Ein Familienprojekt mit 2.6 Mio CHF Budget

Die Bad Ragartz will seit über 20 Jahren Kunst dem Menschen näher bringen – daran arbeiten seit dieser Ausstellung mittlerweile drei Generationen aus einer Familie.

Kunst für alle, schwellenfrei – Was ist die Bad Ragartz?

Die «Bad Ragartz» ist eine der weltweit grössten Freiluft-Skulpturenausstellungen, welche alle drei Jahre stattfindet und von der Stiftung Schweizerische Triennale der Skulptur organisiert wird. Der Hauptzweck der Bad Ragartz ist es, Kunst dem Menschen schwellenfrei näher zu bringen. Während rund sechs Monaten verwandeln darum rund 80 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt die Umgebung in Bad Ragaz, Vaduz und dem Alten Bad Pfäfers in eine riesige Skulpturenausstellung unter freiem Himmel. Die über 400 teils monumentalen Skulpturen sind auf einem 10 km langen Weg in den Parks, Strassen und Plätzen der drei Orte verteilt und frei zugänglich zu besichtigen. Die Ausstellung lockt jeweils Hunderttausende Kunstinteressierte aus der ganzen Welt in die Region.

Ausstellungsbilder ©Lukas Hohmeister

Die Durchführung einer so grossen Veranstaltung erfordert erhebliche finanzielle Mittel. Die Bad Ragartz wird durch eine Kombination aus privaten Gönnern und Sponsoren, Verkaufsartikeln und Provisionen sowie öffentlichen Geldern finanziert (der Grösse der Beiträge nach geordnet). Erstere sind dabei Teil eines enormen Netzwerks, welches die Gründer der Bad Ragartz, Esther und Dr. Rolf Hohmeister, über eine lange Zeit aufgebaut haben.

Das «Zusammenkratzen der Kohle», wie Rolf Hohmeister es nennt, erfolgt in Form von unzähligen Arbeitsstunden, Tausenden von «Bettelbriefen» und vielen Gesprächen am heimigen Küchentisch über mehrere Monate. Die grössten Kosten, die danach für die Stiftung anfallen, belaufen sich auf die Anlieferungs-, Aufstellungs- und später die Abbaukosten für die Kunstwerke. Dazu kommen die Versicherungskosten der Skulpturen. Diese Ausgaben für die Künstlerinnen und Künstler sind auf dem Markt unüblich. Sie sind aber nötig, um nicht nur grandioser Kunst, welche sich sowieso auf dem Markt behaupten kann, eine Chance zu geben. So belaufen sich die Kosten jeweils auf rund 2.6 Mio Franken.

Aufbauphase Bad Ragartz ©Lukas Hohmeister

Gestern, heute & morgen – Kunst ist Familiensache

Lange war es, und ist es auch heute immer noch, der lange Atem von Esther und Rolf Hohmeister, der die Triennale immer wieder aufs Neue entstehen lässt. Seit Längerem wirken nun aber auch die zweite, und seit den Vorbereitungen der 9. Triennale, die dritte Generation der Familie Hohmeister daran, die Bad Ragartz in eine sichere Zukunft zu führen. «Kunst für alle schwellenfrei» wurde zum Drei-Generationenprojekt der Familie Hohmeister. So fliessen auch immer wieder neue Gedanken und Impulse in das Herz der Bad Ragartz.

Manifestiert wird dies in verschiedenen Veränderungen, die für die im Jahr 2024 stattfindende Triennale umgesetzt wurden. Eine nicht abgeschlossene Liste, bei was ich während dieses Semesters mitgewirkt habe:

  • Digitalisierung der organisatorischen Abwicklungen
  • Gründung des Förderprogramms «Labor für junge Kunst»
  • Professionellerer Webauftritt
  • Professionellerer Social Media Auftritt
  • Neugestaltung der Bad Ragartz Publikationen (Katalog, Standortführer & «Kunststück»)

Das «Labor für junge Kunst» gibt Nachwuchskünstler:innen die Möglichkeit, die Bühne der Bad Ragartz für ihre Skulpturen zu nutzen. An der 9. Triennale erhalten so nun 14 Laborkünstler:innen mit einem Werkbeitrag die Chance, aus ihren Ideen und Vorstellungen fassbare Skulpturen zu schaffen. Politisch, ideell, verletzlich, digital, emotional oder historisch: Der Querschnitt der «jungen» Skulpturen an der Bad Ragartz ist ein Spiegel der jungen Generation selbst – sie sind Botschafterinnen der Gegenwartskunst.

Der neue Ausstellungskatalog ©Lukas Hohmeister

Weitere Medien/Texte, die ich erstellt habe

Texte zum Kunstlabor, auch im Katalog verwendet – https://badragartz.ch/kuenstler-innen

Promotionsvideo für Kunstführungen – https://www.instagram.com/reel/C6N5_5VMb03/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==

(pru)

Was gut lief

Erstellung der Texte – Ich konnte Texte rechtzeitig zum Drucktermin abliefern. Die Rückmeldungen darauf sind positiv.

Fehler aufschreiben – Wiederholt hat sich herausgestellt, dass es bessere Angehensweisen oder Abläufe gibt, um eine Aufgabe zu erfüllen. So beispielsweise bei der Einholung der Daten (von den Künstlern) für den Katalog. Was zuerst «lose» eingeschickt wurde, musste kurz darauf mit einem digitalen Formular geordnet eingereicht werden. Bei anderen Fällen, die nicht sofort korrigiert werden konnten, wurde ein «Denkzettel» für die nächste Ausstellung erstellt.

Qualität der Bilder – Ich bin sehr mit meiner Dokumentation verschiedener Highlights, wie beispielsweise die Aufbauphase oder der Präsentation des Ausstellungskatalogs, zufrieden. Ich glaube, dass sie die Abläufe vor einer Ausstellung gut dokumentieren und in Zukunft für wichtige Präsentationen gebraucht werden können.

Was schlecht lief

Flüchtigkeitsfehler – Wiederholt haben sich trotz mehrmaliger Ansehen Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen.

Uploadfrequenz – Mir fällt es schwer regelmässig die Social Media Kanäle mit Content zu pflegen. Die Potential für das Wachstum der Kanäle ist dementsprechend wenig ausgeschöpft.

Formate SoMe – Die Formate, die zurzeit auf SoMe geposted werden, sind wenig interaktiv und haben teils ein zu starken werberischen Charakter.

Fazit

Meine Digezz-Projekte, die ich im Rahmen der 9. Triennale der Bad Ragartz gestalten konnte, waren eine bereichernde Erfahrung, die mir nicht nur Einblicke in die Organisation der Skulpturenausstellungen der Welt gewährte, sondern mich auch persönlich und beruflich wachsen ließ. Ob im Texten, bei der Foto- oder Vidografie – ich glaube stark, dass ich dadurch meine Fähigkeiten weiterentwickeln konnte. Durch Betreung des Förderprogramms «Labor für junge Kunst» und die Neugestaltung des Web- und Social-Media-Auftritts konnte ich aktiv zur Weiterentwicklung der Bad Ragartz beitragen. Zudem haben mir die Projekte verdeutlicht, wie wichtig ein langanhaltendes Engagement für den Erfolg und die Nachhaltigkeit kultureller Projekte sind.