@aerabaern: Samples im Fokus beim Fotoshooting

Am Samstag, den 19. November 2022, fand im Tripity in Bern die Underground Fashion Show statt. Der Andrang an Menschen war so gross, dass über 150 Personen nicht mehr hereingelassen werden konnten. Die rustikalen Räumlichkeiten füllten sich mit Atmosphäre voller Kreativität und Inspiration, die bei den Zuschauern sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.

Unter anderem hat auch des Berner Kunst- und Kulturprojekt @aerabearn am Runway teilgenommen. Einen Tag vor dem Auftakt zum Worldcup in Qatar, kritisiert die Kollektion die Ausbeutung von Menschen und Natur im Fussball und im Fashion. Das lokale Modelabel präsentierte Kreationen, die durch Upcycling von überschüssigen Sportkleidern aus dem Lager des FC Breitenrain entstanden sind.

Konkret entstanden die Show Samples von @aerabaern durch Umnähen, Besticken und Transferprinten der gesammelten Sporttextilien. Der Auftritt von @aerabaern wurde von einem Kollektiv kreiert, bestehend aus Simone Müller, Jana Kutschera, Kay Palma und mir Luan Palma. Im Folgenden werde ich vor allem auf Arbeitsschritte eingehen, welche ich realisiert habe. Dies ist einer von mehreren Beiträgen zu diesem Projekt.

In diesem Beitrag möchte ich auf die Arbeiten eingehen, die ich im Nachgang der Underground Fashion Show realisiert habe. Anfangen möchte ich mit dem Fotoshooting. Ungefähr twei Wochen nach dem Event haben wir ein Fotoshooting organisiert, um die Show Samples angemessen abzulichten. In der Vorbereitung dazu habe ich in der Konzeption die Creative Direction übernommen, die gesamte Technik ausgeliehen und mitgeholfen, das Ganze zu organisieren. Das Shooting fand an einem Samstag statt. Das ganze Kreations-Kollektiv und fast alle Models, die für @aerabaern an der Underground Fashion Show gelaufen sind, nahmen sich die Zeit und kamen.

Angefangen haben wir in der Wohnung von Lea in der Länggasse, der Hauptfotografin an diesem Tag. Dort haben wir Studio-Fotos gemacht vor einem weissen Fotohintergrund. Beim Indoor-Shooting war ich zuständig für die Belichtung und die Bewertung der Fotos auf dem angeschlossenen Laptop. Nebenher habe ich in der Küche Punsch gekocht für den zweiten Teil des Shootings. Hier einige Bilder aus dem Indoor-Shooting.

Für den zweiten Teil des Shootings verliessen wir die warme Wohnung und gingen raus in die Kälte. Auf der Sportanlage im Neufeld haben wir die Models in den Outfits in Szene gesetzt. Neben der Location haben wir dazu auch diverse Utensilien organisiert aus der Welt des Fussballs. So habe ich beispielsweise orange Rauchpetarden gekauft.

Den mit der Kamera verbundenen Laptop haben wir nun auf ein Notenpult gestellt, um weiterhin die Fotos beurteilen zu können. Das Catering und die von mir organisierten zusätzlichen Jacken haben sicherlich dazu beigetragen, dass die Kälte ertragbar war. Wichtig war auch, genügend Licht und Akkus dabeizuhaben, da es früh eingedunkelt hat. Als das letzte Foto aufgenommen wurde, haben wir die Technik zurückgebracht und sind gemeinsam Abendessen gegangen. Hier noch einige analoge BTS-Fotos vom Shooting-Tag.

In der folgenden Zeit habe ich die Bilder in Lightroom und Photoshop bearbeitet, eine Caption verfasst und auf dem Instagram-Kanal von @aerabaern veröffentlicht. Folge diesem Link für die Outdoor-Fotos.

Auf diesem Kanal folgt in der nächsten Zeit auch ein BTS-Video zum Shooting.

(mou)

Prozess

Technik Setup
Die nötige Technik habe ich aus der Ausleihe am Holzikofenweg ausgeliehen. Dabei handelte es sich in erster Linie um Licht und die Sony ZV1 um das Shooting zu dokumentieren. Im Anbetracht des frühen Eindunkelns habe ich bewusst sehr viel Licht organsiert. Rückblickend mussten wir alle Leuchtelemente einsetzen, welche ich ausgeliehen habe. Das Indoor-Shooting habe ich mit dem Available Light und zwei zusätzlichen Studiolichtern ausgeleuchtet. Alle Anwesenden waren am Transport zur Sportanlage und zurück beteiligt. Auch dieses Mal konnte ich alle ohne Defekte in der Ausleihe zurückbringen.

Shooting
Meine Rolle im Shooting habe ich oben bereits ausführlich beschrieben. Rückblickend haben wir beim Outdoor Shooting zu viel Zeit für Fotos aufgewendet auf denen alle Models zu sehen sind. Für das Projekt und den späteren Upload sind die Fotos mit einzelnen Models sinnvoller.

Lightroom und Lightroom Classics
Bei der Auswahl und Bearbeitung der Fotos habe ich zum ersten Mal dir Programme Lightroom und Lightroom Classics verwendet. Zuerst habe ich alle Fotos durchgeschaut und mit Sternen bewertet. Anschliessend habe ich die Fotos mit guter Bewertung Post Weise korrigiert und gegradet. Aufgrund der fehlenden Erfahrung fand ich die Bearbeitung der Fotos sehr anspruchsvoll. Ich hatte anfangs Mühe mir vorzustellen welcher Regler, was ändern würde. Daher habe ich für jeden Post sicherlich 2 Stunden mit der Bildbearbeitung verbracht. In dieser Zeit habe ich jedoch auch sehr viel über diese beiden Programme gelernt und die Bildbearbeitung im Allgemeinen. Ich denke ich werde in Zukunft meinen Workflow diesbezüglich noch optimieren.

Zweites Shooting
Leider gingen beim ersten Shooting einige Kleidungstücke vergessen. Daher bin ich über Weihnachten noch einmal mit meinem Bruder als Model an den Holzikofenweg. Dort haben wir die Papierrolle runtergelassen, das Licht eingestellt und die vergessenen Samples abgelichtet. Dieses Mal war ich an der Kamera. Da ich die Kamera nicht kannte fotografierte ich im Log Modus. Daher musste ich in der Nachbearbeitung zuerst herausfinden, wie ich den richtigen LUT ins Camera Raw Editor reinladen kann, um wieder ein Satteres Bild zu erhalten. Durch diesen Fehler habe ich zwar einiges gelernt, aber ich denke es ist nicht sinnvoll mit einer so guten Kamera im Log Modus zu fotografieren. Auch habe ich gemerkt das es sinnvoller ist direkt mit den dynamischen Posen anzufangen und erst am Ende die statischen zu fotografieren.

Instagram
Zu den bearbeiteten Fotos des Shootings habe ich 6 Instagram Feed Beiträge gemacht mit insgesamt 43 Fotos. Dazu habe ich jeweils eine Caption geschrieben, im für die Kollektion entwickelten Wording und Credits an alle Beteiligten Personen. Zusätzlich entstanden aus den Fotos mehrere Storys mit Infos zum Release der Kollektion.

Selbstkritik:

Gut:
Atmosphäre, während Shooting
Die Atmosphäre während dem ganzen Tag war sehr gut. Es war gut konnten wir drinnen beginne, so hatten wir bereits einige Zeit um das Eis zu brechen bevor es raus in die Kälte ging. Die warme Atmosphäre wurde spätestens ersichtlich als alle Teilnehmenden sich spontan entschlossen gemeinsam Abendessen zu gehen. Rückblickend ist die gute Atmosphäre sicherlich auch in den Bildern ersichtlich.

Timing
Als die Models ankamen, war alle aufgebaut und wir konnten mit dem Shooting beginnen. Wir sind genau in der Zeit fertig geworden die wir den Models angegeben haben

Spannende Inszenierungen
Beim Outdoor Shooting ist es uns gelungen die Models und die Outfits auf verschieden Art und Weisen in Szene zu setzen.

weniger gut:
zu viel Zeit für Team Fotos
Es hat sich herausgestellt, dass die Fotos der Einzelnen Outfits sich besser eignen für die Verwertung auf Instagram

einige Samples vergessen
Beim ersten Shootings haben wir einige Samples vergessen abzulichten. Wahrscheinlich könnte eine Shooting Liste oder ähnliches bei einem nächsten Mal verhindert werden.

Fotografieren im Log
Das Fotografieren im Log beim 2. Shooting hat die Nachbearbeitung unnötig komplex gemacht.

Erkenntnisse:

  • Lightroom lädt alle Bilder in eine Cloud
  • Bei Lightroom Classic ist es möglich einen zweiten Monitor zu verwenden
  • Über Bridge können mehrere Bilder gleichzeitig im Camera Raw Editor geöffnet werden
  • Eine gute Atmosphäre beim Shooting sorgt für gute Bilder

Um mehr über @aerabaern und meine tragende Rolle innerhalb des Projektes zu erfahren empfehle ich folgendes Video:
portræt – Eindrücke zum Verarbeiten