The Walking Brain

Eine Künstlerin fragte mich, ob ich ihr eine kleine Animation machen kann. Das Ganze soll als Linienzeichnung im Stile von «La Linea» daherkommen. «La Linea» (auch Lui genannt) ist eine seit 1969 international bekannte männliche Zeichentrickfigur des italienischen Cartoonisten Osvaldo Cavandoli.

Die Animation soll das Thema «Hirnichaos» zusammen mit Kreativität und Ideenfindung kombinieren und veranschaulichen. Die Künstlerin will die Animation später für ihre Webseite brauchen.

Ich machte ihr ein kurzes Proof of Concept, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

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Sie war von der Idee begeistert und so machte ich mich an die Arbeit. Ich war mir zwar bewusst, dass sicherlich viel Arbeit auf mich zukommen würde, mit einem derartigen Zeitaufwand habe ich aber tatsächlich nicht gerechnet. Herausgekommen ist bis jetzt also nur ein Teil der Animation. Jedes Frame musste einzeln gezeichnet werden. Das hat zur Folge, dass für eine flüssige Animation von 12 Bildern pro Sekunde hunderte Bilder gezeichnet werden müssen.

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(mou)

Vorbereitung

Bevor ich mit der eigentlichen Arbeit begonnen hatte, skizzierte ich ziemlich lange von Hand bis ich dann eine Variante auf dem Ipad als Konzeptskizze umsetzte. Nach der Besprechung des Konzeptes mit der Künstlerin konnte es dann an die eigentliche Arbeit gehen.

Umsetzung

Das gesamte Projekt zeichnete ich mit Hilfe von Pro Create auf dem Ipad. Ich machte mich als erstes an den Walk-Cycle. Nachdem ich für einen Schritt der Figur 9 Bilder gezeichnet hatte und das Ganze bei 12 Bildern pro Sekunde laufen liess, bewegte sich der Charakter für meinen Geschmack noch viel zu schnell. Ich zeichnete also zwischen jedem Frame ein zusätzliches. Es waren dann also 18 Bilder für einen Schritt der Figur. Ich kopierte den gesamten Walk-Cycle, um die einzelnen Frames so abzuändern, dass die Figur einem auf dem Boden liegenden Element nachschaut. Ich setzte alles zusammen und fügte Ton für die Schritte ein.

Learnings

Das Projekt sehe ich eher als Reinfall. Ich hab mir sehr viel mehr davon erhofft und nicht mit einem so grossen Aufwand gerechnet. Zeichnen, kopieren, ausbessern, löschen und wieder neu machen wurde für einige Tage zu meinem Alltag. Es ist ziemlich frustrierend wenn man dann sieht, wie wenig dabei rausgekommen ist. Das Projekt war reine Fleissarbeit und abgesehen von der Ideenfindung war es wenig kreativ. Bevor ich mit dem Projekt angefangen habe fragte ich Andi Tanner und Adrian Wizard um Rat. Beide empfohlen mir damals sowas nicht umzusetzen. «So schlimm wirds wohl nicht sein», dachte ich mir. Heute bin ich schlauer 😉

Trotz allem finde ich den Walk-Cycle doch irgendwie cool, auch wenn er nach wie vor nicht ganz rund läuft.