Motionless in White in Bildern

Am 1. August 2024 trat die amerikanische Metalcoreband «Motionless in White» am Szene Open Air in Lustenau auf. Ich hatte die Möglichkeit, das Konzert zu fotografieren.
Eine Auswahl der Bilder seht ihr hier.














Das Konzert
Der Auftritt der Band war unglaublich. Da sie auch meine absolute Lieblingsband ist, ging ein Traum in Erfüllung, sie fotografieren zu können. Ich dachte nicht, dass das klappen würde, als ich das Team des Open Airs kontaktierte und fragte, ob ich fotografieren dürfte. Erst hiess es «nein». Doch es stellte sich heraus, dass sie meine Nachricht falsch gelesen hatten. Ich durfte als freie Fotografin das Konzert besuchen. Ich verbrachte den ganzen Tag auf dem Festivalgelände und konnte sogar in den VIP-Bereich – gratis. Das war richtig cool. Ich lief auf dem Gelände ein paar mal herum und betrachtete den Fotograben vor der Bühne genau, um zu sehen, wie gut das Fotografieren klappt. Als die erste Band auf der Mainstage auftrat, beobachtete ich die anderen Fotografen, um zu sehen, wie sie das machen.
Später gab es noch ein Briefing für mich, was ich beachten soll.
- Kein Blitz
- Nicht auf die Bühne
- Nur die ersten drei Songs dürfen fotografiert werden
Der letzte Punkt überraschte mich erst, da ich das nicht wusste und insgeheim gehofft hatte, das ganze Konzert fotografieren zu können. Eigentlich total unlogisch, aber vor Ort war die Hoffnung da.
Dann dauerte es plötzlich nur noch fünf Minuten bis zu ihrem Auftritt. Ich schnappte meinen Fotorucksack, checkte, ob die Kamera läuft, positionierte mich vor der Bühne und wartete. Dann kamen sie. Meine Nervosität war wie weggeblasen, als ich das erste Foto schoss. Es gab nur die Band, meine Kamera und mich. Die drei Lieder waren viel zu schnell vorbei, aber trotzdem schoss ich 300 Bilder, da ich im Serienaufnahmemodus war. Dann galt es, den Fotograben zu verlassen. Ich ergatterte einen Platz in der vordersten Reihe und konnte das Konzert in vollen Zügen geniessen. Nach einer Stunde und 15 Minuten war es vorbei. Ich blieb noch etwas auf der Venue, bevor ich das Gelände verliess. Im Gepäck coole Bilder und ein wahr gewordener Traum.
Tipps
Das Konzert war das erste «richtige» und grosse, welches ich fotografieren durfte. Etwas anderes, als auf kleinen Konzerten durchgehend zu knipsen. Deswegen hier ein paar Tipps und Learnings von mir:
- Seid früh genug auf dem Gelände
Mit früh genug meine ich nicht, wie ich, von Anfang an. Da die Musik am Festival sonst gar nicht meins war, verbrachte ich die meiste Zeit im VIP-Bereich oder lief durch das Gelände. Seid trotzdem sicher zwei oder drei Stunden vorher da, um genug Zeit zu haben, mit den Verantwortlichen zu sprechen und ihr Briefing zu hören. So könnt ihr euch auch mit anderen Fotografen austauschen. Fotografiert ihr das ganze Festival, würde ich direkt zur Türöffnung erscheinen. Fotografen dürfen früher in den VIP-Bereich als der ganze Rest. - Fotografiert effizient
Wie erwähnt konnte ich nur die ersten drei Lieder fotografieren. Nutzt die Zeit. Serienbildmodus rein und ab geht die Post. Damit meine ich nicht, einfach draufzuhalten, sondern immer noch bewusst zu fotografieren. Aber gerade bei einem Metalkonzert mit viel Bewegung und Energie ist das äusserst wichtig. Checkt vor dem Konzert die Setlist ab. Es gibt mehrere Websites, auf denen die Setlists der vorherigen Auftritte stehen. Das Konzert war das erste ihrer Tour in Europa, weshalb es keine gab. Habt ihr ein bestimmtes Bild im Kopf, heisst es, an Ort und Stelle zu schauen, was gerade passt und in welchem Lied was passieren könnte. - Lernt die Künstler und Lieder kennen
Da sie meine Lieblingsband ist, kannte ich ihre Lieder in und auswendig. Das machte es mir sehr leicht, zu wissen, bei welchem Bandmitglied ich wann stehen soll, um ihn zu fotografieren. Oder wann ein sehr cooler Part kommt, in dem ich mich auf den Sänger fokussieren sollte. Zusätzlich war ich bereits an anderen Konzerten von ihnen als Zuschauerin und kannte ihre Routinen und Bewegungen. Da das bei andern Fotografen aber eher selten der Fall ist, empfehle ich euch, Konzertvideos anzuschauen, um mit den Auftritten vertraut zu werden, und die Lyrics der bekanntesten Lieder durchzugehen. So erhaltet ihr die besten Resultate. - Habt Spass
Ihr seid an einem Konzert, also geniesst es. In 99% der Fälle kann man nur die ersten paar Lieder fotografieren, den Rest hat man nichts zu tun, also geniesst dann das Konzert.
(pru)
Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Bilder. Es waren verdammt viele und beim Aussortieren hatte ich sehr viel Mühe, mich zu beschränken. Daher bearbeitete ich schlussendlich 200 Bilder… ja… da hätte ich definitiv effizienter vorgehen können und mir eine Unmenge an Zeit in der Bildbearbeitung sparen können, aber ich wollte das Erlebnis so qualitativ hochwertig wie möglich wiedergeben.
Was ich besser hätte machen können, neben der kleineren Bildauswahl, ist auf mich zu vertrauen. Während des Konzerts verliessen die anderen beiden Fotografen schon nach dem zweiten Lied den Fotograben. Das verunsicherte mich extrem und ich folgte ihnen schnell, obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass sie erst zwei Lieder gespielt haben. So verpasste ich das dritte Lied und die Möglichkeit auf hammer Bilder. Für zukünftige Konzerte weiss ich nun, auf mich und meine Fähigkeit auf drei zu zählen zu vertrauen.
Was ich wieder machen würde, ist mit grösseren Fanpages auf Instagram zusammen zu arbeiten. Nach Absprache mit dem Admin schickte ich ihm die Bilder des Konzerts und er veröffentlichte sie mit einem Collab-Post. Das generierte eine extreme Reichweite für mich und die Bilder generierten sehr viele Likes. Ich war auch etwas stolz, dass meine Bilder am meisten Likes gegenüber den anderen Konzertbildern bekommen haben. Ich machte noch zwei weitere Posts, da ich zu viele Bilder hatte, welche ich zeigen wollte. Auch wieder mit ihm als Collab-Partner. Viele neue Follower bekam ich nicht, aber meine Bilder machten eine grosse Runde in der Fanszene. Sie wurden auf X repostet, Reddit, Facebook, von anderen Instapages repostet. Einige crediten mich leider nicht, auch nicht nach kommentieren und Nachricht, was respektlos gegenüber meiner Arbeit und auch die anderer Fotografen ist.
Ansonsten ist es ein Erlebnis, was ich nie vergessen werde.