Dirigent:innensuche extended

Auch im Freizeitbereich herrscht offenbar Fachkräftemangel. Die Bürgermusik Grub SG braucht eine neue Dirigentin oder einen neuen Dirigenten. Versprechen die langweiligen Jobinserate in den Verbandszeitschriften wirklich noch Erfolg? Oder ist es an der Zeit, neue Wege zu beschreiten – sogar in der Blasmusik?

Die Bürgermusik Grub SG hat einen kreativen Weg auf ihrer Personalsuche gewählt und sich dabei ans Motto «Das eine tun, das andere nicht lassen» gehalten. Auf die langweiligen Inserate hat die Brassband nicht verzichtet, aber diese wurden mit einem QR-Code ergänzt. Der Link führte zu einem Video, auf dem sich die Interessierten ein Bild darüber machen konnten, mit wem sie es da zu tun haben.

Das Erstellen des Videos war meine Arbeit. Im engen Austausch mit den Verantwortlichen des Vereins gebe ich aus Zahlen, Fakten, Bildern und Ton einen ca. 90 Sekunden langen Einblick ins Vereinsleben.

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(pru)

Vorgeschichte / Inspiration

Meine «Auftraggeberin» hatte einen kurzen Weg zu mir. Es ist meine Lebenspartnerin, die in der Bürgermusik Grub SG Cornet spielt. Ich persönlich spiele B-Tuba in der Bürgermusik Untereggen, quasi der Nachbarverein. Man kennt sich. Bei unseren Alltagsgesprächen philosophierten wir darüber, wie wohl erfolgreich jemand Neues für die Direktion angeworben werden könnte. Bei Recherchen sind wir auf dieses Video gestossen. Etwas in diesem Stil schwebte meiner Lebenspartnerin vor. Der Auftrag war erteilt.

Die wichtigsten Schritte in der Umsetzung

  1. Bilder, Text, Ton
    Die BMG als meine Auftraggeberin definierte, welches zwingende Inhalte im Video sind. Als Musikstück hat «Sir Duke» gewählt, eines aus dem aktuellen Repertoire. Ich meinerseits «bestellte» Archivbilder, die mir passend für das Video erschienen.
  2. rechtliche Abklärungen
    Mit der SUISA klärte ich ab, welche Rechte die BMG bezahlen muss, um ein Video mit urheberrechtlich geschützter Musik online stellen zu dürfen.
  3. Storytelling
    Ich überlegte mir, wie die Fakten und das Hauptanliegen der BMG auf eine abwechslungsreiche Art und Weise dargestellt werden könnte. Es ging dabei hauptsächlich um die Reihenfolge und um Effekte.
  4. Schnitt und Animation
    Mit «AfterEffects» erstellte ich drei Animationen (Wegweiser, Mitglieder, marschierende Noten) aus eigenen Sketches. Mit «PremierePro» schnitt ich diese, zusammen mit Text, Bildern und Ton, zum Video.
  5. Finetuning
    Nachdem «meine Auftraggeberin» mit dem Rohschnitt zufrieden war, ging es um Feinheiten. Das Hauptanliegen war, die Texte so lange stehen zu lassen, damit genügend Zeit zum lesen ist und das gesamte Video trotzdem keine Überlänge erhält. Ganz am Schluss passte ich die Schnitte noch auf den Takt der Musik an.
  6. Abgabe
    Nach erfolgreicher Abnahme exportierte ich das Video in verschiedenen Qualitäten. Die Distribution war Sache des Vereins.

Fazit

Für das Video habe ich vielerlei positives Feedback erhalten. Auch ich bin mit dem Produkt sehr zufrieden.

Besonders gefällt mir daran:

  • Die Animationen in den Uniformen-Farben der BMG
  • Der Schnitt passend zum Takt der Musik

Was ich noch hätte besser machen können:

  • Professionellere Variante des Kartenzooms. Die aus einer Bildschirmaufnahme erstellte Sequenz ruckelt sehr.
  • Bilder weniger statisch (z. B. mit Zoom-, Blenden, Schiebeeffekten)

Hat es am Ende etwas genützt?

Stand heute (Ende Mai 2024) ist die BMG immer noch auf der Suche. Der Markt scheint sehr trocken zu sein.