Tradition trifft Technik: Mein Videoprojekt zum Volksbrass-Konzert

Am 12. April 2025 fand in St. Erhard ein ganz besonderes Konzert statt: «VolksBrass» – ein musikalisches Crossover von traditioneller Volksmusik, Brass-Sound und Jazz. Ich durfte diesen Abend videotechnisch begleiten, Fotos schiessen und daraus ein Aftereventvideo produzieren. Wie ich dabei vorgegangen bin, zeige ich euch hier.

Für das Projekt wollte ich nicht einfach nur das Konzert dokumentieren, sondern eine Stimmung transportieren. Besonders der Aspekt der Volksmusik war mir wichtig – deshalb beginnt mein Video mit einer Szene von den Bergen, aufgenommen bei der Location. Der Einstieg mit dem Alphorn soll direkt die Tonalität des Abends einleiten.

Vorbereitung & Konzept

Bereits im Vorfeld habe ich mir Gedanken gemacht, welche Momente ich festhalten möchte. Neben den musikalischen Highlights war es mir wichtig, kleine Details einzufangen – etwa die Trachten oder charakteristische Bewegungen der Musiker:innen. Die Feldmusik Knutwil hatte sich gewünscht, dass die verschiedenen Instrumentengruppen sowohl im Video als auch auf den Bildern eingefangen werden – ebenso die Gastformationen Duo Wigger und das Marc Hunziker Trio.

Kamera-Setup & Technik

Ich war mit folgendem Equipment unterwegs:

  • Sony Alpha 7 IV mit Tamron 28-75 mm f/2.8
  • Canon EOS 90D mit 24-70 mm f/2.8 (für Weitwinkel-Aufnahmen)
  • GoPro auf der Bühne (für die Perspektive aus dem Geschehen)
  • DJI RS3 Gimbal für bewegte Aufnahmen
  • Stativ & Sony Blitz für stabile Shots und gezielte Lichtsetzung

Ich habe mich während des Konzerts mit der Sony bewegt, um Nahaufnahmen einzufangen. Die Canon lief durchgehend von einer fixen Position. Die GoPro lieferte zusätzlich spannende Blickwinkel.

Postproduktion: Schnitt & Sound

Den Ton hat ein professioneller Tontechniker aufgenommen – das war Gold wert. Für die Synchronisation habe ich zusätzlich bei allen Kameras den Ton aufgezeichnet. Geschnitten habe ich das Ganze mit Adobe Premiere Pro. Herausgekommen ist ein Aftermovie von 3 Minuten und 11 Sekunden, der die Stimmung des Abends verdichtet widerspiegelt.

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Aftermovie vom Event «VolksBrass» der Brass Band Feldmusik Knutwil. Video: Milena Stadelmann

Bilder mit Fokus auf Emotionen

Neben dem Video habe ich auch Fotos vom Konzertabend gemacht – ebenfalls mit der Sony Alpha 7 IV. Besonders wichtig war mir dabei, emotionale Nahaufnahmen der Musiker:innen festzuhalten. Durch die Nähe lassen sich Gestik, Mimik und die Stimmung während des Spiels besonders gut einfangen.

Vor dem Konzert habe ich ausserdem Gruppenfotos der gesamten Brassband gemacht – ein Wunsch der Veranstalter. Diese Fotos bieten einen schönen Überblick und eignen sich gut für die Kommunikation auf Social Media oder im Vereinsumfeld.

Für mich war der Abend nicht nur ein spannendes Musikerlebnis, sondern auch eine tolle Gelegenheit, mit Kamera, Ton und Schnitt praxisnah zu arbeiten. Ich konnte kreativ sein, viel ausprobieren – und habe dabei einiges für zukünftige Projekte mitgenommen.

(vha)

Mit dem Ergebnis bin ich insgesamt sehr zufrieden – besonders mit den Fotos. Einige Nahaufnahmen sind richtig gut gelungen und transportieren viel Atmosphäre. Auch das Video gefällt mir gut. Verbesserungspotenzial sehe ich vor allem bei den Übergängen. Wenn ich während des Filmens noch bewusster darauf achte, kann ich künftig spannendere Szenenwechsel gestalten. Ausserdem möchte ich versuchen, ruhiger zu filmen. Da der Gimbal mit der Zeit ziemlich schwer wurde, habe ich angefangen aus der Hand zu filmen. Daher sind einige Aufnahmen leicht verwackelt.

Die Sony Alpha 7 IV, die ich mir vor Kurzem gekauft habe, hat sich bei diesem Projekt bewährt. Ich konnte sie zum ersten Mal in dunkler Umgebung einsetzen und war sehr zufrieden mit der Bildqualität. Im Vergleich zur Canon war der Unterschied deutlich spürbar. Ein Learning für die Fotografie: In der Pause hätte ich ruhig öfter den Blitz einsetzen können. Das hätte mir in der Nachbearbeitung einiges an Zeit erspart, ohne den Konzertablauf zu stören.

Im Schnitt habe ich bewusst Neues ausprobiert. Besonders gelungen finde ich den Einstieg mit der Alphorn-Szene vor dem Panorama der Berge, den ich als Übergang in die Konzertatmosphäre verwendet habe. Auch die gleichzeitige Einblendung von vier Perspektiven in mehreren Szenen hat für Abwechslung gesorgt. Dank der Aufnahme in 50 fps konnte ich zudem gut mit Slow Motion arbeiten. Besonders gut gefällt mir auch der Fokuswechsel von dem Brassmusiker zum Dirigenten bei ca. Minute 2.

Kleinere Learnings gab es noch weitere. Bei den Gruppenfotos hätte ich mehr Raum an den Rändern lassen sollen. Beim späteren Begradigen blieb kaum Spielraum. Eine höhere Perspektive – etwa mit einer kleinen, unauffälligen Leiter – wäre zudem hilfreich gewesen, um während dem Konzert mehr Übersicht über die gesamte Gruppe zu bekommen. Auch bei der Objektivwahl nehme ich etwas mit. Eine längere Brennweite wie ein 70–200 mm oder eine 85er Festbrennweite hätte mir mehr Möglichkeiten gegeben, aus grösserer Distanz detaillierte Aufnahmen zu machen.

Die GoPro hat zwar spannende Blickwinkel geliefert. In der Gesamtwirkung hebt sich die Bildqualität aber sichtbar vom restlichen Material ab. Beim nächsten Mal würde ich sie deshalb gezielter oder gar nicht mehr einsetzen.

Die Zusammenarbeit mit der Feldmusik Knutwil hat sehr gut funktioniert. Ich hatte viele Freiheiten und konnte verschiedene Ideen ausprobieren. Ich freue mich darauf, erneut an einem Konzert der Brass Band mitzuwirken und dabei weitere Erfahrungen zu sammeln – dieses Mal ganz sicher mit einem zusätzlichen Objektiv im Rucksack. (mst)