Video für das Aufnahmeverfahren des Propädeutikums der ZHdK

Manchmal entstehen aus kleinen Ideen richtig schöne Projekte – so wie dieses hier. Eine Freundin von mir hat sich für das Propädeutikum an der ZHdK beworben und musste im Aufnahmeverfahren unter anderem ein einminütiges Video zum Thema “konsumieren – verzichten” einreichen. Obwohl ich mit eigenen Projekten fürs Studium ziemlich eingespannt war, war für mich sofort klar: Ich will ihr helfen. Hier siehst du das Ergebnis und in der Kritik unten wie es mir dabei ergangen ist:
(vha)
Spontan, aber mit Herzblut
Anfangs hatten wir nur eine grobe Idee für die Story: Ein Paket kommt an, sie freut sich über neue Schuhe, will sie in den Schrank räumen – aber der ist voll. Also fliegen die alten raus, und am Ende bestellt sie sich einfach neue. Simple, aber charmant.
Die Umsetzung passierte recht spontan. Ich habe mich um alles Technische gekümmert – Kamera, Organisation, Dreh. Gefilmt habe ich ganz bewusst freihand ohne Gimbal, weil ich einen natürlicheren Look wollte. Nur in ein paar Sequenzen habe ich im Nachhinein Stabilisierung hinzugefügt. Der Dreh lief erstaunlich reibungslos, obwohl wir nur einen halben Tag hatten.
Location, Cast und Creative Direction
Gedreht haben wir in der Wohnung einer weiteren Freundin – ein Glücksfall. Die Einrichtung war perfekt: wie aus einem Pinterest-Board, sehr chic, feminin und retro. Diese Freundin war gleichzeitig auch unsere Hauptdarstellerin – und obwohl sie null Schauspielerfahrung hatte, hat sie das super gemacht. Sie hat einfach genau das umgesetzt, was wir ihr gesagt haben.
Die Bewerberin selbst übernahm die Creative Direction: Sie achtete auf das Setting, die Stimmung und dass alles zur Idee passte. Beim Filmen und Schneiden hatte ich volle Freiheit. Nach jedem Take besprachen wir kurz das Ergebnis, dann ging’s weiter zur nächsten Szene.
Technik & Schnitt
Ich habe in 4K gefilmt, um beim Schnitt flexibel zu sein und heranzoomen zu können. Jede Szene habe ich in mehreren Einstellungsgrössen aufgenommen. Nur eine Szene – im Schrank – war leider zu dunkel, um sie zu retten. Eine andere Herausforderung: Im Schnitt merkte ich, dass viele Bewegungen etwas zu langsam waren. Deshalb habe ich fast alle Szenen leicht beschleunigt – subtil genug, dass man’s nicht merkt, aber es hilft enorm beim Flow.
Ursprünglich dachten wir, das Material würde locker unter einer Minute bleiben. Beim Schnitt wurde es dann aber doch eng. Die Reduktion auf 60 Sekunden war kniffliger als gedacht.
Fazit
Für ein Projekt, das so spontan entstanden ist, bin ich mit dem Ergebnis wirklich zufrieden. Es zeigt, wie viel möglich ist, wenn man einfach loslegt – mit klaren Rollen, guter Zusammenarbeit und einem gemeinsamen Ziel vor Augen. Natürlich gab es im Nachhinein Szenen, die man vielleicht noch besser hätte ausleuchten oder anders schneiden können. Aber genau solche Erfahrungen helfen, beim nächsten Mal noch gezielter zu arbeiten. Und dass das Video letztlich seinen Zweck erfüllt hat – meine Freundin wurde tatsächlich aufgenommen – macht mich umso glücklicher.