St. Gassen

Eines kalten Adventabends habe ich beschlossen meine Fotografie- und Postproductionskills wieder etwas aufzufrischen. Dazu bin ich, mit Kamera und Objektiven bewaffnet nach St. Gallen gefahren.

Dort bin ich zwei Stunden durch die Gassen spaziert und habe meine Augen offen und meine Kamera draufgehalten. Die besten Shots habe ich in Lightroom aussortiert und bearbeitet – folgende Fotos sind dabei rausgekommen:

(bas)

Equipment

Kamerabody: Canon EOS 70D

Objektive:

  • Canon EF-S 18.135mm, F:3.5
  • Canon EF 50mm, F:1.8

Fotoformat bei Aufnahme: RAW

Das Fotografieren:

Das Problem Nummer eins war eigentlich leicht vorherzusehen: Lichtmangel. Sobald man mit wenig Licht fotografiert, wird es schwierig, die Qualität der Bilder hochzuhalten. Vor allem mit einem etwas älteren Kameramodell und einem dementsprechend weniger lichtempfindlichen Sensor. Dagegen gibt es aber, ausser eine bessere Kamera zu kaufen, keine Lösung. Umso spannender ist es, wie nun, trotz wenig Licht, gute Bilder zu Stande kommen.

Ausserdem hatte ich keine Handschuhe dabei, was das Handhaben der Kamera bei Minusgraden nicht wirklich vereinfacht.

Was ich definitiv hätte mitnehmen sollen, ist ein Stativ. Da ich alles handheld fotografiert habe, war ich gezwungen, die Belichtungszeit tief zu halten, sodass die Bilder trotzdem einigermassen scharf wurden. Das hatte zur Folge, dass ich den ISO hochschrauben musste, was immer zu körnigerem Bildmaterial führt.

Die Postproduction:

Mit Lightroom habe ich noch nicht viel Erfahrungen machen können, was unter anderem ein Ansporn für dieses Digezz-Projekt gewesen ist. Zuerst musste ich mich mithilfe von Tutorials und Recherche etwas einarbeiten und überhaupt einmal den Unterschied zwischen Lightroom und Lightroom Classic zu verstehen. Nach einer Weile hatte ich aber die wichtigsten Funktionen gefunden.

Learnings

Mit Colorcorrection und -grading hatte ich in Premiere Pro und Photoshop bereits zu tun. So viel es mir leichter, das Beste aus den Bildern herauszuholen. Nach und nach habe ich weitere Parameter gefunden, welche nochmal etwas mehr aus den Fotos herausholen konnten. Vorallem die «entrauschen» Funktion von Lightroom hat mir bei diesem Set an Bildern sehr geholfen. Mit dieser Funktion gehen zwar Bildinformationen verloren, aber das Bildrauschen wird drastisch reduziert. Dieses Tool nimmt in der neusten Lightroom Version gar KI zur Hilfe, was für ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis sorgt.

Ausserdem habe ich gelernt, dass es nicht immer zwingend notwenig ist, auf die Gradiationskurve Acht zu geben. Klar können solche technischen Hilfsmittel dabei unterstützen, Bilder zu analysieren und herauszufinden, wo noch was herauszuholen ist. Im Falle meiner Fotostrecke habe ich gemerkt, dass unterbelichtete Bereiche in Fotos auch schöne Stilmittel sein können und Bilder nicht immer perfekt ausgeglichen beleuchtet sein müssen, um trotzdem eine gute Wirkung zu erzeugen.

Insgesamt habe ich nicht nur meine Fähigkeiten in der Bild-Postproduction, sondern speziell auch mein Fotografisches Auge trainiert. Gute Sujets und Bildausschnitte zu erkennen und die Kamera richtig zu platzieren sind essenziell für gute Fotos. Hat man einen unschönen Ausschnitt oder Blickwinkel, eine unpassendes Objektiv oder eine falsche Schärfentiefe gewählt, ist das nicht so leicht zu retuschieren. Wenn diese ersten Entscheidungen aber gut getroffen werden, ist in der Postproduction einiges rauszuholen.