YouTube Shorts aus Unterwasser-Footage

Kurze Videoformate wie Tiktoks, Reels oder auch Shorts treffen den Nerv der Zeit. In einer Gesellschaft, in der man um die Aufmerksamkeit der Rezipient:innen kämpfen muss, halten Kurzformate wie YouTube Shorts die Menschen noch bei der Stange. Aber lange nicht jedes Kurzformat ist interessant geschnitten. In diesem Beitrag habe ich meine Fähigkeiten im Schneiden von Kurzformat-Videos unter Beweis gestellt.

Das verwendete Filmmaterial habe ich diesen Sommer in den Tauchferien auf den Malediven aufgenommen. Dabei habe ich die GoPro Hero 10 Black mit einem Floating Hand Grip verwendet. Da ich die Kamera nicht bei jedem Tauchgang dabei hatte, verfügte ich am Ende der Ferien „nur“ über etwas mehr als 90 Videos. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass ich letztendlich Shorts aus dem Material erstellen würde, weshalb ich hauptsächlich im Querformat gefilmt habe. Einige Aufnahmen habe ich jedoch im Hochformat erstellt, und diese konnte ich dann in der Postproduktion verwenden.

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Dieses erste Short ist kurz nach den Ferien entstanden und wurde ohne Musik geschnitten (= nicht auf Rhythmus geachtet)
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Zweites Kurzvideo, Schnittorientierung anhand Musikrhythmus
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Drittes Kurzvideo, Schnittorientierung anhand Musikrhythmus

Meine Learnings

  • Produktion: Es ist wichtig, sich auch bei Ferienaufnahmen im Voraus darüber im Klaren zu sein, in welchem Format die Postproduktion erfolgen soll. Dies verhindert, dass grossartige Aufnahmen im Nachhinein nicht oder nur schwer verwendet werden können, weil sie im falschen Format aufgenommen wurden.
  • Postproduktion: Es ist ratsam, im Vorfeld zu überlegen, welche Musik für das Video verwendet werden soll, welches Gefühl vermittelt werden soll und im entsprechenden Rhythmus zu schneiden. Für mich persönlich harmonieren House- und Dance-Beats am besten mit „sphärischen Unterwasseraufnahmen“.
  • Postproduktion: Um den perfekten Schnitt entsprechend dem Musikrhythmus zu erreichen, orientiert man sich am besten an der visuellen Audiospur und an der eigenen Wahrnehmung (Gehör).
  • Postproduktion: „Kill your darlings“: Zu lange Einstellungen rauben dem Video die Dynamik und das Flair. Schnell geschnittene Videos sind viel spannender anzusehen.
  • Upload auf YouTube: Ich konnte die Videos nur über das Handy hochladen, um die Musik von YouTube zu verwenden. Um das Video mit der Musik zu synchronisieren, habe ich die Musik auch aus Premiere Pro im Video exportiert und konnte so beide Tonspuren übereinanderlegen. Dieser Prozess ist jedoch eher anspruchsvoll und erfordert Geduld, da man dies auf dem Handy mit den Fingern durchführt und nicht sehr präzise arbeiten kann. Sobald beide Töne manuell synchronisiert sind, kann man den Videoton deaktivieren und das Video speichern.

(bas)

Preproduction
Wie bereits im Beitrag erwähnt, habe ich im Vorfeld nur wenig über das Projekt nachgedacht. Ich wusste zwar, dass ich das Footage für ein audiovisuelles Digezz-Projekt verwenden würde, aber in welcher Form dies geschehen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Das Handling der GoPro unter Wasser hatte ich bereits im letzten Jahr geübt, was mir einen entspannten Start in die Tauchferien ermöglichte.

Production
Wir tauchten an acht Tagen fast immer zweimal. Die GoPro hatte ich jedoch nur vereinzelt dabei, da wir oft starke Strömung hatten und ich meine Hände für die Befestigung des Riffhakens benötigte. Die GoPro sollte nicht im Sand herumgezogen werden. Wie ich bereits aus dem letztjährigen Projekt gelernt hatte, filmte ich auch dieses Mal im automatischen Modus. Der größte Unterschied zwischen der GoPro 7 und der Nummer 10 war nicht nur die Qualität der Bilder, sondern auch der verbesserte Stabilisator.

Postproduction

Schnitt
Der Schnitt war, wie bei allen meinen Videoprojekten, ein umfangreicher Iterationsprozess. Zunächst habe ich mir alle Aufnahmen angesehen, die unbrauchbar waren, direkt verworfen und die guten Aufnahmen so benannt, dass ich sie über die Suchleiste finden konnte. Während des Sichtens des Materials fiel mir auf, dass ich ziemlich viele gute Aufnahmen im Hochformat gemacht hatte. Daher entschloss ich mich, ein Hochkantvideo zu erstellen. Da ich jedoch ein Highlight-Video erstellen wollte, schnitt ich dennoch einige Querformat-Aufnahmen zurecht und implementierte sie im Video. Nach dem Abschluss dieses Videos verging einige Zeit, bis ich mich dazu entschloss, zwei weitere Kurzvideos zu erstellen und diese anschließend auf YouTube zu veröffentlichen. So ordnete ich alle Hochkantaufnahmen in einer neuen Sequenz an und teilte sie für zwei Videos auf. Zu Beginn ließ ich die Einstellungen zu lange laufen, und die Videos gestalteten sich etwas langweilig. Als ich dann mit der Musik (siehe Abschnitt Audio) von YouTube arbeitete, orientierte ich mich für den Schnitt am Rhythmus der Musik, was den Gesamteindruck des Videos deutlich aufwertete.

Audio
Als für mich klar war, dass ich Kurzvideos für YouTube schneiden würde und ich die Feature-Option auf YouTube entdeckt hatte, wusste ich, dass ich Originalmusik von YouTube verwenden würde. So konnte ich mir die Suche nach Royalty-Free-Musik sparen, und YouTube würde mein Video garantiert nicht wegen Urheberrechtsansprüchen beanspruchen. Daher suchte ich nach Musik, die für mich das gewünschte Gefühl des Videos vermittelte. Ich lud die Musik über eine Drittseite als MP3-Datei herunter und zog sie in Premiere Pro, um mit dem finalen Schnitt zu beginnen.

Color Correction
Nach Abschluss des Schnitts beschäftigte ich mich mit der Farbkorrektur. Aufgrund meiner Erfahrungen aus dem letzten Jahr wusste ich, welche Parameter ich anpassen musste, und begann, an der Farbgebung zu arbeiten.

Export & Upload auf YouTube
Als ich den Zusammenschnitt das erste Mal nach der finalen Farbkorrektur exportierte, war das Video sehr verpixelt. Zuerst dachte ich, dass es an der zu starken Farbkorrektur lag, stellte dann aber mit Hilfe eines Klassenkameraden fest, dass die MBit/s-Einstellungen in den Exporteinstellungen zu niedrig waren und es daher zu einer Kompression des Filmmaterials kam. Als ich die MBit/s von 10 auf 50 erhöhte, exportierten sich die Videos einwandfrei, jedoch natürlich deutlich langsamer.

Den Upload auf YouTube musste ich über mein Handy durchführen. Warum? Weil es anders einfach nicht ging. Die Option, Musik für ein Short zu featuren, gibt es nur auf dem Handy. Wie im Beitrag bereits beschrieben, war die Synchronisation des Videos und des Originalsongs eine Fingerspitzenarbeit, aber es hat sich, wie ich finde, gelohnt!