The Boomasutra – Erkenntnisse eines «Boom Operators»

Auf dem Set der Webserie «Schuldig» durfte ich die Rolle des Tonassistenten / Boom Operators bekleiden und konnte dabei akrobatische Erfahrungen sammeln.

Das Wirken auf einem Set bringt viele Herausforderungen mit sich. Speziell, wenn sich dieses Set in einer Zivilschutzanlage mit teilweise sehr engen Räumen befindet und sich darin viele Personen aufhalten müssen. In dieser Zeit sind meine Boompole und ich eine enge Symbiose eingegangen und mussten uns in den engen Räumlichkeiten oft verbiegen und gar verrenken. Die Positionen, in denen ich dabei die Boompole platzieren und halten musste, wurde unter den Set-Kollegen dabei oft als «Anstössig» bezeichnet und auf satirische Weise mit dem indischen Lehrwerk der Erotik, dem Kamasutra, verglichen. Das Boomasutra wurde auf dem «Schuldig»-Set geboren.

Im Boomasutra habe ich meine gängigsten Verrenkungen in den Stilen antiker indischer Gemälde illustriert und in Form eines Buches zusammengefasst. Darin möchte ich meine Erkenntnisse, Tipps und weitere Informationen auf lustige Art und Weise an zukünftige «Boom Operators» weitergeben.

(spu)

Aus einer scherzhaften Idee ist ein kreatives Projekt entstanden, dass auf lustige oder auch auf satirische Weise meine Eindrücke auf dem Set vermitteln möchte.

Das Projekt, allen voran die eigens erstellten Illustrationen, haben mehr Stunden als geplant in Besitz genommen und mich in meiner Planung oft zurückgeworfen. Inspiriert habe ich mich bei alten traditionellen indischen Gemälden und habe diese so angepasst, dass ich darin eine Boompole einfügen konnte. Mir war es sehr wichtig, dass ich auch die Positionen wiedergeben konnte, die ich effektiv auf dem Set angewandt habe.

Bei der Gestaltung der Seiten habe ich mich an prachtvollen, pompösen Werken orientiert. Deshalb habe ich auch einige Goldverzierungen sowie diverse Ornamente selbst gestaltet und platziert. Mein Ziel war es, dass Konzept des Kamasutras mit der traditionellen indischen Kunst und dem Boompole zu verbinden und es zu einem prunkvollen neuen Werk verschmelzen zu lassen. Dies ist mir meiner Meinung nach auch sehr gut gelungen.