Vintage ist das neue Radio

Ein Radiostudio ausgestattet mit Mikrofon, analogem Fader, einem Fluxkompensator und im Handumdrehen wird auch dein Radio zur Zeitmaschine. Zumindest bei der neuen Show, den Radio Calanda Vintage Vibes mit Lars Hanselmann.

«Gits im 5. Semester nach de 80er-Show e 90er-Show?», wurde ich nur zu oft gefragt und die Frage wurde immer mit «NEIN!» beantwortet. Dass es jedoch mit dem Radiomachen auch im 5. Semester weiter ging, liegt an einer Faszination, welche erst seit Digezz entstanden ist. Die Radio Calanda 80’er Show war ein Pilotprojekt, woraus die Betaversion, die Radio Calanda Vintage Vibes entstanden sind. Um ein grösseres Spektrum an Musik und Genres zu zeigen, aber damit meine Leidenschaft zu den 80’s jedoch nicht zu kurz kommt, entstand das neue Format. 

Das Motto der neuen Sendung ist «ds Best vo vorgest». Einige Vorschläge standen zu Beginn des Projektes im Raum. Eines war jedoch klar: KEINE RETRO VIBES! Gemäss der Begriffserklärung steht das Wort Vintage für alt(modisch) oder klassisch. Retro hingegen bedeutet, dass ein Produkt in der Jetztzeit erstellt wird, jedoch in altem Look daherkommt. Da auf dem Sender jedoch wirklich echt alte Lieder gespielt werden, zum Teil aus den 50’s, macht Vintage schon sinn. Alles vor dem Jahr 2000 war erlaubt. Somit durfte ich auch weiterhin meine 80’s spielen. Dieser Beitrag ist übrigens in der Ich-Form geschrieben, weil es sich leider nicht ergeben hat, eine:n Co-Moderator:in für das Projekt zu gewinnen. Schon vor dem Semester habe ich über die hier publizierte Plattform Disharzz nach einer 2. Stimme gesucht – vergebens. Nichts desto trotz wurden Themensendungen erstellt «mitm Best vo vorgest». Mit einer Länge von zwei Stunden sind die Radio Calanda Vintage Vibes länger als der Vorgänger. 

1. Sendung: Eröffnungsparty

Mit schnellen Beats aus den 90’s aber auch Disco aus den 70’er wurde die neue Sendung eingeleutet.

2. Sendung: Halloween Special

Im Ersten Teil gibt’s schaurig lustige Lieder, mit heiteren Texten zur Gruselnacht Halloween. Mit dem 2. Teil konnte Radio Calanda eine Premiere feiern. Harte Gitarren Riffs und lautes Schlagzeug, bis hin zu Heavy Metal Gesang sorgen für eine höllisch düstere Stimmung.

3. Sendung: Hitparade

Lieder aus der Schweizer Single-Hit-Parade in zwei Durchgängen. Zuerst die Bronze und Silber Gewinner Songs zwischen 1970 und 1999, denn der zweite Durchgang ist für alle Erstplatzierten reserviert.

4. Sendung: Rock

Wie ist Rock entstanden und wie hat er sich weiterentwickelt? Was heisst eigentlich Rock? Alle diese Fragen werden in dieser Sendung beantwortet, untermalt mit dem Besten, was das Genre zu bieten hat.

5. Sendung: Boy- / Girlgroups

90er Kinder werden hier glücklich. Altbekannte Klänge von bekannten, aber auch unbekannten Boy und Girlgroups. Achtung: Es sind sogar Schweizer dabei!

6. Sendung: Musigg vor 2000

Ein Mix aus unterschiedlichsten Epochen und Genres, welcher schon fast verboten gehört. 40% 90s, 30% 80’s, 15% 70’s, 10% 60’s, 5% 50’s. 

7. Sendung: Eighties only

Synthesizer und Co. laufen heiss! Das Beste, was es aus dieser schrillen Zeit gibt, direkt in dein Ohr. Wer braucht schon Stranger Things?

8. Sendung: Sounds vo vorgester

Wie praktisch, dass Radio auditiv ist. Musik kommt nicht zu kurz, im Vordergrund stehen jedoch Klänge aus vergangenen Zeiten. 

9. Sendung: Weihnachtssendung

Ho Ho Ho, Merry Christmas! Ausschliesslich Weihnachtslieder vor dem Jahr 2000 werden hier gespielt. Ja, Last Christmas ist auch dabei.

10. Sendung: Abschlusssendung

Keine Zeit für Tränen, es wird getanzt! Mit Eurodance verabschiedet sich die allerletzte Folge Vintage Vibes auf Radio Calanda von den Zuhörer:innen. 

Verschollene Folge

Ist es möglich? Kann es sein? anaLOGO hat die verschollene 13. Sendung von der Radio Calanda 80’er Show gefunden! Im Kassettenformat von 90 Minuten gibt es eine brandneue alte Sendung. 

Nach wie vor stehen die Sendungen allen zur Verfügung, die nicht bei der Ausstrahlung auf Radio Calanda dabei sein konnten. Da die Radio Calanda Vintage Vibes jedoch moderner sind, gibt es diese im CD-Format im Eingangsbereich des Medienhauses. Als letztes Digezz von mir wird dieses Projekt nicht fortgeführt. Den passenden Abgang könnt ihr hier bestaunen:

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(mst)

Idee

Schon gegen Ende der Radio Calanda 80’er Show Ära wusste ich, dass ich noch einmal so eine Arbeit bei Digezz machen möchte. Trotzdem war vieles nochmals neu.

Umsetzung

Da ich das Modul Digezz doppelt belegen musste, brauchte ich auch mehr Content. Die alten Sendungen waren 90 Minuten lang, die Vintage Vibes sind jetzt 2 Stunden. Kenntnisse aus dem Modul Make It Sound haben mir geholfen, ein Intro für die Sendung zu machen. Im Radio Studio in Chur gab es über den Sommer neues Equipment. Ein Rodecaster Pro II. Schon nach kürzester Zeit habe ich mich so in dieses Gerät verliebt, dass ich selber eines kaufen musste. Ein neuer Workflow entstand: Zuerst musste ein Thema für die Sendung her. Danach gab es eine Recherche zu den geplanten Texten, Nachrichten, sowie der Musik. Da die Vintage Vibes nun auch Musik von 90’er oder zb 70’er zulassen, verliess ich meine Komfort zone und konnte passende Songs nicht mehr so einfach aus dem FF zaubern, wie im letzten Semester. Nachdem die Musikrecherche und abgeschlossen war, wurden die Texte verfasst und das Programm erstellt. Dank dem neuen Rodecaster Pro konnte ich das Gerät als Interface benutzen und habe neu direkt in Audition die Wortbeiträge aufgenommen. Anschliessend wurden die Audios mit Effekten versehen, damit sie angenehmer zu Hören sind. Die Musik wurde platziert. Spätestens Hier ist klar: Es handelt sich bei bei der Sendung um keine Live Veranstaltung. Mühevoll und mit viel Liebe zum Detail wurde jede Sendung zusammengefügt. Anschliessend wurde sie zur Überprüfung und Einplanung in den Sender an Marc Hanimann weitergereicht und bis zur Ausstrahlung mindestens 3x vorabgeprüft. Grundsätzlich war die Abmachung, dass die Sendung samstags geliefert wird. Durchschnittlich habe ich für die Erstellung einer Sendung 8 bis 10 Stunden benötigt, was leider oft dazu geführt hat, dass ich es nicht mehr am Samstag abliefern konnte.

 

Zusätzlich zu der Sendung habe ich zwei Shorts erstellt. Eines, welches mit Videoaufnahmen und Effekten versehen ist und ein animiertes. Sehr untypisch für mich habe ich es gewagt, das Handy für die Umsetzung zu benutzen, da das Video sowieso in Hochformat geplant ist. Jedoch habe ich dabei eine (mittlerweile zu teure) App verwendet. Filmic Pro wurde uns im ersten Semester gezeigt. Dazumal war es noch nach dem einmaligen Kauf gratis, nun muss man schon für einfache Funktionen ein Abo abschliessen. Ein Grund für mich, diese App zu löschen. Das zweite Short ist ein kleines Dankeschön an die Radio Calanda Crew, für das dass sie mich so unkompliziert aufgenommen haben. PS: Danke Youtube fürs Verpfuschen vom Video. Leider befindet sich in der Youtube Audiomediathek NICHT mein gewünschtes Lied von the Doors: The End.

 

Fazit

Die Neue Radiosendung hat gefestigt, was in der alten erprobt wurde. Ein Roter faden führte mit selbst erstelltem Intro, 1. Teil Themen und Musikbeiträge, Nachrichten mit News aus vergangener Zeit zur vollen Stunde und einen zweiten Teil mit Themen und Musikbeiträgen.

Um ehrlich zu sein schaue ich mit gedrückter Stimmung auf dieses Projekt zurück. Dass ich das Fach Digezz doppelt belegen musste, hat mir oft grossen Stress bereitet. Die Erstellung einer einzelnen Folge hat so dermassen viel Zeit beansprucht, dass ich an freien Tagen kaum noch Zeit für mich hatte. Gerne hätte ich die Sendung nicht wieder alleine moderiert. Erfreulich sind jedoch die Learnings, welche ich mit dem neuen Gerät Rode caster II haben durfte. Auch sehr aufmunternd waren immer wieder die lieben Kommentare von Zuhörer_Innen.

Da ich keiner Studentenschaft beigetreten bin, für harte Partynächte keine Zeit hatte oder andere Studibeschäftigungen, hatte ich ein wenig das Gefühl zu bereuen, kein «echtes» Studentenleben an der FHGR gehabt zu haben. Beim Schreiben des Beitrags hat es mich jedoch unheimlich gefreut, als ich realisiert habe, in Zukunft berichten zu können, eine eigene Sendung im Campusradio betreut zu haben.