Bookreview – festhalten, wie man das Gelesene fand

Viele lesen ein Buch und legen es danach einfach ins Regal, so auch ich. Allerdings wollte ich daran etwas ändern und diesen Moment des Fertiglesens bewusst festhalten – und das Gelesene nachwirken lassen. Ziel meines Projekts war es, ein modulares System zu gestalten, mit dem Lesende ihre gelesenen Bücher dokumentieren, bewerten und reflektieren können.
Ich habe dazu ein PDF-Template erstellt, das eine ausführliche Buchreview erlaubt. Es enthält verschiedene Felder wie Sternebewertung, Buchtitel, Lieblingsmoment oder Platz für das Coverbild. Hierbei war es mir wichtig, das Layout so schlicht wie möglich zu halten, um der Kreativität der Lesenden freien Lauf zu lassen. Zusätzlich entstand auch eine kleinere Version: eine kompakte Mini-Review, die sich direkt ins Buch einkleben lässt. Sie ist so gestaltet, dass ganz einfach die Icons der verschiedenen Kategorien ausgefüllt/ausgemalt werden können.
Besonders wichtig war mir dabei, verschiedene Designvarianten und Layouts zu erstellen, die unabhängig vom Genre funktionieren. Die Reviews sollen zum Schreiben und Festhalten einladen – egal, ob jemand Fantasy, Krimis oder Romane liest.
Hier kommst du zu dem PDF-Template. (Alle Designs & Layouts sind in einem Dokument)
Hier kommst du zu der Mini-Review. (Alle Designs & Layouts sind in einem Dokument)
Hier kommst du zu den sechs Designs.
(vha)
Umsetzung & Learnings
Idee & Entstehungsprozess
Die Grundidee war schnell klar. Ich selbst habe mich nach einem solchen Template gesehnt. Klar gibt es verschiedenste Bookreview-Apps, aber da tippt man nur schnell zwei drei Dinge rein & das wars. Mir hat da das Handschriftliche gefehlt, nun kann man dies, egal ob digital oder auf Papier, mit meinem Template machen. Doch bevor ich mich an das Template gesetzt habe, habe ich die Leseratten in meinem Umfeld gefragt, was für sie denn auf einem solchem Template wichtig sei und auf was sie verzichten könnten. So entstand schon eine ganze Sammlung an Ideen.
Als nächstes habe ich auf Pinterest nach vorhandenen Bookreview-Templates gesucht und diese kritisch betrachtet. Meistens hatte es Punkte drauf, welche ich selbst als unwichtig erachtet habe oder aber es war zu viel “krimschkramsch” abgebildet. Weiter habe ich auf Pinterest nach diversen Farbpaletten gesucht und habe mich daraufhin für 6 verschieden Farbpaletten entschieden.
Im InDesign habe ich als erstes mal die vier verschiedenen Layouts erstellt. Die Unterschiede davon sind minimal, dennoch fand ich es schön, eine gewisse Diversität haben zu können. Als die vier verschiedenen Layouts standen, ging es an die Designs. Die Farbpalletten habe ich mir ja schon von Pinterest geholt, dazu habe ich dann eigenständig noch diverse Schriftarten für Titel und Text ausgewählt. Damit ich hierbei die Übersicht nicht verliere, habe ich das ganze in einem Design-Dokument festgehalten. Das findest du hier.
Als nächstes habe ich also die sechs Designs auf die vier Layouts verteilt: Die Schriftarten bleiben, nur die Farben ändern sich. Dabei war die Herausforderung, auch mal Designs zu machen, die ich persönlich tendenziell eher nicht gemacht hätte, da es nicht meinem Geschmack entsprach. Es entstanden also pro Design vier PDF’s, was insgesamt folglich 24 Stück ergibt.
Die Idee mit der einklebbaren Mini-Review kam mir im Verlauf des Projekts – und war für mich ein kreatives Highlight. Das passende Format zu finden war schwieriger als gedacht, weil es funktional, aber auch ansprechend und platzsparend sein sollte. Ich habe mich letztlich für ein A6 Format entschieden, weil es sich gut in Bücher einfügt und falls es dennoch zu gross sein sollte, kann es ja auch eingeklappt werden. Bei der Mini-Review war mir wichtig, dass die wichtigsten Punkte ganz schnell und easy festgehalten werden können. Daher habe ich hier bewusst nur Icons und keine Textfelder eingefügt. Zudem dachte ich mir, dass wenn das Buch an eine weitere Person gegeben / ausgelehnt wird, wird diese nicht direkt von einem Lieblingsmoment erfahren und gespoilert, sondern die Geschichte des Buches versteckt sich hinter ausgefüllten Icons. Dazu habe ich einfach zwei Layout erstellt und wiederum die sechs Designs auf die Layouts angepasst. Daher sind dabei 12 Seiten entstanden.
Aufbau & Inhalt
Die inhaltliche Struktur der Review-Seiten hat sich mehrfach verändert. Anfangs wollte ich viel mehr Kategorien einbinden. Zudem auch mehr zum Ankreuzen und anmalen. Allerdings fand ich das schlichte Design mit den grossen Textfeldern schlussendlich nicht nur visuell, sondern auch inhaltlich sinnvoll, da ich es schöner finde, wenn die Lesenden ihre ganzen Gedanken niederschreiben können.
Designs
Ich habe mich für Farbpaletten von Pinterest entschieden. Dies aus dem Grund, da ich mich selbst mit Farben noch etwas unsicher fühle. Doch auch auf Pinterest habe ich nicht einfach die ersten sechs Farbpaletten gewählt, sondern habe da einiges an Zeit investiert verschiedenste Farbpalletten zu finden und auszuwählen. Auch wollte ich hier bewusst Farbkombinationen wählen, die ich üblicherweise eher vermeiden würde.
Bei den Fonts fiel mir das ganze schon etwas einfacher, war allerdings dennoch zeitintensiv, da ich mich nicht immer schnell entschieden konnte. Ich bin dafür einfach durch die Adobe Fonts gestöbert und habe mir schöne Schriften gespeichert und diese daraufhin in InDesign ausprobiert und getestet.
InDesign
Mit InDesign hatte ich bereits etwas Erfahrung, dennoch habe ich einiges neues entdeckt und mich so bei meinem Können gefestigt.
Illustrator
Damit ich die verschiedenen Icons erstellen konnte habe ich Adobe Illustrator genutzt. Damit hatte ich noch keine Erfahrung und musste mich dementsprechend erstmal etwas einarbeiten. Während ich die ersten Icons noch mühsam mit dem Bogenwerkzeug erstellt habe, wurde dies spätestens bei der Chili unmöglich. Dennoch versuchte ich lange Zeit, dies so hinzubiegen – erfolgslos. Ich entdeckte daraufhin das Werkzeug Bogenzeichner, was mir die Arbeit bei der Chili deutlich vereinfachte. Hätte ich das Werkzeug schon früher gefunden, währe ich wohl auch bei den anderen Icons deutlich schneller gewesen.
Fazit
Ich bin mit dem Endresultat zufrieden. Einige Designs mag ich sehr, andere deutlich weniger, aber das gehört irgendwie dazu. Auf die Idee mit der Mini-Review für ins Buch bin ich ziemlich stolz und werde von nun an mir solche definitiv in meine Bücher kleben. Wenn ich meine Bücher dann anderen Personen auslehne, können diese ja direkt auch so eine kleine Mini-Review hinterlassen. Beim nächsten Mal würde ich gerne noch mehr mit Illustrationen oder kleinen handschriftlichen Elementen experimentieren.