Ein digitaler Adventskalender

Was früher ein Fensterchen in einem Kartonkalender war, ist heute ein Türchen im Videoformat. So findet man heute während der Vorweihnachtszeit unzählige Online-Adventskalender auf allen möglichen Webseiten. Und so durfte auch ich in diesem Jahr für die reformierte Kirche Belp-Belpberg-Toffen aus dem Kanton Bern einen digitalen Adventskalender gestalten.

Die Idee

Wie der Kalender umgesetzt werden soll, war von der reformierten Kirche bereits definiert. Ihre Idee: Alle Mitarbeitenden erstellen ein Video, in dem zu sehen ist, wie sie sich auf die Weihnachtszeit vorbereiten. Vom 1. bis und mit dem 24. Dezember wurde dann jeden Tag ein Türchen in Form eines Videos geöffnet. Da die Filme der Mitarbeitenden sehr unterschiedlich waren, mussten sie in einen Rahmen gepackt werden – und da kam ich ins Spiel.

Ich durfte frei ein Türchen gestalten und animieren, das sich jeden Tag öffnet und wieder schliesst. Dahinter war täglich ein Video einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters zu sehen. Die Videos wurden auf der Webseite der reformierten Kirche Belp-Belpberg-Toffen aufgeschaltet. (Nicht mehr verfügbar)

Die Umsetzung

Gestaltet habe ich das Bild, in dem sich schlussendlich das Türchen öffnen sollte, in Adobe Illustrator. Nach umfangreicher Inspirationssuche begann ich, ein kleines Winterdorf aufzubauen. Einige Elemente konnte ich dabei aus bereits bestehenden Illustrator-Dateien übernehmen und wunschgemäss anpassen. Animiert habe ich das Ganze in Adobe After Effects. Zudem habe ich einen Schneeeffekt und eine Kamerafahrt eingebaut.

Nachdem die Animation stand, mussten fortlaufend die Filme der Mitarbeitenden in das Türchen eingepflegt werden. Zudem musste jeweils die Zahl, resp. das Datum und teilweise der Text angepasst werden. Anbei zwei Beispiele:

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(Die Videos hinter den Türchen sind Beispiel-Videos. Die Filme, die die Mitarbeitenden erstellt haben, hatten jeweils einen eigenen Ton und wurden täglich in die Animation eingebettet.)

(eli)

Es ist bereits mehrere Monate her, als ich das letzte Mal ein multimediales Projekt für ein Unternehmen umsetzen durfte. Die Erfahrung, wieder einmal mit einer Auftraggeberin zu arbeiten, war sehr wertvoll. Zwar war ich sehr frei in der Gestaltung und hatte kaum Vorgaben und doch, ist es ein anderes Herangehen an die Arbeit, als wenn man etwas nur für sich selbst macht.

Ursprünglich war geplant, dass ich nur die Animation mache und die Dateien der Auftraggeberin dann gebe, so dass sie die Videos täglich selbst einpflegen kann. Nach einigen Unterhaltungen bot ich an, die Videos selbst in die Animation einzufügen, da mir klar wurde, dass dies meiner Auftraggeberin sehr entgegenkommen wird. Die Zeit und Nerven, die ich dafür aufwenden würde, habe ich zu diesem Zeitpunkt deutlich unterschätzt. Denn ich hatte das Gefühl, dass «nur» das Video einfügen und «kurz» die Zahl anpassen keine grosse Sache sei. Dass man bei allen 24 Videos jeweils doch noch kurz am Ton, an den Übergängen, am Format oder an der Länge etwas ändern muss, hatte ich nicht erwartet. Auch die Übertragung der Dateien war schlussendlich mit grösserem Zeitaufwand verbunden. Alles kleine Dinge, die sich am Ende des Tages deutlich summieren.

Ich habe bis heute sehr Freude an meiner Illustration und Animation. Obschon ich Illustrator und After Effects beherrsche, war es doch schon einige Zeit her, als ich die Programme das letzte Mal aktiv verwendet habe. Daher musste ich mich besonders in After Effects kurzerhand wieder eindenken. Mit verschiedenen Tutorials gelang mir die Türanimation, der Schnee und die Kamerafahrt allerdings sehr gut.

Mein Workflow war nicht wirklich sinnvoll. So überschrieb ich zu Beginn immer dieselben Dateien. Später speicherte ich mir zwar jede Premier-Datei, überschrieb allerdings die Zahl nach wie vor in einer einzigen Illustrator-Datei. So musste ich bei nachträglichen Anpassungen zwar das Video und den Ton nicht mehr neu platzieren, trotzdem musste jedes Mal die Zahl und allenfalls der Text neu geschrieben werden, da dieser schon auf ein neueres Video angepasst wurde. Bei einem nächsten ähnlichen Auftrag werde ich die Dateien bestimmt von Anfang an sauber aufbauen, speichern und ablegen, so dass nichts einander überschreiben kann.