Tour de France 2025
Nein, wir heissen nicht Tadej Pogacar, auch nicht Jonas Vingegaard. Trotzdem haben wir uns im Juni 2025 ans so prestigeträchtige Radrennen gewagt. Wobei «Rennen» schon leicht übertrieben ist. Es waren auch nicht ganz 21 Etappen, 3302 Kilometer und 51’550 Höhenmeter. Spass gemacht hat’s trotzdem.
Meine Aufgabe dabei (neben der sportlichen Herausforderung): Als Erinnerung sollte ein kleines Video entstehen. Die gefühlte Tonne an Bildmaterial fand also noch während unseres Abenteuers oder kurz darauf den Weg zu mir. Nachdem ich den Task «Highlight-Video» im Vorjahr erfolgreich vergessen habe, konnte ich mich dieses Mal nicht mehr davor drücken. Entstanden ist dieses kleine Schmuckstück hier:
Welche Herausforderungen mir im Produktionsprozess begegnet sind, was mir am Produkt gefällt und was ich ein nächstes Mal anders / besser machen würde, liest du unten in der Kritik 👇.
(abb)
Produktionsprozess
Ich gliederte meinen «Auftrag» wie folgt:
- Material sichten, markieren und aussuchen
- Dramaturgie festlegen
- Video schneiden (Adobe Premiere Pro)
- Ton (Töne & Musik)
Herausforderungen
Wie im Beitrag bereits angetönt war die grösste Herausforderung im Prozess der Materialumfang. Man kann sich vorstellen, welche Datenmenge zusammenkommt, wenn zehn Teilnehmer einer Reisegruppe drauf los filmen und fotografieren und das gesamte Material ungefiltert (!) an die für das Video zuständige Person senden. Mit der dramaturgischen Idee der Klammer «Challenge accepted – Mission accomplished» und einem chronologischen Recap unserer vier Tage im Hinterkopf konnte ich die Materialauswahl aber strukturiert angehen. Ich wählte die passendsten Clips aus und markierte sie, sodass ersichtlich war, zu welchem Tag sie gehören.
Eine weitere Herausforderung stellte das zusätzliche Bild- und Tonmaterial dar, dass ich ins Video integrieren wollte. Es überraschte mich beispielsweise, wie lange ich suchen musste, um die offizielle Intro-Grafik der TdF zu finden. Im Fernsehen, im Livestream, selbst beim Öffnen der offiziellen App begegnet sie einem ständig, aber eine «download-fähige» Version zu finden war gar nicht so einfach. Auch für die beiden Beat-Breu-Zitate, die ich unbedingt im Video haben wollte (er begleitet uns mental jedes Jahr…), musste ich in die tiefsten Keller-Etagen des Internetzes absteigen.
Da ich meine eigenen kreativen Hirnzellen verantwortlich sehen wollte, verzichtete ich auf den Einsatz von KI. Ganz auf HI angewiesen einen passenden Soundtrack zum Video zu finden war eine zeitraubende Arbeit. Der Prozess gestaltete sich anfangs zufällig – ich stöberte unstrukturiert in meiner Musikbibliothek – später zielgerichteter, als mir der französische Electro der 2000er-Jahre (Justice, Daft Punk, …) geeignet erschien.
Fazit
Dafür, dass die Bildqualität der einzelnen Clips nicht immer hervorragend war, bin ich doch zufrieden mit dem Gesamtergebnis. Für alle Beteiligten unserer kleinen TdF ermöglicht das Video, noch einmal ins Erlebte einzutauchen.
Besonders gefällt mir:
- Humorvolle Spitzen:
Das Video ist nicht ein einziger Schenkelklopfer, setzt aber doch immer wieder humorvolle Elemente ein, z. B. Beat Breu. - Soundtrack:
«Robot Rock» von Daft Punk eignet sich hervorragend für das Video. Der stampfende Beat symbolisiert die Energie, die auch wir während unseren Etappen investieren mussten. Dass Daft Punk ein französisches Duo ist – geschenkt!
Hier sehe ich Verbesserungs- und Ausbaupotenzial:
- Schnittfrequenz:
Teils hätten die Schnitte noch schneller erfolgen dürfen. Etwas mehr Bild-Dynamik hätte dem Video gutgetan. - Grafiken:
Statt dem Still, das die Etappendaten des jeweiligen Tages zeigt, hätte eine animierte Grafik (Route, Länge, Höhenmeter, höchster Punkt etc.) erstellt werden können. Die Stills sind sehr unübersichtlich und auf diese Art kein Mehrwert – weder visuell noch informativ. - Bildqualität:
Mit einem ausgiebigen Color-Grading hätten die einzelnen Shots noch optimiert und besser aufeinander abgestimmt werden können.