broken record – VIRGINIA

“broken record” ist der Titel meines ersten Liedes. Ironischerweise klang dieses Lied nach etlichem Überarbeiten und Schneiden des Videos auch wirklich wie ein Sprung in der Platte. Dennoch hätte es keinen anderen Titel für dieses Projekt geben können.

Als leidenschaftliche Amateursängerin war es für mich immer ein Traum, meinen eigenen Song aufzunehmen. Leichter gesagt als getan, denn um jegliche rechtliche Themen zu umgehen, musste dieser Song aus meiner eigenen Kreativität entstehen. Es ist immer einfach, Lieder, die man mag, unbeschwert an einem Instrument zu covern. Sich dann endlich am Riemen zu reissen und die Ideen, die man im Kopf trägt, auf Papier zu bringen und zu vertonen – das ist ein ganz anderes Projekt.

Seit ich denken kann, habe ich kleine Lieder geschrieben – ja, hauptsächlich unbrauchbar und in einem Englisch, dass jeder Erwachsene damals einen Lachanfall bekommen hätte. Obwohl ich die Sprache mit sechs Jahren noch nicht wirklich beherrschte, fasste ich meine Gedanken auf Englisch zusammen und erfand dazu süsse Melodien, die zu 80% von irgendwo geklaut waren, ohne dass ich mir dessen bewusst war.

Im Rahmen von Digezz nahm ich mir dieses Semester also endlich mal vor, meine Gedanken in besserem Englisch niederzuschreiben, meine Gefühle durch Musik zu verarbeiten und all das in einem Lied zu vereinen. So ist es also entstanden, mein erstes, fertiges Lied. Ob das Veröffentlichen dieses Projekts zu persönlich ist? Vielleicht. Aber ich bin stolz auf das Resultat und sehe für mich im nächsten Semester ein aufwändigeres Musikvideo und eine überarbeitete Version des Songs, bis ich zu 100% zufrieden damit bin.

Hier also das Musikvideo zu meinem ersten eigenen Song.

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(bas)

Planung

Die Idee, ein eigenes Lied als Digezz-Projekt zu schreiben, entstand noch im Juni 2023, bevor ich das erste Projekt überhaupt eingereicht hatte. Wo und wie es zustande kommen würde, war noch unklar, aber die Ausrüstung dazu schwebte mir schnell vor. Gesang würde ich anhand der Tonkabinen im H8 aufnehmen, auf einem M-Audio Oxygen Keyboard würde die Musik erstellt werden und um ein simples Musikvideo zu kreieren, würde das Studio 140 im H8 reichen, da der Hauptfokus dieses Projekts der Song sein würde.

Aller Anfang ist schwer

Ein Lied zu schreiben, zu vertonen und in ein Musikvideo zu packen ist keine leichte Sache. Angefangen hat alles mit späten Nächten, einem Notizbuch und meinen Noise-Cancelling-Kopfhörern, damit ich mich nicht von Nebengeräuschen ablenken lasse. Die Grundidee für den Inhalt meines Songs war relativ schnell klar, die Worte liessen sich aber nicht so einfach in mein Notizbuch kritzeln. Viele Stunden verbrachte ich damit, mich erst einmal nur auf die Lyrics zu fokussieren und so entstanden sieben Versionen, die entweder komplett unterschiedlich waren, oder sich nur in gewissen Aussagen und Details unterschieden.

Chord Progression zur Hilfe

Als ich mich für drei Versionen entschieden hatte, nahm ich mir mein Klavier zur Hilfe und suchte nach passenden Akkordabfolgen, während niemand zu Hause war. Um die richtige Stimmung rüberzubringen, suchte ich stundenlang nach der perfekten Tonleiter, die meine Worte unterstützen würde. Trotz anfänglicher Vermutung, dass eine Moll-Tonleiter meine Kriterien erfüllen würde, entschied ich mich zum Schluss für einen Song in F-Dur, angereichert mit Septim- und Slash-Akkorden, um den Dreiklängen mehr Wirkung zu verleihen.

Erste Aufnahmen

Basierend auf der ausgewählten Chord Progression, konnte ich mich für eine Textversion entscheiden, die genau das widerspiegelte, was ich anhand der instrumentalen Begleitung und der allgemeinen Aussage meines Songs rüberbringen wollte. Ich befand mich also im Oktober zum ersten Mal während diesem Projekt in der Tonkabine des H8. Während den Aufnahmen kam es häufig vor, dass ich gewisse Textstellen noch abänderte, um meinen Punkt zu unterstreichen. Nachdem ich alle Strophen aufgenommen hatte, ging es an die Harmonien, die erstaunlich viel Zeit in Anspruch nahmen.

Stimme aufgenommen – und jetzt?

Nachdem ich meine Stimme über eine einfache Aufnahme der Klavierbegleitung von meinem Smartphone aufgenommen hatte, war es Zeit für die musikalische Begleitung. Auch hier war es vorerst nur ein Probieren, bis mir etwas gefiel. Am Schluss war der Sound eine Mischung aus Klavier, Streichern, Elektrogitarre und Synthesizern. Bei den Instrumenten variierte ich jeweils zwischen den Akkorden und Dreiklängen, sowie Melodien und kleinen Soli.

Learnings

Allgemein war dieses Projekt sehr herausfordernd, da ich mich in vielen Gebieten versuchte, an die ich mich zuvor noch nie herangetraut hatte. Die grössten Schwierigkeiten lagen definitiv bei der Umsetzung aller Ideen und der zeitlichen Planung. So kam es, dass ich mein Musikvideo erst in der letzten Woche vor Weihnachten filmen konnte und leider nicht im Studio 140, wie anfangs gedacht, sondern in einem Gruppenraum mit schwarzem Backdrop, da im Studio 140 Unterricht stattfand. Glücklicherweise hatte ich zwei grosse Hilfen in Janice Schyndrig und Christina Werlen, was den Drehtag anbelangt. Sie halfen mir bei der Positionierung der Kamera, der Koordination von Ton und meinem Auftritt und natürlich dem Licht.

Musikproduktion war komplettes Neuland für mich und deshalb bin ich sehr dankbar, konnte ich das erreichen, was ich schlussendlich erreicht habe. Es war eine gute Entscheidung, das 90 Tage Gratistrial von Logic Pro herunterzuladen, um eine qualitativ möglichst hochstehende Aufnahme zu generieren. Ich konnte durch dieses Projekt sehr viel lernen und mir einen eigenen Wunsch erfüllen. Leider bin ich jedoch noch nicht auf dem Level, auf dem ich gerne sein möchte, aber was nicht ist, kann ja noch werden (im nächsten Semester).

Was definitiv in meiner zukünftigen Planung für ein solches Projekt sein wird, ist eine geeignetere Wahl des Semesters. Da es sich bei diesem Projekt unter anderem um meinen Gesang handelt, hätte ich dafür eigentlich in top Verfassung sein müssen. Da ich allerdings dieses Projekt im Herbstsemester gemacht habe, musste ich leider mit einigen erkälteten Phasen vorlieb nehmen, die man zwischenzeitlich leider auch auf den Aufnahmen hört.

Am wohl schwierigsten war es, die Lyrics an einen Punkt zu bekommen, an dem ich tatsächlich zufrieden bin und das Gefühl habe, dass eine aussenstehende Person sich damit identifizieren kann. Im Gespräch mit vielen Mitmenschen, die von meinem Vorhaben wussten, kam die Frage häufig auf, ob ich denn nicht zu viel von mir preisgebe, wenn ich diesen Song am Schluss wirklich veröffentliche. Da Musik meiner Meinung nach die universellste Sprache von allen ist, kann ich meine Entscheidung gut rechtfertigen und hoffe, dass sich jemand in meinem Text wiederfinden kann.