Eventkalender ohne Plugins

Hast du auch keinen Bock, duzende Plugins zu installieren, um deine Ideen in WordPress umzusetzen? Genau an dem Punkt war ich Anfang dieses Jahres, als die Kulturkirche4656 auf mich zugekommen ist, um ihre Webseite aufzufrischen. Hier die Lösung dieses doch recht existenziellen Problems.
Bevor ich mit der Anleitung beginne, möchte ich mir die Zeit nehmen, das Kulturlokal kurz vorzustellen. Die Kulturkirche4656 (neu Kultur4656) steht in Starrkirch-Wil und ist eine umfunktionierte Kirche aus dem elften Jahrhundert. Seit 2021 wird sie als Kulturort verwendet.
Als Kulturlokal möchten sie auch gerne einigermassen ansprechend im Internet auftreten. Daher hat mich der Verein Kultur4656 im Januar angefragt, ob ich ihnen eine neue Webseite designen könnte. Daraufhin habe ich mit Skizzen und Prototypen angefangen. In einer weiterführenden Sitzung teilten sie mir mit, dass ihnen die technische Umsetzung am wichtigsten ist und sie wenig Wert auf Ästhetik legen.
Anleitung
Da niemand im Verein einen Hintergrund im Webdesign oder ähnlichem hat, musste ich die Eventseite mit dem anstehenden Programm möglichst einfach lösen. Gewünscht wurde es mit den Beiträgen in WordPress umzusetzen. In WordPress gibt es jedoch nur die Möglichkeit die Beiträge in die Vergangenheit anzusetzen. Wenn man diese in die Zukunft datieren möchte, werden sie lediglich geplant und sie können nicht öffentlich gesehen werden. Also müssen wir zuerst die Metadaten mit den…
Individuellen Feldern
…erweitern.

Nach dem Neuladen der Seite finden wird die erweiterten Felder unten auf der Beitragsseite:

Code
Diese können wir jetzt bei allen vorhandenen Beiträgen ergänzen. Danach können wir den Code in dem functions.php des Child-Themes anpassen (geht auch im Parent-Theme, wird aber nach Update weg sein). Falls du noch keines erstellt hast, kann ich dir das Plugin «Child Theme Configurator» empfehlen. Im Child-Theme fügen wir folgenden Code hinzu:

Blog anpassen
Damit wir diese Information auch in unserem Blog sehen, bearbeiten wir das Blog-Template. Dort öffnen wir den Code Editor und suchen den Ort an dem wir die Information einfügen möchten. Dies wird oft nach «wp:post-title» sein.

Jetzt sollte das, was du bei im Individuellen Feld hineingeschrieben hast, auch im Blog angezeigt werden.
Weitere Arbeiten
Bevor ich überhaupt diese Lösung implementieren konnte, wurde mir leider das Projekt abgesagt. Um dann selber noch etwas mehr zu lernen, versuchte ich mich noch daran ein Query zu machen, um die Beiträge nach Datum zu sortieren. Das wollte ich mit einem zusätzlichen individuellen Feld lösen. Dazu habe ich einen php-Code geschrieben:

Dieser funktioniert auch nach zig Iterationen nicht.
Die erste Version der Webseite findet ihr auf https://kulturkirche.kreativschmidt.ch/
(abb)
Kommunikation
Gerade in diesem Projekt war die Kommunikation mit dem Kunden jeweils ein schwieriges Unterfangen. Da ich nur sporadisch mit dem Verein kontakt hatte und dieser sich gerade in diesem Zeitraum neu strukturierte, weshalb sich die Vorstellungen immer wieder geändert haben. Was kommuniziert wurde war:
– Eine schönere Oberfläche
– Die Beiträge/Events sollten möglichst einfach sein, da nicht grosses Technik Know-How vorhanden ist
– Prio zuest Startseite und Programm machen, danach ein Kontaktformular
Was diese Punkte angeht, bin ich zufrieden mit meiner Arbeit. Gerade was das Design und im Umkehrschluss das Design angeht, hat sich oft die Meinung geändert (siehe Figma-Prototyp vom Menu und jetziges Design). Zuletzt war das Credo eine simple funktionierende Webseite zu haben. Ich denke das konnte ich mit der reduzierten Farbpalette und dem vielen Whitespace erreichen.
Beiträge
Die Lösung über die individuellen Felder funktioniert soweit ganz ok. Was unbedingt sein sollte für eine professionellere Webseite ist die automatische Sortierung nach Datum. Stand jetzt müsste man schauen, dass die Beiträge mit den zukünftigen Events genau in der richtigen Reihenfolge publiziert werden wie sie auch stattfinden. Da die Kulturkirche nicht so viele Projekte im voraus plant würde das vermutlich auch in näherer Zukunft noch gehen, jedoch wäre ein Automatismus deutlich eleganter.
Technische Umsetzung
Bis ich zur jetzigen relativ simplen Lösung gekommen bin, habe ich viel ausprobiert: mit verschiedenen Plugins, direkt über FTP, Shortcodes, Code-Snippets, php-Code direkt auf der Seite und im Theme selber. Ich konnte dadurch viel über WordPress und wie die verschiedenen Plugins damit interagieren dazulernen.