tripdecider – spontan planlos unterwegs

Du brauchst mal wieder einen Tapetenwechsel, hast aber keine Lust auf stundenlange Planung? Dann ist tripdecider genau das Richtige. Gib einfach deinen Startpunkt, eine ungefähre Distanz (in Kilometern oder Minuten) und die gewünschte Himmelsrichtung ein – und schon schlägt dir die App eine individuelle Route vor. Dabei geht’s nicht nur zu spannenden Städten, sondern auch an versteckte Orte und sehenswerte Zwischenstopps, die du sonst vielleicht nie entdeckt hättest. Egal ob spontaner Kurztrip oder gezieltes Wochenendabenteuer – tripdecider macht aus jeder Fahrt ein echtes Erlebnis.

Idee

Die Idee zu tripdecider entstand aus meiner eigenen Leidenschaft fürs Unterwegssein. Am liebsten spontan, ohne stundenlange Planung, einfach losfahren und schauen, was kommt. Roadtrips haben für mich immer diesen besonderen Reiz des Unbekannten: neue Orte entdecken, Umwege in Erlebnisse verwandeln. Mit tripdecider wollte ich genau dieses Gefühl in eine App packen – kombiniert mit einem Hauch Gamification, um jede Route ein bisschen wie ein Spiel wirken zu lassen: Ziel setzen, Strecke erkunden, Überraschungen mitnehmen. So wird aus dem simplen „Wohin fahren wir?“ ein kleines Abenteuer.

Technik

Die App basiert auf Nuxt.js 3 mit einem Node.js-Backend und nutzt APIs für Geocoding (Mapbox), Routenplanung (OpenRouteService) und POI-Suche (Overpass API).

Nach Eingabe von Startort, Distanz und Himmelsrichtung wird der Ort geocodiert und das Ziel anhand von Richtung und Entfernung berechnet. Falls keine passende Stadt gefunden wird, variiert das System die Distanz schrittweise (±25/50 km) und sucht erneut über GeoNames – stets im 25-km-Umkreis, sortiert nach Einwohnerzahl.

Die Route zur Zielstadt wird via OpenRouteService erstellt, inklusive Fahrzeit und Streckendaten. Für die POI-Suche wird die Route in fünf Abschnitte geteilt, pro Abschnitt werden bis zu zwei relevante Orte (z. B. Sehenswürdigkeiten, Natur) ermittelt.

Das Vue-Frontend nutzt Leaflet.js zur Kartenanzeige und zeigt Route sowie POIs interaktiv an. Die App funktioniert responsiv auf allen Geräten. Bei API-Problemen greifen Fallbacks – etwa alternative Stadtsuche über Mapbox oder reduzierte POI-Anzeige.

Hier ist das (einigermassen) fertige Produkt: https://tripdecider.vercel.app

(abb)

Herausforderungen & Learnings

Projektplanung & Arbeitsweise
Die Grundidee hat mich von Anfang an begeistert – vielleicht zu sehr. Aus reiner Motivation bin ich direkt in die Entwicklung gestartet, ohne einen klaren Plan für Architektur, Hosting oder API-Auswahl. Das führte später zu unnötigem Mehraufwand: Ich musste Code refaktorisieren, eine kostenpflichtige API ersetzen und technische Probleme mehrfach angehen. Statt strukturiert vorzugehen, arbeitete ich oft an mehreren Features gleichzeitig und verlor dabei den Fokus. Eine klare Prioritätenliste (Must-haves vs. Nice-to-haves) hätte hier definitiv geholfen – werde ich beim nächsten Mal sicher machen.

Technische Herausforderungen

  • Routenlogik: Anfangs endeten Routen einfach stumpf an der berechneten Distanz – auch mitten im Nirgendwo. Ich musste ein System einbauen, das am Endpunkt nach Städten sucht und die Route entsprechend verlängert.
  • POI-Filterung: In frühen Versionen wurden noch Friseure und Postfilialen als „Sehenswürdigkeiten“ angezeigt. Die sinnvolle Auswahl relevanter POIs war aufwändiger als gedacht.
  • Unrealistische Strecken: Manche Routen führen buchstäblich ins Wasser (z. B. von Nizza geradeaus nach Süden). Aktuell wird hier ein Fehler angezeigt – das Problem ist noch ungelöst.
  • Performance: Teilweise längere Ladezeiten, v. a. bei komplexeren Routen mit vielen API-Requests.

Fazit
Auch wenn die App noch nicht perfekt ist, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Ich habe viele neue Technologien kennengelernt – aber vor allem gelernt, wie wichtig saubere Planung und strukturierte Entwicklung sind. Nach vielen Gruppenprojekten im Studium war es spannend, mal wieder komplett eigenverantwortlich zu arbeiten. Gleichzeitig habe ich gemerkt, wie wertvoll externes Feedback sein kann.

Ausblick
Für eine skalierbare Version müsste ich das Hosting (aktuell: Vercel Free + Upstash) professioneller aufsetzen. Ein paar Bugs stehen noch auf der Liste – ebenso wie neue Features, zum Beispiel:

  • Wetterprognosen am Ziel
  • Unterkünfte & Übernachtungstipps
  • EV-Ladestationen entlang der Route