualisieren, zweites Semester – wir beschäftigten uns mit Animationszeichnungen. Als Leistungsnachweis gaben wir vier GIFs ab. Ich hatte bereits damals Freude an den bewegenden Figuren, allerdings waren diese weder in Farbe noch verankert in einem Gesamtbild. Es waren halt einfach animierte Sketches. Für dieses Digezz-Projekt wollte ich die Arbeit an einem von Hand gezeichneten, bewegten Bild noch einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Diesmal aber mit Farbe und Hintergrund – was das Ausarbeiten einer einzelnen Animation um einiges Aufwändiger machte. Schliesslich sind vier Sommerbilder entstanden.  

Die Unterlagen aus dem zweiten Semester waren bei der Animation sehr hilfreich und ich konnte mich bei der Arbeit gut daran orientieren. Wie bereits damals arbeitete ich mit 18, resp. 17, Posen pro Animation und ging nicht noch tiefer ins Bewegungs-Detail. Die GIFs renderte ich durchgehend mit zwölf fps.

Alles, was später in Farbe und sauberer Form erscheint, muss zuerst aufwändig gesketcht werden. Ich konnte mich daran erinnern, dass wir damals im Modul Visualisieren jeden Frame neu zeichnen sollten und die Objekte nicht duplizieren durften – damit wirken die Animationen lebendiger. Daran versuchte ich mich so weit als möglich auch bei diesem Mal zu halten.

Spoken Word auffrischen

Ebenfalls im zweiten Semester setzten wir uns im Modul Schreiben und Sprechen mit dem kreativen Schreiben und Spoken Word auseinander. Ich war damals nicht ganz zufrieden mit meinem Ergebnis und wollte mich daher in diesem Digezz-Projekt erneut mit dem kreativen Schreiben befassen. So verfasste ich einen Text der in die Kategorie «Spoken Word» gehört.

Thematisch passen die GIFs und der Text zusammen, da sich beide Elemente mit meiner Sehnsucht nach Sommer und Meer befassen. Daher habe ich entschieden, Text und Bild gemeinsam als ein Digezz-Projekt abzugeben. Dadurch, dass ich die beiden Elemente kombinierte, konnte ich mich seit langem zusätzlich wieder einmal mit InDesign auseinandersetzen. Ich versuchte, alles möglichst ansprechend zu layouten.

Und hier geht es zu der fertigen Arbeit: https://indd.adobe.com/view/cf3698a0-1a2a-477f-a4f3-55472a320674

(stm)

Die Arbeit an den Animationen hat mir Freude bereitet und ich bin mit dem Resultat zufrieden. Bei der ersten Animation (Frau liegt und liest in Buch) konzentrierte ich mich hauptsächlich auf die Animation und legte noch weniger Wert auf Farben. Zudem hatte ich den Gesamteindruck des Bildes noch weniger im Blick, wodurch es aus meiner Sicht schlussendlich etwas aus der Reihe tanzt. Zwar lag auch bei den restlichen drei Bildern der Fokus auf der Animation, doch ich hatte langsam das Gespür fürs Zeichnen und das Handling mit Procreate wieder  besser im Kopf, resp. in der Hand. Dadurch wirken die anderen drei GIFs auf mich dynamischer. Damit geht allerdings auch ein Learning einher, welches nicht per se mit den Animationen zusammenhängt: Meine Skills im Zeichnen und der Umgang mit Procreate wurden aufgefrischt und vertieft.

Ich hatte mir im vornherein zwar viel Inspiration gesucht und verschiedene Animations-Ideen notiert. Trotzdem merkte ich während des Erstellens der GIFs wieder einmal, dass meine Planung und Vorbereitung nicht wirklich ausreichend war. So musste ich mehrere Animations-Pläne verwerfen, da diese für mich absolut unmöglich waren umzusetzen. Auch hatte ich nicht von Anfang an im Kopf, dass die Bilder «zusammen» gehören und die Frau überall sichtbar sein wird. Dies ergab sich erst während des Erstellens. Scheint mir allerdings als gute Entwicklung, da die Animationen so einen roten Faden erhalten haben und gewissermassen eine Geschichte erzählen. Dieser Rote Faden brachte aber auch einen gewissen Mehraufwand mit sich. Denn, die Bilder mussten jetzt farblich und im Zeichnungsstil aufeinander abgestimmt werden.

Trotz des enormen Zeitaufwandes bin ich mit dem Text nicht ausreichend zufrieden. Er verfügt weder über die gewünschte Tiefe, noch den erhofften Sinn, noch über die nötige Ausdrucksstärke. Auch habe ich die verschiedenen Elemente der Slam-Poesie, wie etwa Rhythmus, literarische Mittel oder Wiederholungen zu wenig eingebunden. Vermutlich liegen meine stärken in anderen literarischen Formen.