Warteschleife – ein audiovisuelles Spoken Word

Wir alle verbringen studien- und coronabedingt viel Zeit zuhause und starren stundenlang in einen Bildschirm – den Tag durch in denjenigen vom Laptop oder vom Handy und am Abend gönnen wir uns noch einige Folgen unserer Lieblingsserie auf dem Fernseher. Auch mir geht es so. 

Diese Gegebenheit hat mich dazu gebracht, innerhalb des Moduls Schreiben und Sprechen ein Spoken Word zu schreiben, welches dazu motivieren soll, sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen und all das zu machen, was einen wirklich erfüllt. Damit es nicht beim reinen Text bleibt, habe ich diesen für Digezz vor laufender Kamera vorgesprochen und ihn mit eigens gespielter Klaviermusik und Naturaufnahmen unterlegt. Das Ergebnis kannst du dir in nachfolgendem Video anschauen. Vielleicht hilft es auch dir, deinen Hintern von der Couch zu bekommen und richtig in dein Leben zu starten. 

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(ash)

Idee

Mir war schnell klar, dass ich im ersten Digezz-Semester ein Projekt auf die Beine stellen möchte, bei dem ich möglichst viele verschiedene Aspekte des Moduls Audiovisuelles Erzählen miteinbringen kann. Denn wir haben im ersten Semester so einiges in der Theorie gelernt, in der Praxis umsetzen konnte ich aber noch längst nicht alles. Als ich für das Modul Schreiben und Sprechen ein Spoken Word schrieb, fiel der Entscheid, dieses für Digezz visuell und auditiv untermalen zu wollen, relativ schnell. So entschloss ich, mich beim Vortragen des Spoken Word aufzunehmen, ein dazu passendes Klavierstück zu lernen und dieses ebenfalls zu filmen, sowie Naturaufnahmen zu machen, welche das Video vervollständigen.

Text

Da das Spoken Word im Rahmen eines anderen Moduls entstand, werde ich hier nicht gross auf den Schreibprozess eingehen. Kurz und knackig kann ich aber sagen: Es wäre schön gewesen, wenn ich damit etwas schneller fertig gewesen wäre, damit ich früher mit der Video- und Audioproduktion hätte starten können. Reime zu finden, die noch einigermassen Sinn ergeben, ist aber gar nicht so einfach, weshalb sich der Schreibprozess etwas verzögert hat.

Aufnahme des Spoken Words

Vorgetragen und aufgenommen habe ich den Text im Studio im Medienhaus. Einerseits hat sich die Location gut angeboten, andererseits wollte ich aber auch einfach mal das Studio besser kennenlernen, da ich dieses zuvor noch nie benutzt habe. Für allfällige, künftige Projekte weiss ich nun, was alles darin machbar ist.

Den ganzen Tag unterstützt hat mich Anna Schmidhauser. Da wir schon zu zweit immer wieder mal etwas verzweifelt sind, wäre ich allein ziemlich aufgeschmissen gewesen. Wir haben den ganzen Tag verwendet, um das Spoken Word immer wieder aus verschiedenen Perspektiven aufzunehmen. Gearbeitet haben wir mit zwei Canon Eos 60D Kameras sowie mit verschiedenem weiterem Equipment. Von den vielen Aufnahmen sind schlussendlich leider nur zwei im fertigen Video gelandet – ein Punkt, auf den ich später nochmals näher eingehen werde.

Aufnahme des Klavierstücks

Ursprünglich wollte ich auf dem Klavier etwas improvisieren, ich habe mich dann aber dazu entschieden, auf ein bereits komponiertes Klavierstück zurückzugreifen, dieses zu üben und es selbst aufzunehmen. Die Komposition namens «Life» ist vom Künstler «Dyathon» und hat zeitlich perfekte zur Länge meines Spoken Words gepasst. Da meine Eltern zwar ein Klavier zuhause haben, dieses aber leicht verstimmt und die Akustik im Raum eher schlecht ist, habe ich die Komposition auf einem Flügel im Reformierten Kirchgemeindehaus in Baden aufgenommen. Ein riesen Learning, welches ich aus dieser Aktion ziehe, ist, genug früh zuhause zu kontrollieren, dass man das gesamte benötigte Equipment ausgeliehen hat. Die Tatsache, dass ich das nicht getan habe, hat dazu geführt, dass von den zwei Stunden, die ich zur Verfügung hatte, eine Stunde drauf ging, um irgendwo ein XLR-Kabel aufzutreiben, um das Mikrofon mit der Kamera verbinden zu können. Und nun das beste zum Schluss: Die Technik hat es so schlecht mit mir gemeint, dass es schlussendlich der Ton doch nur über das Kameramik aufgenommen hat – wieso genau weiss ich immer noch nicht.

Naturaufnahmen

Die Idee, das Video mit Naturaufnahmen abzurunden, stellte sich für mich schlussendlich nur als eine bedingt gute Idee hereaus. Die meisten Aufnahmen entstanden ziemlich spontan beim Wandern oder einem Spaziergang im Wald. In der Post Production merkte ich dann aber relativ schnell, dass diese Aufnahmen in vielen Hinsichten gar nicht zum anderen gedrehten Material passen. Auch hier hat sich mir einmal mehr gezeigt, dass ich mir im Vorherein mehr Gedanken und spezifische Pläne machen muss, anstatt immer einfach nur draufloszulegen.

Post Production

In der Post Production habe ich mich so einige Male über Dinge aufgeregt, auf die ich bei der Produktion nicht so viel Wert gelegt habe. So haben zum Beispiel die Aufnahmen aus dem Sudio einen sehr hohen Rauschanteil, obwohl wir mit lichtstarken Objektiven gearbeitet haben. Allerdings hielten wir die Beleuchtung ziemlich gering, da dies die Stimmung war, die ich im Bild rüberbringen wollte. Viel gescheiter wäre es aber gewesen, dieses eher dunklere Bild im Color Grading herzustellen, denn das Rauschen habe ich nicht mehr gescheit weggebracht. Auch die viele verschiedenen Perspektiven, welche wir aufgenommen haben, hätten wir uns sparen können. Im Schnitt habe ich gemerkt, dass diese einfach nicht zum Videostil passen, weshalb ich nur auf zwei verschiedene Aufnahmen zurückgriff.

Fazit

Aus der bisherigen Kritik ist herauszuhören, dass ich selbst nur mässig zufrieden mit meinem Endprodukt bin. Vor allem über die Qualität einiger Aufnahmen bin ich nicht glücklich. Trotzdem bin ich froh, dass ich mich dieser Herausforderung gestellt habe – ich konnte einige Learnings daraus ziehen und weiss nun, was ich nächstes Mal definitiv anders machen werde. Was sich mir aber am meisten verinnerlicht hat, ist: Eine gute Planung und Vorbereitung ist die halbe Miete!