Bewerbung mal anders

Die beste Art zukünftige Arbeitsgeber:innen von dir zu überzeugen? Erkläre in einem Video, was du gerne machst, was du gut kannst und was dich persönlich ausmacht.

Im Herbst schrieb mir meine gute Freundin Valérie eine Nachricht auf WhatsApp. Sie muss für ihr letztes Jahr im Ergotherapie-Studium ein Bewerbungsvideo machen und wäre ultrafroh, wenn ich ihr dabei helfen könnte. Natürlich habe ich ihr zugesagt und war umso glücklicher, als sie sich einverstanden gab, auf Digezz damit etwas Prominenz zu geniessen.

Würdest du Valérie anstellen?

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(mou)

Planung

Während eines Zoom Calls konnten Valérie und ich das Vorgehen für den Dreh im Detail planen. Sie erklärte mir die Vorgaben für das Video und wie sie es sich in etwa vorstellt. Grundsätzlich war ich in der visuellen Umsetzung sehr frei und durfte meinen eigenen Stil miteinbringen. Damit wir am Drehtag strukturiert vorgehen konnten, haben wir die Interviewfragen und Aussagewünsche bereits im Vorhinein festgelegt. Für den Drehtag verwendete ich meine Nikon D800 mit dem 50mm 1.4 f Objektiv und mein Stativ. Für das Licht und Audio begab ich mich zur FHGR Technikausleihe und holte ein kleines LED Panel und ein Lavalier Ansteckmikrofon für Valérie.

Drehtag

Für den Drehtag ging ich zu Valérie nach Hause. Zuerst filmten wir die Interviewsituation. Dies hat am meisten Zeit gekostet, weil verschiedene Fragen beantwortet werden mussten und Valérie sich anfangs vor Aufregung öfters versprochen hatte. Doch wir hatten uns vor dem Dreh bewusst dazu entschieden, dass ich ihr die Fragen direkt stelle, so konnten ihre Antworten natürlicher und authentischer wirken, ohne dass diese auswendig gelernt schienen.
Für das B-Roll Material, welches Valéries Aussagen unterstützten sollte, filmten wir verschiedene Szenen. Viele davon konnten wir bei ihr zu Hause filmen und ein paar wenige draussen. Dort hat vor allem das Setup am meisten Zeit beansprucht. Einige Szenen simulierten eine Therapiestunde, welche eher in einer Klinik, als bei Valérie zu Hause stattfinden würden. Schlussendlich filmten wir vom Morgen bis am Nachmittag. Eine Szene musste später gefilmt werden, weil diese mehrere Leute beinhalten sollte.

Postproduction

Das gefilmte Material sicherte ich direkt auf meinem Laptop. Mit dem Schnitt begann ich aber erst ein paar Wochen später, als wir alles fertig gefilmt hatten. Schnell wurde mir bewusst, dass ich sehr viel Material für max. 2 Minuten Film hatte. So fiel es mir anfangs schwer eine gute Auswahl zu treffen. Beim ersten Rohschnitt erreichte ich knapp das Material auf die 2 Minuten runterzubrechen. Ich musste jedoch viele gute Aussagen weglassen. Dank Valéries detailliertem Feedback konnte ich den Rohschnitt verbessern und einige Aussagen austauschen. Beim Feinschnitt konzentrierte ich mich vor allem auf flüssige Übergänge und einheitliche Bildausschnitte. Danach stand die Color Correction an und zum Schluss noch das Audio. Dieses musste ich etwas leiser pegeln. In einem letzten Schritt habe ich Valérie erneut um Feedback gebeten. Nachdem ich die letzten Anpassungen vorgenommen hatte, schickte ich ihr das fertige Video zufrieden zu.

Meine Learnings sind:

  • Eine etwas holprige Aussage nochmals filmen, damit im Schnitt nicht zu viel gebastelt werden muss
  • Für flüssigere Übergänge nicht zu viele Takes machen, sondern an einem Stück filmen
  • Zu viel Material kann im Schnitt überwältigend sein
  • Bevor gefilmt wird nochmals das Setting überprüfen (im Nachhinein hätte ich den schwarzen Lautsprecher hinten rechts neben Valérie aus dem Bild genommen)
  • Das Feedback einer anderen Person kann während des Schnittes sehr helfen
  • Neues Wissen im Bereich der Videoproduktion von A-Z (filmen, Schnitt, Audio, usw.)