Städtereise für Zuhause

Mal wieder ein Café beim Louvre, durch die überfüllten Strassen von Brooklyn schlendern oder leckere Pasta in Italien essen – dieses Gefühl von Freiheit und Abwechslung fehlt wohl vielen.

Natürlich hat auch die Schweiz wunderschöne Orte und leckere Spezialitäten. Aber nach mehr als einem Jahr zuhause sein, sehnt man sich nach Köstlichkeiten aus der Ferne, anderen Kulturen und dem Gefühl vom Tapetenwechsel.

Und genau das habe ich mir zur Aufgabe gemacht. Ferienfeeling für zuhause. Ich habe euch die leckersten Menüs, besten Playlists und Filmempfehlungen aus 7 Städten der Welt für Zuhause zusammengestellt.
Wer’s etwas extra mag, sucht sich noch die passenden Accessoires zusammen und los geht die Städtereise für Zuhause.

Falls du dir die Städtereisen für zuhause herunterladen willst, kannst du das hier tun.

(hil)

Idee
Grundsätzlich fehlte mir im letzten Jahr die Auslandsreisen nicht unbedingt. Ich habe wunderschöne Flecken in der Schweiz besucht und erfreute mich an der Natur der Schweiz. Was mir aber langsam aber sicher fehlt, sind die Städtereisen. Die Kulturen und Speisen anderer Länder vermisse ich sehr. Die Coronazeit hat viele kreative Ideen und Alternativen hervorgebracht, wieso also nicht auch die Städtereisen zu sich nach Hause bringen? Und schon hatte ich die Idee: Ich verwandle mein Zuhause einfach in eine Stadt.

Planung und Umsetzung
Die Idee war geboren, nun ging es darum, ein Konzept zu erstellen. Zu erst habe ich mir die Städte herausgesucht, die ich gerne in meiner Arbeit aufnehmen wollte. Für mich war klar, dass es Klassiker sein sollten. Daher habe ich mich für einige der beliebtesten Städte der Welt entschieden. Nun ging es darum, zu entscheiden, welche Rubriken zu einem Städtetrip für zu Hause wichtig sind. Beliebte Restaurants und Sehenswürdigkeiten gehen ja nicht. Schnell war mir klar, dass die Geruchs- und Geschmackssinne einer der besten Wege für ein Feriengefühl ist. Daher habe ich mir überlegt, dass ich ein passendes Menü und ein typisches Getränk der jeweiligen Städte und Länder heraussuchen möchte. Damit es aber dann nicht einfach ein Thai-Curry in der schweizer Stube gibt, musste etwas her, dass das Ambiente aus den Städten nach Hause bringt. Dazu habe ich mir überlegt, dass ich die weiteren Sinne ansprechen möchte. Für die auditive Untermalung des Abends habe ich Playlisten heraus gesucht. Für den Sehsinn habe ich mir überlegt, dass ein Film das Tor zur Welt der jeweiligen Städte sein kann. Es sollen Filme sein, die in den Städten spielen und auch das Leben in diesen Städten zeigen. Für den Tastsinn und das gewisse Extra habe ich mir überlegt, dass ich für jede Stadt 1-2 Accessoire heraussuche. Dies kann Dekoration oder aber auch ein Dress Code sein.

Nach dem ich die Rubriken festgelegt habe, habe ich begonnen, die Informationen und Inhalte zusammen zu suchen. Die Recherche hat sich als deutlich aufwändiger herausgestellt, als gedacht. Gerade bei den Filmen war mir wirklich wichtig, dass die Kultur und das Leben in der Stadt gezeigt werden. Und auch bei den Gerichten hatte ich teils Mühe, nicht weil es etwa zu wenig Möglichkeiten gab, eher das Gegenteil war der Fall. Es gibt so viele Gerichte und Spezialitäten, dass es mir oft schwer fiel, mich zu entscheiden. Dazu kommt, dass ich wollte, das die Gerichte einigermassen einfach selber zubereitet werden können.

Nach langer Planung und Recherche hatte ich dann endlich alles an «Rohmaterial» zusammengetragen, was ich brauchte. Nun ging es um die kreative Umsetzung.

Mir war von Beginn an klar, dass ich in diesem Projekt einmal mehr sketchen möchte. Dies ist nach wie vor eine Schwäche von mir und daran möchte ich dringend arbeiten. Damit die One-Pager nicht zu überladen werden, habe ich mich dazu entschieden pro Stadt 3 Sketches anzufertigen. Essen, Stoffe und Gebäude fallen mir besonders schwer. Da genau das die Inhalte sind, komme ich nicht darum, mich meiner Schwäche zu stellen.

Ich begann also zu sketchen. Für jede Stadt wollte ich eine Skyline oder ein typisches Gebäude skizzieren. Zudem sollten Getränke und Essen oder typische Sinnbilder dazu kommen. Gerade bei den Gebäuden hatte ich besonders Mühe. Ich verlor mich oft in Details und musste mich selber mahnen, mich auf das Wesentliche zu beschränken. Ich habe die Sketches im Pro Create App auf dem iPad gezeichnet. Da ich die App vom Visualisieren bereits kannte, musste ich mich zum Glück nicht noch technischen Hürden stellen. Das Skizzieren hat mich schon genug gefordert und auch viele Nerven gebraucht.

Für die Darstellung der Informationen und Skizzen habe ich mich für Bilder im 2100 x 1180 px Format entschieden. Diese sind praktisch in Bildergallerien darzustellen und auch super, wenn man sie mit dem Tablet oder Laptop öffnet.

Nun ging es ums zusammenführen der Inhalte im inDesign. Damit ich gestalterisch etwas dazu lerne und die One-Pager auch gut aussehen, habe ich mich nochmals in Gestaltungsregeln eingelesen und mit aktiv mit inDesign auseinander gesetzt.

Nach dem ich alle Städte individuell gestaltet hatte, habe ich gemerkt, dass die Seiten teils etwas leer aussahen. Um dem entgegen zu wirken habe ich noch Gestaltungselemente erstellt. Diese sollen an Stadtkarten erinnern und so optisch das Ferienfeeling verstärken.

Und, funktioniert es?
Nach dem ich das Projekt gestalterisch und inhaltlich abgeschlossen hatte, habe ich mein Endprodukt natürlich auch getestet. Natürlich ist es nicht ganz das gleiche, wie effektiv in einer anderen Stadt zu sein. Aber ich muss sagen, wenn man sich auf dieses Experiment einlässt, ist es ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Ich war kulinarisch auf der Spanischen Treppe in Rom, trank in Gedanken an den Eiffelturm ein Glas Bordeaux und lauschte den Klängen aus Dubai auf meinem Balkon.

Ich muss sagen, das Projekt hat mich persönlich überrascht und mir gezeigt, dass wir sehr viele Möglichkeiten haben, wenn wir sie zulassen. Und da es zuhause auch wunderschön ist, habe ich mich dazu entschieden, auch noch ein One-Pager zum «Zuhause sein» gemacht.

  • Du wirst nur besser, wenn du übst! Mich meiner Schwäche zu stellen und einfach darauf los zu sketchen hat zwar Nerven und Zeit gekostet, mir aber gezeigt, dass sich die Mühe lohnt. Je mehr ich versucht und gesketcht habe, desto besser und vorallem sicherer wurde ich.
  • Flexibel bleiben! Ich habe gemerkt, dass ich nur mit den Skizzen und Texte, zu wenig Gestaltungselemente hatte. Da habe ich mich kurzerhand entschieden, noch ein weiteres Gestaltungselement zu entwicklen. Man muss bis zum Schluss flexibel bleiben und seine Idee auch überarbeiten können.
  • Offen sein lohnt sich! Die Idee zum Projekt ist mir schon länger durch den Kopf gegeistert, ich habe aber gedacht, es sei doch viel zu abgedreht, zu denken, dass man das Städtefeeling in die eigenen vier Wände bringen kann. Ich habe die Idee aber dann einfach mal zugelassen und entwickelt. Und nun auch beim Endprodukt habe ich gemerkt, wenn man offen ist und sich auf diese «Reise» einlässt, kann man sich etwas Ferienfeeling nach Hause zaubern.