spill the tea

Winterzeit ist Teezeit. Es gibt nichts Schöneres als zeremoniell eine Tasse wärmenden Tee zu trinken und die verschiedenen Geschmäcker zu entdecken. Tee wird auch eine heilende Wirkung zugeschrieben – kennst du die Vorteile der verschiedenen Teesorten? Weisst du warum Früchtetee eigentlich kein Tee ist? Und was haben die Brüder Grimm mit Tee zu tun? Dieser Beitrag klärt dich über Tee auf und hilft dir dabei, dein Date zu beeindrucken oder legeren Smalltalk zu führen. Unnützes Wissen ist nämlich auch Wissen!

Beginnen wir am Anfang: Das Wort Tee wurde laut Eintrag im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm im 17. Jahrhundert aus dem niederländischen «thee» ins Deutsche übernommen. Bis zur Rechtschreibreform wurde Tee mit th als «Thee» geschrieben.

Streng genommen dürfen Kräuter-, und Früchtetees nicht Tee genannt werden. Nur Blätter und Aufguss der Teepflanze (Camellia senesis) dürften als Tee bezeichnet werden. In der Schweiz wird das Wort Tee jedoch auch für Kräuter- und Früchtetees verwendet.

Anders sieht es in anderen Ländern aus: Beispielsweise in Spanien wird «té» nur für Schwarztee verwendet, alles andere bezeichnet man als «infusión».

Was denkst du, welches Land ist der grösste Teeproduzent?

Die Bekanntheit von Tee beginnt in China. China ist nachwievor der grösste Teeproduzent (42,7%) der Welt. Im Jahr 2019 wurden weltweit 6’497’443 Tonnen Tee geerntet. 

Bei Tee assoziieren vielen Leuten den Afternoon Tea in England: Doch falls du jetzt denkst, dass England das Land mit dem grössten Teeverbrauch ist, liegst du falsch. Rate, welche der drei Ranglisten korrekt ist:

Verarbeitung und Teesorten

Ursprünglich verwendete man frische Teeblätter, die man mit heissem Wasser aufgoss. Weil frische Teeblätter nicht lange lagerfähig sind, fermentieren oder gar verdarben, wurde die gezielte Fermentation respektive Trocknung entwickelt. Dabei entstehen je nach Vorgehensweise und Ausgangsmaterial unterschiedliche Geschmäcker. In der heutigen Zeit werden vier/fünf Formen unterschieden.

Der Tee ist reich an Vitaminen, Antioxidantien und Koffein. Je schwächer der Fragmentierungsgrad, desto verdauungsfördernder ist ein Tee, da Tee die Magensaftproduktion ankurbelt.

Grüner Tee: Der Tee wird nach der Ernte in Eisenpfannen über dem Feuer gewelkt und dann getrocknet.

Weisser Tee: Junge Triebe werden geerntet und getrocknet (wie Heu). Nur Spitzentees eignen sich zur Produktion von weissem Tee.

Gelber Tee: Fermentationsgrad (max. 20%). Seine Sortenvielfalt ist sehr begrenzt, die verfügbaren Mengen gering.

Oolong: Nach der Ernte wird der Tee in Weidenkörben geschüttelt, der austretende Saft reagiert mit dem Sauerstoff der Luft. Dieser Prozess wird durch das Erhitzen in der Eisenpfanne gestoppt.

Schwarzer Tee: Die Zubereitung ist wie bei dem Oolong Tee, nur wird der Prozess nicht gestoppt und der Tee wird nach längerer Zeit fertig getrocknet.

Und was ist Darjeeling, Ceylon und Earl Grey nun?

Alle diese Begriffe stehen für Teeanbaugebiete und zeichnen den dort angebauten Tee mit gewissen Attributen aus. Während das Ceylon-Gebiet in Sri Lanka für mittelkräftigen, herben, leicht malzigen, zitrusfruchtigen Geschmack steht,  ist Earl Grey Tee aus China rauchig, bitter und mit Bergamotte-Öl aromatisiert.

Qualität von Tee

Die Qualität von Tee wird anhand folgender Kriterien Klassifiziert:

  • Ernteperiode
  • Qualität der Blätter

Ernteperiode: Die Blütezeit wird auch englisch als «Flush» bezeichnet. Die erste Ernte im Frühjahr liefert sehr kleine Blätter und wird als First Flush bezeichnet, die zweite Ernte im Mai als Second Flush. Die Ernte zwischen der First Flush-Periode und der Second Flush-Periode nennt man «in between». Die Ernte nach der Second Flush-Pflückung nennt man «Autumnal», die sogenannte «Herbstpflückung». «In between» und «Autumnal» erreichen selten die Qualität der First- und Second Flush-Tees und sind meistens preisgünstiger.

Qualität der Blätter: Entscheidend für die Qualitätseinstufung sind Grösse, Form und Farbe.

Tee richtig zubereiten

Kräftige Schwarztees werden mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen. Bei Grüntees und halb fermentierten Tees oder Schwarztees aus der First Flush-Periode werden Wassertemperaturen von 65 bis 90° C empfohlen. Dies garantiert, dass Geschmack und Inhaltsstoffe besser erhalten bleiben.

Die Ziehzeit variiert je nach Sorte. 

Jetzt bist du gewappnet für den nächsten Tee-Klatsch. Falls du noch nicht genug hast, findest du hier Poster als Wandschmuck, Cheatsheet oder einfach so…

(hil)

Der Beitrag entstand, weil wir beide sehr gerne Tee mögen. Besonders im Winter ist das Getränk sehr schmackhaft. In einer Diskussion, was genau Tee ist und was nicht, vertieften wir uns in die Google Recherchen und fanden viele uns unbekannte Facts heraus. Weil uns das nicht genug war, entschieden wir uns, ein Digezz zu erstellen und uns ganz ‘professionell’ dem Thema zu widmen.

Aus Interesse an dem Thema recherchierten wir nach Fachliteratur online, jedoch auch physisch in Bibliotheken. Wir wollten unser Teewissen aus verschiedenen, verlässlichen Quellen beziehen. Nachdem wir beide einzeln recherchiert haben, setzten wir uns bei einer Tasse Tee zusammen und tauschten uns aus über unsere Tee-Erkenntnisse. Ziel war es natürlich, diese in eine Digezz-publizierbare Form zu bringen. Wir sammelten also alle identifizierbaren Themen auf kleinen Papierkarten und stellten sie zu einander, um Themen-Cluster auszumachen. Dann überlegten wir uns, welche Inhalte für das Digezz-Publikum spannend sind und sortierten einiges an Content wieder aus.

Da wir unseren Beitrag so “digestiv” wie ein Fencheltee gestalten wollten, überlegten wir uns Tonalität und Storyline für den Beitrag. Darauf aufbauend machten wir Moodboards, die den Look unserer Grafiken aufzeigen sollte. Es folgten einige Skizzen und Entwürfe für den Beitrag. Wir entschieden uns schlussendlich für den Mood, wie ihr ihn oben betrachten könnt, und führten diesen zielorientiert aus.

Wir sind beide interessiert an Ernährung und Gesundheit und verloren uns somit total in der Recherche. Die Wissenssammlung nahm am meisten Zeit in Anspruch. Wir mussten am Schluss das Thema ziemlich stark eingrenzen. Wir hätten so viele Infos zusammengestellt, dass wir ein Magazin gestalten hätten können. Da wir leider beide zu stark ausgelastet sind mit weiteren Projekten, entschieden wir uns, einen ausführlichen Beitrag zu gestalten. Qualität geht schliesslich vor Quantität. Learning aus diesem Beitrag: Immer gut planen und nicht unnötig Zeit investieren – dann lieber noch ein neues Projekt starten. 🙂

Eigentlich wollten wir den Beitrag auch interaktiv gestalten, was und nun leider nur begrenzt gelungen ist. Da wir bei der Medienproduktion ohne Grobkonzept oder Stossrichtung gestartet sind, haben wir später auch keine Anknüpfungspunkte mehr für Interaktivität gefunden. Das hat uns mild enttäuscht, hat das Projekt aber nicht zerstört, denn unser Beitrag kann quasi als Magazinbeitrag gelesen werden, welche ja auch selten interaktiv sind. Unser Learning daraus ist definitiv, dass wir uns vor der Umsetzung von Ideen immer erst Gedanken machen, wohin das Projekt geht. So können wir sicher sein, dass das Endprodukt genau unseren Vorstellungen entspricht.