Bunkerstyle

Stell dir vor, draussen wüten Brände und du brauchst schnell einen Unterschlupf. Oder du machst dich während der lodernden Flammen auf den Weg zu deinem Freund, um ihm einen Werkzeugkasten zu bringen. Oder du versuchst als Feuerwehrmann das gefährliche Element zu bezwingen. Oder du bist auf der Suche nach deiner Schwester, als du vom Feuer überrascht wirst.

In diese Rollen durfte ich mich diesen Sommer hineinversetzen und für die Protagonisten der Webserie «Schuldig» die Kostüme gestalten. Während eines spannenden Drehs mit einem tollen Team konnte ich Erfahrungen als Kostümbildnerin sammeln und meiner Kreativität freien Lauf lassen.

Um meine Arbeit im Bunker zu visualisieren, habe ich ein Stylebook gestaltet. Luag doch mol drii 😉

Bunkerstyle

(hil)

Vor dem Dreh
Etwa eine Woche vor dem Teaserdreh ist Aileen (Produktionsleitung Schuldig) auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich gerne die Kostüme für Schuldig machen wolle. Nach kurzer Überlegung habe ich zugesagt und kann nun sagen, dass dies die beste Entscheidung meines Lebens war.
Während der folgenden Wochen konnte ich dann unter Berücksichtigung der Backstories der Charaktere und in enger Zusammenarbeit mit der Regie und den Drehbuchautoren ein Kostümkonzept erarbeiten. Für jede Rolle habe ich mir genau überlegt, welche Kleidung zu deren Lebensituation passen würde und habe so versucht, mit Moodboards und Skizzen zu arbeiten. Aufgrund des nicht allzu üppigen Budgets waren mir in diesem Bezug klare Grenzen gesetzt und ich musste mit dem Betrag auskommen, der mir zur Verfügung stand. Mit einigen Kompromissen konnte ich aber die Kostüme so zusammenstellen, wie ich es wollte. So habe ich in Brockenstuben, online oder auch im eigenen Kleiderschrank die passenden Outfits gefunden, um die Protagonisten optimal in Szene setzen zu können.

Fitting
Die Kostüme standen ca. 1 Woche vor Drehstart fest. Es wurde ein Fitting durchgeführt, sodass noch etwas gekauft werden konnte, falls es nicht passte. Zum Glück war der Grossteil der Kostümbestandteile in Ordnung und es mussten nur noch wenige Anpassungen gemacht werden.

Während des Drehs
Auch während des 5-wöchigen Drehs konnte ich als Kostümbildnerin neue Dinge lernen. Ich war dafür zuständig, dass die Kostüme sitzten und alle Schauspielerinnen und Schauspieler für die Szenen die richtigen Kostüm-Kombinationen trugen. Ausserdem mussten die Charaktere während einiger Szenen schwitzen, was auch auf den Kostümen zu sehen sein musste. Neben meiner Tätigkeit als Kostümbildnerin durfte ich Andrea bei der Ausstattung unterstützen und wenn gerade niemand sonst zur Stelle war, konnte ich die Klappe übernehmen zu Beginn der Takes.

Polizistenszene
Zum Schluss der Dreharbeiten habe ich sogar noch ein wenig Screentime bekommen. Aufgrund dummer Umstände mussten wir spontan einen zweiten Polizisten für die zweitletzte Szene finden. Ich habe mich dann bereit erklärt, dies zu übernehmen, auch weil es zukunftsorientiert ist, dass eine Frau die Polizistin spielt. Ich durfte also auch noch etwas Schauspielluft schnuppern.