Sagen Sarganserland

Dreï Joggi uf Ruuchegg



Dialekt

Of dr Underä Alp Ruuchegg hind synerzyt dreï Joggi gsinnet. Dr äi isch nämis ä Jokob Rutzer und dr ander ä Jokob Schmuu gsii. Diä zwii Nimä und d Jourzaal sibähähähundertachtäsibezg hät män albigs na chünnä lääsä, oferä bluetigä Taafelä z Ruuchegg. Vum drittä Namä wäiss mä nüt meï. Item, denä dreï nütnutzigä Joggi isch nüt Gschyders z Sinn chuu, as usemä Totz na ä viertä Joggi z schnätzlä. Wen ä Chind hinds nä an Tisch gnuu und em än Ässmuttäli mit Mues häärigstellt. «Joggäli iss nämis... sa würsch nämis!» hind si zuen em gsäit. Duä hät där hölzi Joggi zmoul aafangä schläggä und trüä. Und wos duä of ä Herbscht hääri ggangä isch, und mä aagfangä hät uufzruumä, säit dr hölzi Joggi zmoul, är müüg dinn nid älläi sy dä Winter, nu ass sis wüssen. Winn si sus nid äis wärdä söten underänander, welä ass well beïn em blybä, chünnen si jo ds Lous züchä. Aber äinä vu nä müess beïn em blybä. Är blybi nid älläi. Ds Lous heï dinn dr Sinn troffä. Mä seï vu Alp gfaarä. Und wo män am anderä Taag ga luegä seï, seï där Sinn asä uusgschundä und z underobsi an dä Welwilattä joub ghanget.

Deutsch

Auf der Unteren Alp Ruhegg haben seinerzeit drei Joggi gehirtet. Der eine ist ein Jokob Rutzer und der andere ein Jokob Schmuu gewesen. Diese zwei Namen und die Jahreszahl siebzehnhundertachtundsiebzig (1778) hat man früher noch lesen können, auf einer blutigen Tafel zu Ruhegg. Vom dritten Namen weiss man ncihts mehr. Item, diesen drei nichtsnutzigen Joggi ist nichts Gescheiteres in den Sinn gekommen, als aus einem Stück Holz noch einen vierten Joggi zu schnitzen. Wie ein Kind haben sie ihn an den Tisch genommen und ihm ein Essgeschirr mit Mus aufgestellt. «Joggäli iss etwas... so wirst du etwas!» haben sie zu ihm gesagt. Da hat der hölzerne Joggi auf einmal zu schlecken und zu wachsen angefangen. Und als es dann auf den Herbst hin gegangen ist, und man angefangen hat aufzuräumen, sagt der hölzerne Joggi auf einmal, er möge dann nicht alleine sein im Winter, nur dass sie es wüssten. Wenn sie sonst nicht einig werden sollten untereinander, welcher bei ihm bleiben wolle, könnten sie ja das Los ziehen. Aber einer von ihnen müsse bei ihm bleiben. Er bleibe nicht allein. Das Los habe dann den Senn getroffen. Man sei von Alp gefahren. Und als man am anderen Tag nachschauen gegangen sei, sei der Senn geschunden und kopfüber an den Gebsenlatten gehangen.