Wer das Menü nicht ehrt, ist die Navigation nicht Wert – Einfluss der Ästhetik auf das Navigationssystem von Schweizer Informationswebsiten.

In meiner Bachelorarbeit untersuchte ich, welchen Einfluss die Ästhetik auf die Wahrnehmung von Navigationssystemen auf Schweizer Informationswebsites hat. Ausgangspunkt war die Frage, wie Gestaltung und Nutzerfreundlichkeit zusammenspielen und inwiefern visuell ansprechende Navigationen auch funktional überzeugen oder eben nicht.

Die Forschungsfrage lautete: Welchen Einfluss hat Ästhetik auf die eigene Wahrnehmung von Navigationssystemen auf Schweizer Informationswebsites? Um diese Frage differenziert zu beantworten, verfolgte ich ein zweistufiges methodisches Vorgehen. Zuerst analysierte ich qualitativ 50 Schweizer Informationswebsites im Hinblick auf Navigation, Aufbau und visuelle Gestaltung. Darauf aufbauend konzipierte ich ein empirisches Usability-Testdesign mit drei Versionen einer Website, darunter eine Best-Practice-Variante, eine ästhetisch überladene und eine gezielt schwach designte Variante.

Im anschliessenden A/B-Testing wurde das Verhalten von Nutzer:innen beobachtet, während sie bestimmte Aufgaben lösen mussten. Dabei wurden sowohl objektive Metriken (z. B. Klickpfade, Verweildauer, Abbruchverhalten) als auch subjektive Bewertungen (z. B. Ästhetik, Verständlichkeit) erfasst.

Lehrprojekt

Im Zentrum meines Lehrprojekts stand die Überarbeitung der Navigation von drei realen Informationswebseiten. Ziel war es, bestehende Mängel zu identifizieren und die Nutzerführung praxisnah zu verbessern. Ausgangspunkt war eine eigene heuristische Evaluation der bestehenden Seiten. Die dabei festgestellten Schwächen in Struktur, Übersichtlichkeit und Nutzerführung bildeten die Basis für den weiteren Prozess. Um die Bedürfnisse der Zielgruppen zu verstehen, erstellte ich Personas, Empathy Maps und User Journeys. Diese Ergebnisse flossen direkt in ein Card-Sorting mit realen Proband:innen ein, die gemeinsam ein neues Navigationskonzept erarbeiteten.

Diese Menüs wurde in einem Lo- und HiFi-Mockup umgesetzt, mit Testpersonen getestet und in einem klickbaren Prototyp kodiert. Das finale Ergebnis: Drei komplett neu gestaltete Webseiten, die klar strukturiert, benutzerfreundlich und auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt sind.

Das Lehrprojekt dokumentiert den gesamten Prozess, von der Analyse bis zum Prototyp, Schritt für Schritt auf einer eigenen Website.

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